Komplikationen nach med. Maßnahmen

  • Guten Morgen!

    Unter Verweis auf das Werk von Herrn Dr. Zaiß \"DRG verschlüsseln leicht gemacht\" und dem daraus entnommenen Zitat, das HD so spezifisch wie möglich verschlüsselt werden sollen, werden nun zunehmend auch T-Kodes für Komplikationen als ND seitens des MDK beanstandet.

    Beispielhaft sei hier nur die postop. persistierenden Lymphfistel erwähnt, welche trotz tagelanger Nahrungskarenz eine Re-OP erforderlich macht. Sollte hier die T81.8 oder doch nur die I89.8 verschlüsselt werden?

    Wie verhält es sich mit der postop. Recurrensparese als ND, welche im Katalog von Diacos unter dem Kode J95.88 aufgeführt wird? Sollte in diesem Fall die J95.88 (CCL 3) oder ein Kode aus J38... (CCL 2) verwendet werden?

    Im Voraus vielen Dank!

    Liebe Grüße
    dimark

  • Hallo,

    also beim 2. Fall gibt es im Organkapitel einen spezifischen Kode mit J38.0-, sodass dieser auch nach DKR anzuwenden ist;
    beim ersten Fall ist dies nicht so eindeutig, da die I89.8 auch nicht wirklich spezifisch die Erkrankung abbildet, andererseits die T81.8 wenigstens eine postoperative Fistel beinhaltet. Hier läßt sich sicherlich trefflich streiten, was spezifischer ist mit nicht schlechten Chancen für die T81.8.

    Gruß
    B.W.

    Bei

  • Hallo Dimark,
    Lymphfistel I89.8 (alphabetisches Verzeichnis ICD 10)
    postoperative Lymphfistel T81.8 (Diacos z.B.)

    Insgesamt dürften beides ja Nebendiagnosen sein.

    Empfohlene Kodierung: I89.8 (da spezifischer) und zusätzlich T81.8 (da sonst klassifikatorisch nicht korrekt)

    Gruß

    Dr. F. Schemmann
    FA f. Orthopädie, Chirurgie, O&U

  • Hallo und vielen Dank für die schnellen Antworten.

    Zitat


    Original von schemmi:
    Empfohlene Kodierung: I89.8 (da spezifischer) und zusätzlich T81.8 (da sonst klassifikatorisch nicht korrekt)


    Vielen Dank. Werde künftig die Kombination anstelle des alleinigen T-Kodes verwenden.

    Sollte dann analog für die Darstellung der postop. Recurrensparese als ND auch die Kombination aus J38.01 (da spezifischer) und J95.88 erfolgen?

    Liebe Grüße
    dimark

  • Hallo dimark,

    Recurrensparese nach was? Intubation ? Operation ?

    Gruß

    Dr. F. Schemmann
    FA f. Orthopädie, Chirurgie, O&U

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    Zitat


    Original von dimark:
    Unter Verweis auf das Werk von Herrn Dr. Zaiß \"DRG verschlüsseln leicht gemacht\" und dem daraus entnommenen Zitat, das HD so spezifisch wie möglich verschlüsselt werden sollen, werden nun zunehmend auch T-Kodes für Komplikationen als ND seitens des MDK beanstandet.


    Da muss man nicht Herrn Zaiß zitieren, das ist Basis-Wissen der Kodierung! Die DKR D002 ist da doch völlig klar, was prinzipiell für die Zuordnung der HD gilt (und auch für Nebendiagnosen \"Komplikationen\"). Was aber \"am spezifischsten\" ist, wird gerne diskutiert, noch lieber aber, ob überhaupt und wenn ja, welche weiteren Diagnosen zur abschließenden Kodierung heranzuziehen sind. Dies wird auch in dem von mir oben verlinkten Thread thematisiert.

  • Zitat


    Original von schemmi:
    Recurrensparese nach was? Intubation ? Operation ?

    Hallo Herr Dr. Schemmann,

    ich meinte die postop. Recurrensparese, beispielsweise nach Resektion des tumorinfiltrierten N. rec. u.ä., nicht nach Intubation.


    Hallo Herr Dr. Selter,

    vielen Dank für den Link. Der zitierte Satz war nur als Einstieg gedacht.
    Was ist \"am spezifischsten\"?
    Insgesamt halte ich persönlich den Katalog von Diacos für sehr spezifisch. Dort wird, wenn man der Beschreibung und nicht dem Katalogtext folgt, z.B. die postop. Darmfistel auch so benannt und ist nicht \"das\" oder eine Kombination aus \"dem\" und \"dem\". Durch wenige Inclusiva / Exklusiva im ICD-10 wären sicher zahlreiche Interpretationen gegenstandslos.

    Liebe Grüße
    dimark

    • Offizieller Beitrag

    Hallo dimark,

    die Thesauruszuordnung von Kodierhilfen sind aber immer mit dem amtlichen Katalog zu vergleichen. Gleiches gilt auch für das Alph. Verzeichnis der ICD (siehe Hinweise zur Kodierung in der ICD). Selbstverständlich gibt es Einiges, was im bei den Kodes selber und deren Hinweise, Exklusiva, .... erweitert werden kann. Das ist Gegenstand des Vorschlagverfahrens und wird jährlich beackert.

  • Zitat

    ich meinte die postop. Recurrensparese, beispielsweise nach Resektion des tumorinfiltrierten N. rec. u.ä., nicht nach Intubation.


    In diesem Fall würde ich die J38.01 kodieren, denn dieser Kode ist wesentlich spezifischer. Die Stimmbandparese ist dann auch nicht als Komplikation einer medizinischen Maßnahme anzusehen, denn der Nerv wurde therapeutisch reseziert. Die J95. sind hierfür so unspezifisch, dass eine Kodierung nicht erfolgen sollte.

    Gruß

    Dr. F. Schemmann
    FA f. Orthopädie, Chirurgie, O&U