V.a. Virusmeningitis als HD ohne Behandlung?

  • Guten Tag,

    dass Thema der Verdachtsdiagnosen wurde hier ja schon öfter diskutiert, habe aber leider nichts passendes für meinen Fall gefunden.

    Habe hier also den V.a. Virusmengitis. Die Pat. kam mit Kopfschmerzen auf die NRL. Es wird eine LP gemacht und ein CCT. Der Liquorbefund hat eine bakterielle Meningitis ausgeschlossen. Der CCT Befund war auch negativ. Somit besteht hier nun der V.a. Virusmeningitis.
    Es wurde lediglich der Kopfschmerz behandelt und die Pat. ging am 3 Tag mit Besserung der Kopfschmerzen.

    Nun dachte ich gleich an die DKR D008b. Habe mich dann mal informiert und herausgefunden, dass bei einer Virusmeningitis, die Behandlung lediglich darin besteht im Bett zu liegen und Paracetamol zu nehmen, z.B gegen Fieber oder Kopfschmerz.
    Sprich, ich behandle praktisch ja nur die Symptome.
    Oder ist eine LP ein Grund (Behandlung), die Meningitis zu nehmen?
    Oder ist das halt einfach pech, bei Krankheiten die nur symptomatisch behandelt werden?

    Kann mir da jem. helfen, ob Kranheit oder Symptom HD ist?
    Vielen Dank schonmal.


    Gruß
    Cronnos

  • Hallo,

    sagen wir\'s mal allgemein: Eine Hepatitis A würde man auch nur symptomatisch behandeln, genauso wie eine Virus-Pneumonie usw. Trotzdem wären diese Codes Hauptdiagnosen. Also auch die Meningitis. Selbst wenn nur der VERDACHT bestünde, es behandelt wurde, und am Ende des Aufenthalts weder bestätigt noch ausgeschlossen, wäre es die HD.

    Man glaube nicht, es dürfe nur kodiert werden, was auch kausal behandelbar ist.

    Viele Grüße
    P. Dietz

  • Guten Tag,

    wenn ich das richtig verstehe, wurde in dem Fall o.g. Fall während des gesamten Aufenthaltes keine Behandlung durchgeführt.

    Da der behandelnde Arzt hier lediglich den Verdacht äussert, kann ich die Meningitis nicht, sondern nur das Symptom als HD kodieren (siehe DKR Verdachtsdiagnosen)

    Anders wäre es, wenn der Pat. mit dem Verdacht verlegt worden oder aber die Diagnose sicher gestellt worden wäre

    Hauptdiagnose in diesem Fall also die Kopfschmerzen.

    Gruß
    casapietra

  • Guten Tag,
    das Problem ist die Formulierung in den Briefen.
    Oft ist nur von einem Verdacht die Rede, weil ich die Diagnose mangels virologischer Spezialuntersuchungen nicht beweisen kann. Das würde dann dem dringenden V.a. Virusmeningitis entsprechen. Hier würde ich dasnn auch diese als HD nehmen.
    Wird die Virusmeningitis aber nur als mögliche Verdachtsdiagnose im Rahmen differentialdiagnostischer Überlegungen angeführt (sie wurde halt nicht explizit ausgeschlossen), dann wäre sie für mich nicht die HD.

    Entscheidend ist also die klinische Wertung. Und hier könnte man/frau den entlassenden (oder den verantwortlichen) Arzt um eine entsprechende Festlegung bitten.

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch

  • Hallo

    Also, wieder einmal alles Ansichtssache.
    DD wurde an eine SAB gedacht, die sich aber nicht bestätigte.
    Hätte man den Aufwand einer virologischen Spezialuntersuchung gemacht, wäre es halt eindeutig gewesen. (oder auch nicht).
    Werde mich dann in diesem Fall an den Arzt halten und die Meningitis nehmen. Bringt zwar mehr Geld, aber ob das so richtig ist...,ich weiß nicht.
    Entweder ich behandle Verdachtsdiagnosen und mache sie zur HD oder ich behandle nur die Symptome und mache das Symptom zur HD. Sonst brauch ich auch nicht diese Richtlinie.
    Nur weil einige Krankheiten symptomatisch behandelt werden, sollte man da keine Ausnahmen machen. Da das Krankenhaus ja auch kein Behandlungsaufwand hatte.

    Vielen Dank für die Antworten.

    Gruß
    Cronnos