Kodierung 5-856.02 Rekonstruktion Faszie

  • Guten Morgen zusammen,

    eine BG fordert die Kodierung der 5-856.02, da sie der Ansicht ist, dass diese durchgeführt wurde. Die Kodierung führt zu einer Minderung von fast 4.300€. Kodiert von uns die 5-389.1x sowie 5-900.17.

    Pat. hatte sich mit einem scharfen Metallstück in den Oberarm geschnitten; da sich eine spritzende Blutung zeigte, operative Versorgung im OP. Die Wunde wurde erweitert, es zeigte sich eine eröffnete Muskelfaszie mit diffuser Gefäßblutung. Es wurden kleinere Gefäßstümpfe koaguliert, ausgiebig gespült, eine Redon eingelegt und ein schichtweiser Wundverschluss gemacht. Wundspülung und Hautnaht in Donati-Technik.

    Die BG begründet: ......Kodierung nicht plausibel; zu ergänzen wäre eine Fasziennaht am Oberarm mit der 5-856.02..."

    Hat die BG hier recht?

    Vielen Dank und VG.

    Nicole

  • Hallo,

    "schichtweiser Wundverschluss" legt nahe, dass auch die Faszie genäht wurde. Falls ja, würde ich meinen, dass die BG zurecht die 5-856.02 fordert. Ist halt dann so, dass der Erlös sinkt.

    Beste Grüße

    B. Sommerhäuser

  • Moin,

    hier sollten Sie erst einmal mit dem Operateur sprechen, ob er die Faszie auch wieder genäht hat i.r. des schichtweisen Wundverschlusses.

    VG

    F15.2

    Grüße aus dem Salinental

  • Halo shoegirl,

    es zeigte sich eine eröffnete Muskelfaszie mit diffuser Gefäßblutung

    ich würde dies ja so lesen, dass die Faszie schon durch das Trauma verletzt wurde und hier nicht der Zugang zur Blutung gemeint ist.

    Falls dem so ist schließe ich mich Herrn Sommerhäuser an.

    MfG findus

  • Hallo zusammen,

    erstmal Danke für die Antworten. Nach Rücksprache durch den Operateur, hab ich heute den Widerspruch dementsprechende geschrieben.

    Aber für die Zukunft: ich dachte eigentlich immer, dass beim Wunderverschluss die Fasziennaht regelhafter Bestandteil ist. Ich hab diese bei Traumata nie zusätzlich bzw. separat kodiert.

    Danke und VG.

  • Sehe es eben auch so.

    Fasziennaht dann, wenn nach traumatischer Faszienverletzung diese auch wieder verschlossen wird (bei Unklarheiten oder nicht eindeutiger Beschreibung im OP Bericht RS mit Operateur halten!)

    In dem Fall war es aber für mich eindeutig eine Fasziennaht, da schichtweiser Wundverschluss beschrieben wurde. Und dann später noch "Hautnaht". Das heißt, dass das Gewebe darunter eben verschlossen wurde. Und wenn es vorher traumatisch verletzt war, dann kann ich hier den Wundverschluss aller verletzten Bereiche auch so codieren.

    Ähnlich verhält es sich ja bei einem offenen Weichteilschaden. Hier codieren wir auch immer die Hautnaht!

    Hier ist es schön unter dem Hinweis unter 5-79 beschrieben, was alles codiert werden darf bei Verletzung.

    Warum sollte es dann bei offenen Verletzungen mit tieferen Strukturen OHNE Fraktur nicht auch gelten.


    Fasziennaht oder anderes nicht codierbar, wenn die Faszie als Zugangsweg eröffnet wurde und am Abschluss der Operation wieder verschlossen wird.


    Liebe Grüße :)

    Medizincontrolling

    Campus Bad Neustadt a. d. Saale

  • Was mich nur an der Codierung stören würde@Shoegirl :

    - die Codierung des sekundären Wundverschlusses mit 5-900.17.

    Warum nicht primär?


    Patient stellte sich doch akut vor bei einer spritzenden Blutung oder nicht?

    Medizincontrolling

    Campus Bad Neustadt a. d. Saale