Ambulantes Sterben?

  • Hallo Forum!

    Zuerst einmal der Fall um dem es mir heute geht:

    Pat. (1926 geboren) kam mit einem akuten MI in unsere Notaufnahme und wurde dort in unserem Schockraum reanimiert und behandelt bis er ca. 45 Minuten später dort starb.

    Also wurde der Fall mit HD I21.9 und den zugehörigen OPS kodiert und stationär abgerechnet.

    Nun hat die KK zuerst ein Schreiben geschickt in dem diese meint dieser Fall sei nicht stationär abzurechnen. Daraufhin habe ich mit der KK telefoniert und gesagt: Pat. hatte MI und verstarb und das dieses doch Gründe für die stationäre Abrechnung sind. Die Antwort der KK: wenn der Patient nur in der Notaufnahme behandelt wurde ist dies keine integration in den Krankenhausablauf und somit auch nicht stationär! Der Sachbearbeiter meinte auch keine ambulante Abrechnung sei hier notwendig, sondern wir sollten den Fall mit einer Notfallambulanzpauschale abrechnen (was auch immer das ist?)

    Nach einigen Diskussionsminuten wurde der Fall dann zu einer MDK-Begehung vorgeschlagen.

    Im Januar erfolgte dann die Begehung des MDK bei uns, wo dann auch dieser Fall begutachtet wurde.
    Das Ergebnis des MDK: Die Krankenhausaufnahme ist medizinisch plausibel. Die Behandlung erfolgte im Schockraum der Klinik (diese Info wollte die KK unbedingt wissen).

    Nun habe ich ein Schreiben von der KK bekommen, dass wir doch bitte das zuviel bezahlte Geld zurück überweisen sollen und der Fall nicht stationär abzurechnen ist. Ich habe dann dort angerufen und denen erzählt, dass es doch ein MDK-Gutachten gibt (was der KK auch vorliegt) und dieses doch belegt das der Fall stationär abgerechnet wird. Die Antwort der KK: das haben die anderst interpretiert und der Patient wurde doch nur im Schockraum behandelt also nicht in den Krankenhausablauf integriert.

    Jetzt wird der Fall nochmal in der KK besprochen und wenn keine Einigung erziehlt wird, dann will die KK das Geld mit einem anderen Fall verrechnen.

    Was ist Eure Meinung dazu?
    Stehe ich auf dem Schlauch oder sehe ich irgendwelche Fakten nicht. Ich denke ein Pat. mit einem akuten MI, der dann auch noch reanimiert wird und dann hier verstirbt ist ein stationärer Fall sobald er das Krankenhaus betritt egal ob er dann im Schockraum, auf Intensiv oder auf Station dann verstirbt oder?

    Mfg
    K. Weihs

  • Hallo Frau Weihs,
    ich habe dazu eine glasklare Meinung (andere wie KK eine andere...): Stationär!

    Uns wurde ein solcher Fall mal mit \"...der Pat. kann doch auch vorstationär versterben...\" verweigert.

    Folgende Punkte:
    1. Keine ambulante Alternative
    2. Integration in das KH hat stattgefunden: ein Schockraum-Team gibt es nur im KH
    3. Verweildauer spielt keine Rolle (\"keine Übernachtung\" und ähnlicher Quatsch)
    4. Hätte der Pat. überlebt, dann gäbe es zur stat. Behandlung gar keine Alternative
    5. Das Krankheitsbild allein rechtfertigt die stat. Behandlung.

    Viele Grüße
    P. Dietz

  • Hallo Frau Weihs,

    ich bin der gleichen Meinung wie Sie und Herr Dietz, allenfalls hilft die Androhung einer Klage vor dem Sozialgericht.

    Mit freundlichen Grüßen

    Alfred Dux
    Klinische Kodierfachkraft und Medizincontrolling.
    Kliniken der Stadt Köln gGmbH