Echokardiographie - Routineuntersuchung?

  • Guten Morgen, Forum,
    ist die Echokardiographie eine Routineuntersuchung?
    Unser Chefarzt sagt nein.
    Die Echokardiographie wird bei bestimmten Patienten gezielt durchgeführt und somit ist doch ein erhöhter diagnostischer Aufwand betrieben worden, der das Kodieren der gestellten Diagnosenkodes als ND rechtfertigt.
    Danke im Voraus.
    Gruß aus dem sommerlichen Norden.

  • Guten Morgen!

    Eine Echokardiographie ist sicher keine Routineuntersuchung, die bei jeder Aufnahme gemacht wird. Oft geht es ja um Verlaufskontrollen bekannter Befunde (z. B. Klappenfehler) oder um die Diagnotik bei V. a. bestimmte Erkankungen. Genauso darf ich ja auch die Leermetastasen bei einer Tumorerkrankung kodieren wenn ich eine Verlaufskontrolle nach Chemotherapie durchgeführt habe. Dies hat zumindest bei uns noch keine Probleme aufgeworfen. Ähnliches gilt z. B. auch für die Kodierung der hypertensiven Herzkrankheit. Eine Echokardiographie ist ja auch nicht mit einer Laboruntersuchung zu vergleichen (Anämie, Hypokaliämie etc. werden bei uns nur als ND akkzeptiert, wenn zumindest Verlaufskontrollen durchgeführt wurden).

    MfG
    Eckhardt

  • Dankeschön, so sieht mein Chefarzt das auch.
    Ich hörte am Wochenende (Doku-Stammtisch), dass der MDK (KK) oft anderer Meinung ist.
    Gruß aus dem sommerlichen Norden

  • Zitat


    Original von B. Schrader:
    ... der das Kodieren der gestellten Diagnosenkodes als ND rechtfertigt.
    Danke im Voraus.

    Hallo,

    nun ja ... Sie wollen tatsächlich alle im Echo diagnostizierten Insuffizienzen und Stenosen kodieren ?
    Auch Grad I ?
    Begründung: Die durchgeführte Echokardiographie allein entspricht bereits den ND-Kriterien, daher dürfen die ND kodiert werden ?

    Wie \"machen\" oder sehen die anderen Forumsteilnehmer das ?

    mfG

    C. Hirschberg

  • Hallo!

    Wie der MDK das im einzelnen sieht ist dann ja oft noch die Frage. Bei der Labordiagnostik verstehe ich das ja auch. Hier einzelne Laborwerte rauszusuchen und diese dann als \"Routine\" oder \"Nichtroutine\" zu bezeichnen ist dann ja auch wirklich im Einzelfall nur schwer nachzuvollziehen. Bei der Echokardiographie muß man das aber wirklich anders sehen. Im Einzelfall kann diese Untersuchung erheblich Zeit ín Anspruch nehmen und je mehr pathologische Befunde um so länger (Aufwand) dauert es ja auch. Ist aber sicher auch eine Einzelfallentscheidung (z. B. die asymptomatische Aortenstenose die vorbekannt ist). Bzw. es ist die Frage wieso das Echo gemacht wurde (Neudiagnostiziert/Verlaufskontrolle).

    MfG
    Eckhardt

  • Original von C-Hirschberg:
    Wie \"machen\" oder sehen die anderen Forumsteilnehmer das ?


    Hallo, Herr Hirschberg,
    wo setzen Sie die Kriterien der ND-Relevanz?
    Wir sind uns auch nicht sicher, ob wir KDR-konform handeln.
    Es ist nur so, da sitzt man Samstagabend am Doku-Stammtisch und hört 12 unterschiedliche Meinungen in Bezug auf die ND-Relevanz der Echo-Diagnosen.
    Bestimmte Fälle sind sicherlich ganz eindeutig.
    Die Frage war, ist die Echokardiographie grundsätzlich als diagnostischer Mehraufwand zu sehen, um generell die anfallenden ICDs zu kodieren - mein Chefarzt meint ja.
    Gruß aus dem sommerlichen Norden

  • Hallo, alle zusammen

    Ich denke, es ist tatsächlcih eine Einzelfallentscheideung, in der man sich die ND-Definition der DKR immer wieder vor Augen führen muss. Natürlich ist ein Echo keine Routine-Unersuchung an sich, aber bei bestimmten Erkrankungen(Herzinfarkt,Rhythmusstörungen,Lungenembolie...) eben doch. in diesen Fällen würde ich zufällig gefundene Klappenerkrankungen nie kodieren, wenn sie keinen weiteren Aufwand bedeuten. Wenn Ich allerdings ausschließlich wegen eines Herzgeräusches bei sonst Kreislaufgesundem Pat. ein Echo veranlasse, das z.B. eine I° AI zeigt, würde ich diese auch kodieren. Das enspricht meiner Erfahrung auch der gängigen MDK-Entscheidungspraxis.

    MfG
    AnMa

  • Hallo,

    auch wenn die Echokardiographie keine Routineuntersuchung
    darstellt, so würde ich als MDK fast erwarten, wie der
    echokardiographisch erhobene Befund das weitere Management
    des Patienten beeinflusste(weitere Diagnostik, Therapie oder
    Therapieoptimierung)? Allein die Beschreibung eines patholog.
    Herzbefundes reicht glaube ich nicht aus, um diesen Befund als
    ND zu erfassen.
    Gruß
    Ordu