Personalaufwand Medizincontrolling

  • Schönen guten Tag allerseits,

    hat jemand für sein Haus oder noch besser vergleichende Zahlen für die Personalkosten im Medizincontrolling, am besten als Personalkosten/Fall?

    Ich werde mal versuchen, dies für unser Haus zu berechnen.

    Ich wünsche noch einen schönen Tag,

  • Noch einma schönen guten Tag allerseits,

    grob überschlagen komme ich für 2007 bei Lohn und Gehalt einschließlich Nebenkosten des Medizincontrollings einschließlich der Kodierkräfte auf ca 26 €/Fall bzw. 28,5€/Bewertungsrelation.

    Wer kann/möchte/darf mir Zahlen zum Vergleich liefern.

    Ich wünsche noch einen schönen Tag,

  • Hallo,

    sitze nicht unbedingt an der Quelle, und bin auch kein Betriebswirt, aber nach Schätzung der Kosten würde ich sagen 21,42 € / Fall.

    Wenn ich aber gegenrechne, was wir noch so reinholen, nachdem die Dres. kodiert habe kosten wir - (Minus) 628,14 € / Fall.

    Schönes WE

    Gruß
    papiertiger

    Sport: eine Methode, Krankheiten durch Unfälle zu ersetzen.

  • Schönen guten Tag allerseits,

    ich habe jetzt noch einmal nachgerechnt. Ich komme jetzt insgesamt (Personal- und Sachkosten Kostenstelle Medizincontrolling incl. Kodierkräfte) auf

    18,73 €/Fall und
    20,37 €/BR = 0,74% des Basisfallwertes

    Wenn man den Erlös für die 100€ Aufwandspauschale dagegen rechet, verbleiben noch lediglich

    12,15 €/Fall und
    13,21 €/BR = 0,48 % des Basisfallwertes

    was bedeutet, dass die Aufwandspauschale bei uns über ein Drittel der Medizincontrollingkosten gedeckt hat.

    Die Bewertung des Erlöses aus einer durch Maßnahmen des MedContr. verbesserten Kodierung ist meines Erachtens sehr schwierig. Man könnte natürlich eine Abfrage vor und nach einer Kodierung durch Kodierkräfte machen, aber wenn Kodierkräfte eingesetzt werden, wäre für mich auch die Kodierung nicht mehr primäre Aufgabe des Arztes und seine Kodierung daher nicht relevant und nicht zu bewerten.

    Vielleicht lässt sich auf dieser Basis ein Kennzahlensystem für das Medizincontrolling entwerfen? Wer hat noch Ideen?

    Ich wünsche noch einen schönen Tag,

  • Hallo Herr Schaffert,

    mir ist eines nicht klar: Was wollen Sie mit der Berechnung darstellen? Wofür soll das Kennzahlensystem dienen? Was wollen Sie womit vergleichen?

    Unabhängig davon sehe ich eine große Schwierigkeit bei der ganzen Sache darin, dass der Aufgabenzuschnitt für Kodierkräften sehr unterschiedlich gestaltet werden kann: möglich ist die gesamte Bandbreite zwischen lediglich Eingabe in den PC der ärztlicherseits ermittelten ICD- und OPS-Kodes (\"Abtippen von einem Zettel\") bis hin zur kompletten Erstellung der Kodierung und Verfassen der Stellungnahmen für MDK/PKV bzw. die Durchführung der Vor-Ort-Prüfungen des MDK.
    Insofern ist die Vergleichbarkeit zwischen einzelnen KH von vornherein nur sehr eingeschränkt gegeben.

    Vom Aufgabenzuschnitt hängt zugleich aber auch ab, welche Kosten dem Medizincontrolling direkt zugeordnet werden können. Schreibt oder diktiert bspw. der Stationsarzt oder der zuständige Oberarzt die Stellungnahmen für MDK/PKV, wird es für die Kostenstelle „MedCo“ billiger – aber auch für das KH als Ganzes ... ? (Oder haben Sie in Ihrem Haus ein System installiert, mit dem diese ärztl. Tätigkeiten kostenmäßig im MedCo statt in den Fachabteilungen erfasst werden? )

    Dass eine Erlössteigerung durch den Einsatz von Kodierkräften schwierig zu beziffern ist, haben Sie bereits selbst erwähnt. Näherungsweise käme man zu einem Ergebnis, wenn man die Fälle einmal ohne alle Nebendiagnosen durch den Grouper schickt und dann das Ergebnis mit dem tatsächlichen Erlös vergleicht. Dies wäre dann die theoretisch maximal mögliche Erlössteigerung.
    Unberücksichtigt bleiben dabei allerdings u.a. die Kontrolle von TISS-/SAPS-Punkten und der Beatmungsstunden (wo es im Einzelfall ja so richtig ins Geld geht) sowie die OPS-Ziffern.

    Umso einfacher ist m.E. die Kostenseite zu betrachten. Es handelt sich bei Kodierung und Anfragenbearbeitung ja nicht um Tätigkeiten, die vom KH „just for fun“ gemacht werden. Irgendjemand muss es machen, und dieser Jemand kostet Geld. Nun wird es eine ganz einfache Frage des jeweiligen Stundenlohnes ... .

    Beste Grüße,
    fimuc

  • Schönen guten Tag fimuc,

    bei jedem Vergleich gibt es Unzulänglichkeiten, vor allem wenn es unterschiedliche Strukturen gibt. Insbesondere bei Kostenvergleichen ist dies auch zu berücksichtigen ( was sicherlich oft vernachlässigt wird ).

    Dennoch werden solche Kostenvergleiche immer wieder durchgeführt. Es gibt eine erhebliche Anzahl von Krankenhausberatern, die beispielsweise davon leben, Krankenhauskostendaten mit den InEK Kalkulationsdaten zu vergleichen. Dies finde ich sogar noch problematischer, weil dies Durchschnittsdaten sind und man die strukturellen Unterschiede hier gar nicht ermitteln kann.

    Wenn ich aber ein Kennzahl wie z. B. Kosten Medizincontrolling pro Bewertungsrelation habe und einzelnen Krankenhäuser vergleiche, kann ich durchaus durch zusätzliche Angaben die unterschiedlichen Strukturen berücksichtigen. Bei genug Vergleichshäusern kann ich sogar Bezugsgruppen mit ähnlichen Strukturen bilden.

    Im Grunde ging es mir aber lediglich darum, ein Kriterum zu finden, mit dem ich die (Kosten-)effizienz meiner eigenen Arbeit bewerten kann. Weiterhin ist es gerade dann, wenn Strukturen (z. B. Kodierung) verändert werden wichtig, interne Kriterien zu haben, mit denen ich den Erfolg bzw. die Sinnhaftigkeit der Stukturveränderungen bewerten kann ( vorher-nachher ) . Es werden sowieso schon viel zu viele Entscheidungen aus dem Bauch heraus getroffen oder nachher nicht überprüft.

    Ich wünsche noch einen schönen Tag,

  • Einen schönen guten Tag,

    ich möchte dieses Thema nochmal aufgreifen. Zur Zeit bearbeite ich das \"Medizincontrolling\" als Ärztin alleinverantwortlich in Vollzeit (2 FA, ca. 6100 Fälle, ca. 7000 CM/Jahr) inklusive der MDK-Prüfungen. Da das Überhand nimmt und ich meinen Aufgaben nicht mehr ausreichend gerecht werden kann, überlegen wir, eventuell umzustrukturieren und gleichzeitig das Kodieren durch Kodierfachkräfte übernehmen zu lassen (z.Zt. noch ärztl. Aufgabe in den FA). Dabei soll dann etwa eine halbe VK nicht-ärtzlicher Fachkraft für die Bearbeitung der MDK-Prüfungen übrig bleiben.

    Kann mir jemand von Ihnen Angaben über die benötigte Anzahl an VK machen? Dass die Rechnung über Erlössteigerung durch Kodierkräfte und MC und Personalbedarfsdeckung gerade im Voraus schwierig ist, ist verständlich. Aber vielleicht haben Sie ja Erfahrungswerte über die Anzahl der VK für Kodierfachkräfte in Ihrem Haus.

    Vielen Dank!

    Ich wünsche allen eine schöne restliche Adventszeit,
    gastroHH

    Innere Medizin / Medizincontrolling

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    das Thema ist zwar schon älter, geht aber in Ihre Richtung (inkl. dem Link in dem Thread auf den Artikel):
    http://mydrg.de.dedi694.your-server.de/apboard/thread…000%20F%E4lle#1

    Mit freundlichen Grüßen

    D. D. Selter

    Ärztlicher Leiter Medizincontrolling

    Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Murnau