Ambulant austherapiert!?

  • Liebe Forumsmitglieder,
    in der stationären konservativen Orthopädie gibt es immer wieder Fälle, in denen uns vom MDK mitgeteilt wird, dass der Patient ambulant nicht austherapiert sei.
    Was steckt denn eigentlich hinter \"ambulant austherapiert\"?
    Wieviel Injektionen, Physiotherapie etc. muss ein Patient ambulant erhalten haben? Wievel Wochen, Monate oder Jahre muss die ambulante Therapie anhalten, um als ambulant austherapiert zu gelten.
    Hat jemand aus dem Forum schon zu diesem Thema Erfahrungen gesammelt?

    Vielen Dank im Voraus!

    Ich wünschen allen Forumsmitgliedern
    einen schönen 1. Mai 2011!

    M. Uphoff

    • Offizieller Beitrag

    Guten Tag,


    Vorsicht Nebelkerzen!

    Vorsicht Wortwahl!


    Empörung über die Wortwahl „austherapiert“ ist angebracht
    Austherapiert ist ein Unwort


    Ein Patient ist nicht ambulant „austherapiert“.

    Ganz im Gegenteil:
    Wenn ambulante therapeutische Maßnahmen nicht greifen und/oder nicht zur Verfügung stehen um z.B. schwerwiegende körperliche Beschwerden zu lindern, besteht akut stat. Behandlungsnotwendigkeit.


    Ein Gutachter der (gedankenlos ? ) den Begriff \"austherapiert\" verwendet, zeigt auch mangelnde Empathie und mangelnde Nächstenliebe.


    siehe auch
    Urteil des Sozialgerichts Hannover vom 28.04.2010 (Az.: S 19 KR 961/08 )
    Nicht rechtskräftig
    Bei der Frage der Notwendigkeit einer Krankenhausbehandlung ist nicht allein das
    Wirtschaftlichkeitsgebot aus § 12 Abs. 1 SGB V zu berücksichtigen, sondern auch das
    aus § 70 Abs. 2 SGB V abzuleitende Gebot der humanen Krankenbehandlung


    Gruß

    E Rembs

  • Hallo,
    dann nennen wir das Ganze halt:

    ambulantes Potential nicht ausgeschöpft.

    Das Ergebnis ist dasselbe: primäre Fehlbelegung.

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch

    • Offizieller Beitrag

    Guten Tag

    Zitat


    Original von E_Horndasch:

    Das Ergebnis ist dasselbe: primäre Fehlbelegung.


    Ambulant: Wochenlange unzureichende Versorgung akuter unerträglicher Schmerzen, die dann chronisch werden

    oder
    rechtzeitige stat. Behandlung und Therapie


    Gruß
    E Rembs

  • Hallo,

    nach Aussage unserer Beratungskanzlei gibt es aktuell keine belastbaren, höherinstanzlichen Urteile zu dieser Fragestellung.

    Viele Grüße

    Stephan Wegmann