8-980 bald nur noch mit Zusatzbez. "Intensivmedizin"?

  • Hallo Forum,

    hier schwirrt ein Gerücht herum, dass künftig eine Intensivstation nur noch von Ärzten mit der Zusatzbezeichnung \"Intensivmedizin\" geleitet werden dürfen. Das schliesse auch die Kodierbarkeit von 8-980 mit ein, d.h. die Intensivmed. Komplexbehandlung soll dann nur noch auf von \"Intensivmedizinern\" geleiteten Intensivstationen kodierbar sein.

    Die Quelle ist dubios, angeblich sei das auf einer Fachtagung der \"Deutschen Interdisziplinären Vereinigung Intensivmedizin\" beschlossen worden.

    Verunsichert hat uns hier, dass angeblich auch \"das InEK\" die Aussage gemacht habe, 8-980 sei künftig nur noch kodierbar, wenn die Zusatzbezeichnung \"Intensivmedizin\" vorliege.

    Deshalb die Frage:
    Ist derartiges auch schon anderen Forumsteilnehmern zu Ohren gekommen?
    Gibt es evtl. belastbare Quellen für diese Geschichte?

    Vielen Dank & einen schönen Tag
    RT

  • Hallo RT,
    steht es beim DIMDI auf der Website?
    steht es beim INEK auf der Website?

    Wenn zwei mal nein, dann irrelevant. Dass Bestrebungen im Gange sind, die formalen Voraussetzungen zur Abrechnung von Leistungen möglichst hoch anzusiedeln ist nicht nur bei der 8-980 zu beobachten.

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch

  • Guten Tag,

    es handelt sich nicht um dubiose Quellen oder Bestrebungen sondern es steht schwarz auf weiß im OPS-Katalog 2010 unter den Hinweisen zum OPS 8-980 Intensivmedizinische Komplexbehandlung (Basisprozedur): Ich zitiere den zweiten Punkt der Mindestmerkmale (der Punkt ist neu in 2010):

    Behandlungsleitung durch einen Facharzt mit der Zusatzweiterbildung \"Intensivmedizin\" (Sofern die Zusatzweiterbildung noch nicht vorliegt, ist zur Aufrechterhaltung bereits bestehender Versorgungsangebote übergangsweise bis zum Jahresende 2012 eine vergleichbare mehrjährige Erfahrung in der Intensivmedizin ausreichend)

    Das die Zusatzweiterbildung \"Intensivmedizin\" als Strukturmerkmal seit diesem Jahr in diesem OPS-Code steht ist Fakt. Das dieses vom MDK prima zu prüfen sein wird und somit vielen Kliniken, die nicht umgehend entsprechende Weiterbildungen ihrer Mitarbeiter veranlassen, die Intensivmedizinische Komplexbehandlung ab 2013 um die Ohren fliegt, ist zu befürchten.

    Die Frage, die sich mir stellt ist aber: was ist unter BEHANDLUNGSLEITUNG zu verstehen? Muss immer jemand mit dieser Qualifikation auf der ITS anwesend sein (viele Ärzte), ist die Behandlungsleitung auch z.B. per Hintergrund sicherzustellen (mehrere Ärzte), genügt die Leitung der ITS, evtl. + Vertreter (2 Ärzte) oder ist sogar als Behandlungsleitung formal nur der Chefarzt (1 Arzt) mit dieser Qualifikation zu verstehen?

    Viele Grüße
    Kontrollix

  • Hallo,

    Zitat

    es handelt sich nicht um dubiose Quellen oder Bestrebungen sondern es steht schwarz auf weiß im OPS-Katalog 2010


    und das soll man im Januar 2009 (von daher stammt nämlich das Posting, auf das Sie antworten) schon gewusst haben, oder was soll diese Bemerkung?

    Zitat

    was ist unter BEHANDLUNGSLEITUNG zu verstehen?


    Genau das, was der Begriff sagt: die für die Behandlung auf der jeweiligen Organisationseinheit letztlich verantwortliche Person. Das kann der Chefarzt der Abteilung sein, ein Oberarzt oder \"nur\" ein Facharzt (bzw. auch mehrere, wenn es sich um eine kollegiale Leitung handelt). Der Begriff existiert bei vielen Strukturvorgaben im Umfeld von Komplexbehandlungen und bereitet nach meiner Kenntnis eher selten Definitionsprobleme.

    Mit freundlichen Grüßen

    Markus Hollerbach

  • Hallo Herr Hollerbach,

    ich werde in Zukunft wohl besser auf das Datum achten müssen, sorry. Aber die Frage mit der Definition der Behandlungsleitung sehe ich nicht ganz so trivial.

    Grüße aus dem überhitzen Büro.
    Kontrollix

  • Zitat


    Original von mhollerbach:
    BEHANDLUNGSLEITUNG - Der Begriff existiert bei vielen Strukturvorgaben im Umfeld von Komplexbehandlungen und bereitet nach meiner Kenntnis eher selten Definitionsprobleme.

    Hallo -

    in seinem Abstract vom 9. DRG Forum war dieser Begriff für Kollegen Gramminger eines von drei Beispielen für Begriffe in OPS Definitionen mit \"weitem Interpretationsspielraum\" welche \"hitzige Diskussionen\" programmieren.

    Herzlichst.

    „Quod non in actis est, non est in mundo.“ (Was nicht in den Akten ist, ist nicht in der Welt)

  • Hallo TT,

    zumindest auf myDRG haben sich diese \"hitzigen Diskussionen\" bisher allerdings noch nicht bemerkbar gemacht, daher meine Bemerkung. Eine Suche nach dem Begriff \"Behandlungsleitung\" liefert gerade mal 10 Treffer, davon entfällt die Hälfte auf die Jahre vor 2007, und kein einziger dieser Threads (bis auf denjenigen, an dem wir gerade schreiben, natürlich) befasst sich mit der Definition des Begriffes.

    Mit freundlichen Grüßen

    Markus Hollerbach

  • Zitat


    Original von mhollerbach:
    ... auf myDRG haben sich diese \"hitzigen Diskussionen\" bisher allerdings noch nicht bemerkbar gemacht ...

    Hallo i. B. Herr Hollerbach -

    die beiden weiteren Beispiele für \"progammierte hitzige Diskussionen\" von OPS Kriterien waren: \"kontinuierliche Einbindung\" (hier 2 Threads) und \"außer nachts\" (ca. 5 Threads). Vielleicht finden diese hitzigen Diskussionen ja in der Sauna statt?

    Herzlichst.

    „Quod non in actis est, non est in mundo.“ (Was nicht in den Akten ist, ist nicht in der Welt)