Dynamische Hüftschraube

  • Hallo riol,

    Zitat


    Original von riol:
    ...ich denke, es handelt sich um die \"Hüftschraube\" im Rahmen der proximalen Femurnagelung, z. B. Y-Nagel oder PFN o. ä. Implantate...

    Deren Erwähnung im OP-Bericht hatte ich vermisst.
    Wenn es sich also um die Versorgung einer per-/subtrochanteren Fraktur mit Y-Nagel oder PFN zzgl. Cerclagen handelt, liegt eine Materialkombination vor.

    MfG

    Mit freundlichen Grüßen

    Dr. med. Roland Balling

    Chirurg
    Medizincontroller
    "Ärztliches Qualitätsmanagement"
    Chirurgische Klinik, 82229 Seefeld

    • Offizieller Beitrag

    Herr Balling?

    zwei Zugänge sind beschrieben, zwei osteosynthetische Verfahren angewendet. Daher wir eben keine Materialkombination kodiert. Das ist doch nun schon mehrfach geklärt worden. Wenn beides über den gleichen Zugang geht, dann ist es als Mat.komb. zu kodieren.

    Aus oben verlinktem Thread:

    Zitat


    Original von Selter:
    2 Zugänge mit Einbringen von 2 Osteosynthesematerialien (...) = 2 OPS. (...) DIMDI-Proof. Bedeutet: Ist bereits mit dem DIMDI abgeklärt.

  • Aber gerne Herr Selter,

    Zitat


    Original von Selter:
    ...Das ist doch nun schon mehrfach geklärt worden...

    Eben nicht!
    Es ist nicht mehrfach geklärt, sondern von Ihnen in die Diskussion geworfen worden, dass \"zwei Zugänge... lt. Aussage des DIMDI...\"
    Wie wir alle wissen, sind Antworten des DIMDI (wie bei allen Kommunikationspartnern) in hohem Maße von der exakten und umfassenden Formulierung der Ausgangsfrage abhängig. Deshalb ist es unverzichtbar, solche Anfragen schriftlich zu stellen (auch wenn es mühsam ist und der kleine Dienstweg angenehmer).

    Ich darf in diesem Zusammenhang an unsere Diskussion 2006-2008 und meine DIMDI-Anfrage zum Schrittmacherwechsel erinnern, bei der Sie letztendlich zurückrudern mussten (Infektion Schrittmachertasche).

    Zur Sache:
    Es gibt ja seit geraumer Zeit \"biologische\" Osteosynthesen mit durchgeschobenen Platten etc., die quasi minimal-invasiv über mehrere kleine Inzisionen (für die diversen Schrauben, Cerclagen etc.) eingebracht werden. Wer käme hier wohl auf die Idee, wegen der multiplen Zugänge einzeln zu kodieren. Schließlich handelt es sich hier – wie auch beim von Ricco beschriebenen Fall – um die Versorgung einer (komplexen) Fraktur mit verschiedenen Materialien.


    P.S. (Memo) :d_zwinker:

    Zitat


    Original von Selter:
    4.12.2008: ...Beharrlichkeit zeichnet sich doch aus ;-))...


    MfG

    Mit freundlichen Grüßen

    Dr. med. Roland Balling

    Chirurg
    Medizincontroller
    "Ärztliches Qualitätsmanagement"
    Chirurgische Klinik, 82229 Seefeld

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Herr Balling,

    das Beispiel mit dem Schrittmacher ist (die) eine Ausnahme, dass ist ihnen bestimmt bekannt. In der deutlichen Mehrzahl (vorsichtige Schätzung) der Fälle, ist die DIMDI-Antwort beständig. Ich verstehe daher nicht, warum Sie dann auf die kleinste Möglichkeit einer Revidierung setzten wollen und (und so ist es nun mal) meine schon x-mal besprochenen Fälle mit dem DIMDI und dessen gleichlautenden Antworten negieren wollen. Das, mit Verlaub, werde ich nicht verstehen!
    Zumal: Es war bei der Schrittmacherfrage dann die Meinung der Fachgesellschaft, die die ursprüngliche Aussage des DIMDI relativiert hat. Sollte die hier diskutierte Frage an die Fachgesellschaft der UCH gehen, werde ich involviert, da ich nun mal in der DRG-Kommission bin. Ich kann ihnen dann gerne schon jetzt sagen, dass ich persönlich überhaupt keinen Grund sehe, warum es hier anders gesehen werden sollte.

    Wie schon mehrfach erwähnt, ist das Vorliegen einer Fraktur kein Ausschluss für die Angabe mehrerer OPS-Kodes. Wird z. B. eine Tibiakopffraktur von lat. und med. jeweils mit einer Platte osteosynthetisch versorgt, geben Sie 2 x den Kode für die off. Rep. mit Platte an und nicht nur 1 x. Solange also keine anders geartete Stellungnahme des DIMDI vorliegt, kann ich nur jedem eindringlich raten, in diesem Sinne zu kodieren.

  • Hallo Herr Selter,

    vielen Dank für Ihr aufschlussreiches Statement!

    Nur eine Kleinigkeit noch: Wie steht´s jetzt mit den \"biologischen\" Osteosynthesen?


    MfG

    Mit freundlichen Grüßen

    Dr. med. Roland Balling

    Chirurg
    Medizincontroller
    "Ärztliches Qualitätsmanagement"
    Chirurgische Klinik, 82229 Seefeld

  • Hallo Herr Selter,

    wie jetzt?

    Zitat


    Original von Selter:
    ...Sollte die hier diskutierte Frage an die Fachgesellschaft der UCH gehen, werde ich involviert, da ich nun mal in der DRG-Kommission bin. Ich kann ihnen dann gerne schon jetzt sagen, dass ich überhaupt keinen Grund sehe, warum wir hier eine andere Antwort geben sollten...

    Somit kann ich...

    ...doch davon ausgehen, dass die Frage letztlich bei Ihnen landet und von Ihnen entschieden wird,

    ...mir den Aufwand sparen.


    MfG

    Mit freundlichen Grüßen

    Dr. med. Roland Balling

    Chirurg
    Medizincontroller
    "Ärztliches Qualitätsmanagement"
    Chirurgische Klinik, 82229 Seefeld

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Herr Balling,

    ich hatte sooooo gehofft, dass diese Antwort nicht kommt.

    Da Sie ja immer gerne etwas Offizielles haben, ist dies der offizielle Weg. Es landet auch nicht bei mir persönlich sondern bei der Fachgesellschaft (ggf. mit Weiterleitung in entsprechende Gremien), die hierzu dann eine Meinung vorträgt.

    Zumal hat doch Ihre Frage einen neuen Aspekt, so haben Sie es jedenfalls formuliert. Auch wenn ich nicht damit sage, dass es deswegen anders zu sehen (kodieren) ist, habe ich dieses Beispiel mit \"neuen\" Osteosyntheseformen eben nicht mit dem DIMDI besprochen.

  • Hallo Forum,

    ich möchte die Fragestellung im Fall, den Ricco angesprochen hat, ergänzen.

    Wie soll der PFN (oder ein anderer Nagel) kodiert werden, wenn gleichzeitig die Fraktur offen reponiert und mit Cerclage stabilisiert wird -- als offene oder geschlossene Reposition.

    oder um noch formaler die Sache anzugehen:

    Versorge ich eine Fraktur durch eine offene Reposition in Verbindung mit einem Nagel als Hauptosteosynthese, dann sind bei dem Eingriff zwangsläufig zwei Zugänge inkludiert --- zur Fraktur und an der Nagelinsertion.
    Wird in der Kombination Nagel - offene Reposition dann zusätzlich eine Stabilisierung des Bruches durch Cerclage (oder Antirotationsplatte) erfolgt dieser Eingriff durch den bereits im \"Grundcode\" vorgegebenen Zugang der \"offenen Reposition.

    Also doch eine Materialkombination?

    Viele Grüße
    P.Host

  • Sehr geehrter Herr Selter,

    nicht logisch scheint mir, dass sie in ihrem o.g. Beispiel eine Fraktur als zwei mal reponiert kodiert haben wollen. Ich meine, eine Fraktur kann auch nur einmal als reponiert kodiert werden.

    Liebe Grüße

    H. Weyland
    Facharzt für Chirurgie

  • Hallo zusammen,

    wenn die Fraktur geschlossen auf dem Extensionstisch reponiert und dann genagelt wird, gilt es als \"geschlossene\" Reposition.
    Wird die Fraktur offen reponiert, mit Cerclage stabilisiert und dann über den Trochanter evtl. über einen 2. Zugang genagelt, gilt der Eingriff als \"offene\" Reposition!
    Interessant ist aber die Frage bei der 2. Variante bzgl. Materialkombination!!!
    Wenn ich 2 Zugänge benötige, ist es keine Materialkombination!
    Liegt aber nur eine große Inzision vor, würde offenbar eine Materialkombination zu kodieren sein, oder ?!

    Bis dann

    riol

    Viszeralchirurg/Unfallchirurg