E43 erheblicher Energie und Eiweißmangel

  • Hallo Perrypos,
    wir führen ein Screening auf Mangelernährung nach den Kriterien des Nutritional Risk Screening ( NRS 2002) empfohlen von der Europäischen Gesellschaft für Klinische Ernährung und Stoffwechsel (ESPEN) durch. Je nach Schwere der Störung des Ernährungszustands und der Erkrankung des Patienten wird eine energie- und eiweißreiche Zusatznahrung verordnet. Dieser Aufwand berechtigt zur Kodierung von E43, E44, R64 oder anderen entsprechenden Kodes.
    Da diese Kodes CCL-relevant sind, müssen Sie mit einer Überprüfung durch den MDK rechnen. Eine lückenlose Dokumentation ist deshalb unabdingbar.

    Viele Grüße
    Daggi

  • Guten Tag,
    in dem Zusammenhang habe ich eine Frage:
    wo machen Sie bei bei einem Screening nach NRS eine Differenzierung zwischen der E43 und der R64.
    R64 wird ja über den BMI definiert, ebenso die E43 (BMI 18,5 und reduzierter AZ). Wie ist daa ihre Erfahrung (auch vor dem Hintergrund der Rechnungsprüfung?

    Wird vom MDK ein pathologischer NRS in Kombination mit Ernährungsplan anerkannt?
    An anderer Stelle ([url=http://mydrg.de.dedi694.your-server.de/apboard/useraction.php?action=direct_goto_post&postid=77134&seuser=&sepost=Genauso%20steht%20es%20mit%20der%20E43,plus%20der%20n%F6tigen%20Nachweise%20im%20Labor.]interner Link[/url]) wird von zusätzlich gefordertem Labor gesprochen.

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch

  • Wenn schon nicht im Labor nachgewiesen, so sollte doch in der Dokumentation Symptome eines Eiweißmangels dokumentiert sein. Also bei uns waren weder Symptome dokumentiert, noch Proteine im Labor. Vor allen Dingen war auch nicht dokumentiert, wie sich die Gabe der eiweißreichen Kost auf das Gewicht niederschlug. (wie o.g. siehe LINK)
    Aber vielleicht meint die Kodiererin, eine Maßnahme mehrere Nebendiagnosen!

  • Hallo Herr Horndasch,

    wir haben hierzu einen Screening-Bogen, den wir ausfüllen. Bisher gab es keine Probleme. Wenn Sie mir Ihre Fax Nr. mitteilen möchten lass ich Ihnen diesen gerne zukommen.

    Viele Grüße von der Ostsee

    IrisR

  • Hallo Herr Horndasch,

    der MDK fordert in seiner SEG4 Kodierempfehkung Nr. 288 einen Serumalbumin-Nachweis. Dies geht über die Forderung der WHO hinaus und ist nur bedingt aussagekräftig. Wenn bei uns ein Patient im Vorscreening einen Score von 3 erreicht, liegt ein Ernährungsrisiko vor und es erfolgt das Hauptscreening. Dabei wird entweder der BMI oder der Gewichtsverlust bzw die verminderte Nahrungszufuhr in Kombination mit der Schwere der Erkrankung beurteilt. Der sich daraus ergebende Score lässt eine Schluss zu, ob die Störung des Ernährungszustands in Verbindung mit der Schwere der Erkrankung als mild, mäßig oder schwer einzustufen ist. Entsprechend erfolgt die Kodierung mit einem Kode aus E44 oder E43. Für den Patienten wird eine Ernährungsplan erstellt mit hochkalorischer und eiweißreicher Zusatznahrung. Im Verlauf findet dann sowohl eine Essensbilanzierung, als auch eine regelmäßige Gewichtskontrolle statt.
    Wir betreiben einen erheblichen Aufwand mir unseren mangelernährten Patienten, der aber leider immer wieder auf Akzeptenzprobleme beim MDK stößt.

    Vielleicht kann mir IrisR verraten, wieso der MDK an der Ostsee so viel einsichtiger ist.

    Grüße an alle
    Daggi

  • Hallo Forum,

    benötigt man bei der Kodierung der Standardabweichung vom Mittelwert der entspechenden Bezugspopulation den korrekten BMI über Körpergewicht und Größe?

    Oftmals erfolgt die BMI-Messung durch Oberarmumfang, so dass ggf. nur > oder < als 20 dokumentiert wird.

    Unter dem Hinweis zu E40- 46 steht geschrieben:

    In jenen außergewöhnlichen Fällen, bei denen kein Gewichtswert vorliegt, sollte man sich auf klinische Befunde verlassen..

    Demnach müsste die Kodierung auch ohne BMI möglich sein, oder?

    Der MDK lehnt die Kodierung konsequent ab, sofern der BMI nicht über Körpergewicht und Größe ermittelt wurde (Standardabweichung kann nicht ermittelt werden..)
    Ich kodiere die Kodes erst seit einigen Monaten und bin diesbezüglich noch nicht so fit...von daher bitte ich um Hilfe ;(


    Gruß und ein schönes WE,

    B. Schrader

  • E 43 ist zu kodieren-

    Möglichkeit A: BMI unter 18,5

    Möglichkeit B: Gewichtverlust über 5% in ! Monat+reduzierter AZ

    Möglichkeit C: Nahrungszufuhr 0%-25%in der letzten Woche

    selbstverständlich muss alles gut dokumentiert sein + medizinischer Aufwand wie kalloriereiche Kost, parenterale Ernährung oder Anderes

  • Guten Morgen zusammen,

    recht vielen Dank für die Hinweise.

    Ich werde die Diätassistentin involvieren.

    Der Ressourcenverbrauch ist nahezu perfekt dokumentiert. Probleme gibt es, wenn der BMI nur über Oberarmunfang ermittelt werden kann. Begründung des MDK - siehe oben.

    Gem Hinweis in der ICD muss es auch ohne BMI gehen - meine ich...

    Gruß,

    B. Schrader

    Einmal editiert, zuletzt von GOMER1 (6. November 2014 um 06:58)