DIMDI-Vorschlag zu Wunddebridement

  • Hallo Herr Selter,

    wie wird in Ihrem neuen System umgegangen mit dem konkurrierenden Code 5-869.1 ? Nicht wenige Wunddebridements, z. B. im Rahmen einer VAC-Therapie, werden heute bei uns mit diesem Code beschrieben.
    Empfehlen Sie den Wegfall dieses Codes?

    Gruß

    W.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    Zitat


    Original von Willis:
    Empfehlen Sie den Wegfall dieses Codes?

    Ich kann nicht den Wegfall dieser Kodes empfehlen, da sie ja nun mal da sind. Wenn schichtübergreifend debridiert wird, sind diese Kodes anzuwenden. Wobei auf den Hinweise unter dem Kode zu achten ist:
    Hinw.: Dieser Kode ist nur zu verwenden, wenn eine präzise Gewebezuordnung nicht möglich ist, z.B. bei Narbengewebe oder septischen Prozessen

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    Zitat


    Original von J. Renkawitz:
    Sekundäre Wundnaht?, Lavage? Entfernung eines Fremdkörpers 5-850.8?


    Sekundäre Wundnaht klingt doch gut.
    Lavage? Die Spülung ist inkl. 5-900.
    5-850.8- können Sie ja nicht angeben, da ja keine Inzision zur Fremdkörperentfernung am Muskel oder Faszie gemacht wurde.

  • Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

    ich möchte mein Frage hier anschließen.

    Wie würden Sie folgenden Sachverhalt kodieren:
    - Rißverletzung bei Reinigung des Hühnerstalles,
    - dorsal beginnende Rötung und Schwellung des Dig. II,
    - fortschreitend dann auch volar zu einer Schwellung mit deutlicher Schonhaltung des Dig. II mit Flexion in den Interphalangealgelenken sowie passivem Dehnungsschmerz,
    - Ausdehnung der Rötung im weiteren Verlauf, vor allem palmar deutlich.

    Jetzt Aufnahme ins Krankenhaus zur OP
    OP in Plexusanästhesie und Blutsperre
    1. Entnahme eines Abstriches und intensive Spülung.
    dann
    2. Ausführliche Entfernung teilnekrotischen Gewebes.
    dann
    3. Übergang nach palmar und hier die zickzack-förmige Inzision über der Beugeseite mit gewebeschonender Präparation in die Tiefe.

    Auszug aus OP-Bericht
    In Plexusanästhesie und Rückenlage erfolgt die Hautdesinfektion der linken oberen Extremität und die sterile Abdeckung. Im Anschluss daran erfolgt zuerst dorsal im Bereich des DIP die Inzision lateral im Bereich der Streckfalte und medial und die stumpfe Präparation unter stetiger Blutstillung.
    Eine Blutsperre wurde hier am Arm angelegt, auf 300 mm/Hg aufgepumpt und im weiteren Verlauf für 25 min. belassen. Es erfolgte die Entnahme eines Abstrichs und intensive Spülung, im dorsalen Bereich entleert sich trübes Sekret ohne erkennbare Fremdkörper. Es erfolgt die ausführliche Entfernung teilnekrotischen Gewebes. Die mikrobiologische Aufarbeitung wurde veranlaßt. Es erfolgt als dann der Übergang nach palmar und hier die zickzack-förmige Inzision über der Beugeseite mit gewebeschonender Präparation in die Tiefe. Darstellung des radialen und ulnaren Gefäßnervenbündels, welches geschont wird. Hier wurde eine diffizile Blutstillung durchgeführt. Es entleert sich hier kaum Sekret bis die Beugesehne erreicht ist, diese wird im Bereich der Sehnenscheide in Längsrichtung stichinzidiert, proximal des Interphalangealgelenkes und im Anschluss daran mit einer Knopfkanüle und NACL-Lösung gespült. Es erfolgt dann das Öffnen der Blutsperre, nach 4 min. Wartezeit die bedarfsorientierte Blutstillung, die erneute Kontrolle des radialen und ulnaren Gefäßnervenbündels und im Anschluss daran schließlich die Hautdesinfektion und Hautnaht, wobei hier lediglich in den Wundrandwinkel eine Haltenaht angebracht wird, um eine zu starke Schrumpfung des Hautlappens zu vermeiden. Die Operation wird mit einer Lupenbrille durchgeführt. Abschließend erfolgt die Reinigung der Hand, die erneute Hautdesinfektion, die Anlage eines Grassolindverbandes sowie eine Fingerschiene aus Aluminium.

    Danke für Ihre Hilfe

    Gruß

    MiChu ;)
    Sei nicht unglücklich vor der Zeit, denn was dich, als dir drohend, in Angst versetzt, wird vielleicht nie kommen. (Seneca)

  • Hallo,
    findet sich keiner der hierzu eine Idee hat?
    Bitte

    Gruß

    MiChu ;)
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  • Hallo,

    warum nicht die Kombination aus
    5-840.07 und 5-869.09?
    Das Entscheidende ist hier doch vor allem die Inzision der Beugesehnenscheide.

    Gruß
    B.W.

  • Hallo,
    Wir hatten wie folgt kodiert:
    5-893.09 (Chirurgische Wundtoilette [Wunddebridement] und Entfernung von
    erkranktem Gewebe an Haut und Unterhaut: Kleinflächig: Hand)
    und
    5-840.07 (Operationen an Sehnen der Hand: Inzision: Sehnenscheiden
    Langfinger)

    Der MDK streicht die 5-893.09 mit dem Argument: Monokausale Kodierung und ändert 5-840.07 in 5-840.41(Operationen an Sehnen der Hand: Debridement: Beugesehnen
    Langfinger)

    Ist dies richtig?
    Danke

    Gruß

    MiChu ;)
    Sei nicht unglücklich vor der Zeit, denn was dich, als dir drohend, in Angst versetzt, wird vielleicht nie kommen. (Seneca)

  • Hallo,

    wie wäre klassifikatorisch denn nun folgende Behandlung an einem Ulcus zu kodieren bei Vorliegen einer Polyneuropathie (also ohne Anästhesie doch den 5er? oder nur 8er):

    Abtragen des Biofilms mit der Ringkürette, Blutungen, Blutstillung, Entfernen von Hyperkeratosen, Desinfektion, Verband

    MfG

    rokka