case mix index

  • Hallo,

    der case mix index berechnet sich ja aus dem case mix (Summe aller Gewichte aller erbrachten DRGs), geteilt durch die Fallzahlen. Geht man da vom effektiven Relativgewicht, also unter Berücksichtigung aller Ab-. und Zuschläge aus? Oder errechnet sich der case mix aus dem Fallwert der DRG, unabhängig von Ab-, und Zuschlägen geteilt durch die Fallzahlen?

    Danke und Gruß!

  • Hallo maha66,
    das kommt (wie die Juristen immer sagen) darauf an....
    Je nachdem was sie darstellen wollen:
    Der CMI ohne Zu- und Abschläge verdeutlicht zum Beispiel eher die medizinische Fallschwere. - hoher CMI (wahrscheinlich) viele schwerkranke Patienten
    Der effektive CMI (mit Z/A) zeigt ihnen einen mittleren Wert welche Erlöse sie erzielen können. Die Differenz würde ihnen die Größenordnungen von Zu- oder Abschlägen aufzeigen.
    Ein einzelner CMI-Wert sagt aber meist nicht viel über die Leistungen eines KH oder Abteilung aus. Dazu sind immer Vergleichswerte (Vereinbarung, Vorjahr, Entwicklung übers Jahr etc.) notwendig.

    Viele Grüße aus Sachsen
    D.Zierold

  • Schönen guten Tag,

    Frau Zierold hat zwar Recht, dass es darauf ankommt, was sie darstellen wollen. Um Ihre Frage aber etwas vereinfacht zu beantworten, ist in der Regel der effektive Case Mix bzw. entsprechen der daraus ermittelte effektive CMI - also mit zu- und Abschlägen - der Wert, der das Leistungsspektrum insgesamt darstellt und deshalb z. B. bei der Basisfallwertermittlung eingesetzt wird (B2 Nr. 32 bzw. Nr. 36)

    Ich wünsche noch einen schönen Tag,

  • Hallo Allerseits,

    kann mir vielliecht jemand den CMI mit \"anderen Worten \" versuchen etwas näher zu bringen? Ich kenne die Definition, aber es ist mir zu abstrakt.
    Was ist der CMI und was genau sagt er aus,bzw wofür ist er gut?

    Oder gibt es ein gutes Fachbuch? Hab schon einige, doch da steht es nicht drin.

    Schönen Feierabend

    Liebe Grüße
    Nika :)

  • Schönen guten Tag Nika,

    ich gehe mal davon aus, dass Sie nicht ganz ahnungslos sind, schließlich haben Sie sich ja bereits seit einem Jahr beteiligt.

    Die DRGs sind ja ein Patientenlassifikationssystem, aus dem letztlich Fallpauschalen resultieren, mit denen die stationäre Behandlung vergütet wird. Die DRGs sind jedoch nicht mit Preisen hinterlegt, sondern mit Bewertungsrelationen (Synonym: Relativgewichte), die nur die entsprechende Relation der Fallpauschalen untereinander darstellt. Eine DRG mit der Bewertungsrelation 2,000 hat den doppelten Preis einer DRG mit Bewertungsrelation 1,000. Diese Bewertungsrelation wird mit dem Basisfallwert des Bundeslandes multipliziert, um den tatsächlichen Preis zu ermitteln.

    Die Summe der Bewertungsrelationen aller in einem Krankenhaus (oder anderen Bezugsgröße wie Abteilung, Klinikverbund, Bundesland) in einem Zeitraum erbrachten DRGs nennt sich englisch: Casemix. Diese Summe spiegelt das Umsatzvolumen wieder. Als Bewertungsrelationen ist es bundesweit vergleichbar. Wenn man es mit den Basisfallwert multipliziert hat man den entsprechenden Eurobetrag.

    Teilt man die Summe der Bewertungsrelationen durch die Anzahl der dahinterliegenden DRGs, also durch die Fälle, erhält man die durschnittliche Bewertungsrelation pro Fall, englich Casemix Index = CMI. Früher bezeichnete man den CMI als Fallschwere, auch weil er zum Teil ja durch die Schwergrad relevanten Nebendiagnosen mit bestimmt wird. Dies finde ich aber aus mehreren Gründen unglücklich: Erstens handelt es sich nicht um eine medizinischen Schweregrad, denn es wird zwar nach medizinischen Kriterien klassifiziert, die DRGs werden aber als ökonomisch vergleichbare (idealerweise kostenhomogene) Fallgruppen gebildet. Zweitens unterscheiden sich deshalb auch die DRGs nicht nur nach der Erkrankungsschwere des Patienten, sondern beispielsweise auch durch den Sachkostenaufwand der Behandlung. Drittens wird die Unterteilung der DRG immer weniger durch die Nebendiagnosen, als durch die Behandlung (abgebildet über den OPS) angesteuert.

    Um also Ihre Frage zu beantworten spiegelt der CMI die durchschnittlichen Fallpreise wider. Als Bewertungsrelation ist er wieder gut vergleichbar und wird daher gerne als Kennzahl genommen. Multipliziert mit dem Basisfallwert zeigt er je nach Blickwinkel die durchnittlichen Fallerlöse (Krankenhaus) bzw. Fallkosten (Krankenkasse).

    Ich wünsche noch einen schönen Tag

  • Hallo Herr Schaffert,

    auch wenn ich die Frage nicht von mir kam, ich hatte auch eineig Schwierigkeiten, den Hintergrund voll zu erfassen.

    Danke, jetzt ist der Himmel zum CMI klar

    Mit freundlichen Grüßen

    Rhodolith

  • Suuuuper Herr Schaffert :laugh: ,

    ich glaube jetzt habe ich es \" weitestgehend\" verstanden, dank Ihrer Hilfe.

    Ich laße es mal sacken,schließe aber nicht aus, daß ich noch ein paar Verständnisfragen hinterher schicke.
    Scheint ja noch mehr hier zu interessieren :d_zwinker:

    Also vielen herzlichen Dank :sonne:
    und einen schönen Feierabend :i_drink:

    Liebe Grüße
    Nika :)