Verschiebungen in 2005

  • Glück Auf Liebe Groupies

    -- Unabhängig der Warnungen zur Validität der Ergebnisse --
    Habt ihr auch schon mit dem \"neuen\" Grouper gespielt?

    Zumindest aus den Daten die mir vorliegen ergeben sich neue \"Fokusierungen\" in der Beurteilung der individuellen CMI Entwicklung. Schaut euch mal eure \"vorläufigen\" Ergebnisse an. Insbesonders die Ergebnissrelationen der Verweildauerkategorien (Kurzlieger, Regelverweildauer, Langlieger) scheinen ebenso wichtige Auswirkungen zu haben wie die nackten Katalogfallwerte. Bisher haben wir wohl alle nur auf die Fallgewichten geschielt.

    Häuser die bereits ganzjährig in 2003 im DRG System waren haben sicherlich Vorteile in der Aussagefähigkeit, da nach meinen Tests die Wiederkehrer-Integration etc. mit Daten die noch im Bundespflegesatz-Segment generiert wurden doch sehr schwierig ist. Ebenso können real mit Daten aus 2003 einige 2005er DRG\'s nicht angesteuert werden.
    Ansonsten habe ich den Eindruck das das InEK unter den systemisch zu erwartenden Anpassungsmechanismen recht gute Arbeit geleistet hat.
    Die Einflüsse der Daten aller deutschen Krankenhäuser über den P21-Datensatz sind deutlich zu spüren ;)

    Soviel zur Diskussionsanregung!

    Gelsenkirchen, trocken, bedeckt, kühl
    M. Kilian

    Michael Kilian

  • Glück Auf Liebe Groupies

    -- Unabhängig der Warnungen zur Validität der Ergebnisse --
    Ich habe mal weiter mit dem neuen Grouper gespielt!

    Scheinbar sind wir im \"Hamsterrad\" angekommen.
    Um im Jargon der heutigen Kommunalwahl in NRW zu bleiben: Es finden sich duchweg Gewinne von 0,01 bis 0,02 CMI Punkte im Bereich der \"Normallieger\". Insgesamt aber wird der Gesamt-CMI der Häuser sinken! Bisher habe ich unterschiedliche Verlustquoten (zwischen 0,03 bis 0,05 Punkte) gefunden.
    Wenn dieser Trend von euch auch so gefunden wird (und dieser Ansatz mit Daten aus 2003 Ergebnisse in 2005 vorherzusagen überhaupt sinnhaft ist), dann ergeben sich schon wichtige Hinweise auf die Konvergenzphase und die zu erwartenden Anpassungsmechanismen des DRG Systems in den kommenden Jahren. (2003 ca. zu 20 Prozent mit echten DRG Fällen behaftet, 2004 ca. zu 50 % usw.: Verweildauerveränderungen und Kodierungsanpassungen kommen mit gleichen Anteilen zum tragen, flexible Häuser steuern ihre Fälle aus den Verlustbereichen usw. und so weiter.)

    -- Dies ist keine Systemkritik! --
    Vielmehr freue ich mich darauf das wir endlich aus den Sandkastenspielen mit teilweise realitätsfernen \"Was-wäre-wenn-Benchmarks\" in ein gelebtes System mit all seinen Rand und Rahmeneinflüssen (strukturell, politisch und wirtschaftlich) einsteigen.

    Gelsenkirchen, trocken, beginnend herbstlich, politisch wechselhaft

    M. Kilian

    Michael Kilian

  • Glück Auf Liebe Groupies


    mit der Veröffentlichung der \"Bundesdurchschnittlichen Kalkulations - Baserate\" von 2974,89 € für 2005 hat die InEK die logische Schlussfolgerung aus den obigen Betrachtungen bestätigt.

    Im Umkehrschluss können wir neue DRG-System Gewinner postulieren: Für alle KH deren Veränderungsquote größer -5,084% ist müssten sich die Ausgangssituationen in 2005 verbessern. Die Veränderung der InEK Baserate müsste sich somit auch in den Landesweiten Baserates ab 2005 wiederfinden.

    Gelsenkirchen, sonnig

    M. Kilian

    Michael Kilian

  • Lieber Herr Kilian,

    ich möchte Ihren Optimismus vor dem Wochenende noch ein wenig dämpfen. Es trifft zwar zu, dass aufgrund der InEK-Kalkulationsbasis 2004 (bundesweit 148 Krankenhäuser) die Bezugsgröße des G-DRG-System von 2.830,92 € auf 2.974,89 € gestiegen ist, die krankenhausindividuellen Basisfallwerte ohne Überlieger, Zusatzentgelte und sonstige Entgelte haben sich bis zum 5.10.2004 durchschnittlich wie folgt entwickelt:
    Region/ KH/ BFW 2003/ KH/ BFW 2004
    NRW/ 218/ 2.596,48/ 214/ 2.635,95
    ABL/ 805/ 2.665,32/ 765/ 2.651,04

    Bis zur DRG-Entgeltverhandlung am 13.10.2005 verbleibe ich

    mit freundlichen Grüßen

    Ulrich Neumann

  • Guten Morgen Herr Neumann,

    Ihre Zahlen sind interessant. Sind die BFW gewichtet oder ungewichtet ermittelt?

    Ein ungewichtete BFW mehrerer Krankenhäuser hat keine Aussagekraft und dient nur der Desinformation.

    Ein schönes Wochenende

    und Grüetzi

    Stephan Huth

  • Guten Morgen,

    ich kann mich dieser zwar etwas scharf formulierten Aussage von Herrn Huth nur anschließen.

    Gewichtung würde bedeuten, dass Sie zur Durchschnittsbildung die Summe der vereinbarten Budgets (ohne Ausgleiche) durch die Summe der vereinbarten Bewertungsrelationen der genannten KH angeben und außerdem nur diejenigen in den Vergleich einbeziehen, die sowohl 2003 als auch 2004 einen Abschluss haben.

    Wenn Sie uns bitte diese Daten liefern würden, können wir weiter sehen.

    Schönen Gruß

    [center] Bernhard Scholz [/center]

  • Sehr geehrter Herr Neumann

    herzlichen Dank für die Antwort. Ich kann Ihre Veränderungsquoten in gewissen Grenzen nachvollziehen. Zumindest für NRW wage ich aber hiermit eine Vorhersage zur Landesbaserate. Ich glaube das sie irgendwo zwischen 2695 und 2770 Euro liegen könnte.(eher noch zu niedrig gegriffen) Und diese Aussicht ist bei dem zur Zeit herrlichen Wetter aus bestimmten Blickwinkeln doch deutlich besser als die Aussicht auf eine NRW-Baserate zwischen 2550 und 2650 Euro.

    Ansonsten wünsche ich allen ein schönes Wochenende.

    Gelsenkirchen, mit einem sonnigen Oktobertag

    M. Kilian

    Michael Kilian

  • Sehr geehrter Herr Kilian oder wer sonst etwas dazu weiß,

    wie berechnet man einen Landes-BFW?

    Orientiert sich der Wert am Vorjahr? Steigerungsrate? Teilnehmende Krankenhäuser? Kalkulations-BFW? Erlöse? Kosten? Leistungen?

    Wo kann man das nachlesen? Wer hat das festgesetzt?

    Wieso meinen Sie, Ihn heute schon abschätzen zu können? Wodurch kann er sich noch ändern?

    Schönes WE

    [center] Bernhard Scholz [/center]

  • Sehr geehrter Herr Huth,
    sehr geehrter Herr Scholz,

    die dargestellten Basisfallwerte sind selbstverständlich die gewichteten Werte. Dass ich den Unterschied zwischen ungewichteten und gewichteten BFW kenne, können Sie meiner Abhandlung 6.6, S. 10, im Grundwerk \"Case-Mix in der Praxis\" von Roeder/Rochell nachlesen. Der Sinn meines Beitrages war, Herrn Kilian in seinem Optimismus ein wenig zu bremsen, denn die vom InEK genannten Bezugsgrößen 2005 versus 2004 sind nicht vergleichbar mit dem Basisfallwert i.S. von B1/22 AEB bzw. B2/28 AEB.

    Mit freundlichen Grüßen

    Ulrich Neumann

  • Sehr geehrter Herr Scholz,

    die Berechnung des Landes-Basisfallwertes ergibt sich aus § 10 KHEntgG.

    Mit freundlichen Grüßen

    Ulrich Neumann

  • Sehr geehrter Herr Neumann

    so optimistisch bin ich gar nicht. Allein wenn man an die Konsequenzen der mit Null bewerteten 9 er DRG\'s denkt. Sie tauchen in Benchmarks noch als existierende Fälle auf, in der optierten Wildnis aber eben normalerweise nicht. Dies macht ja eben \"gewichtete\" Aussagen so schwierig. Auf der anderen Seite sind bei der NRW Gesamtheit verständlicher Weise von Ihrer Seite bisher nur knapp 60 % der Häuser berücksichtigt. (Welches aber eine respektable Grösse ist!)
    Ein gewisses Delta wird also bleiben und das die Realität bei durchgehend 5% Veränderung liegt wird, wird von mir auch nicht erwartet. Aber selbst 1% sind halt in manchen Fällen keine der berüchtigten Peanuts mehr ;) Und Häuser mit Abweichungen kleiner -5 % sollten sich jetzt bereits an die mühsame Arbeit des Nachkodieren zur Vorbereitung der Verhandlungen 2005 machen. (PLAKATIVE AUSSAGE)

    Abschließend bleibt meine optimistische Erwartung das die Landesbaserate NRW 2005 aus systemischen Gründen steigen muss! (zumindest gegenüber bisherigen Benchmark oder Options-Gewichten). Und jeder Wert größer Null kann zunächst als Verbesserung gewertet werden.

    Gelsenkirchen, trocken dunkel

    M. Kilian

    Michael Kilian