Änderungen der OPS-Systematik

  • Liebes Forum,

    Ich bin im Neuigkeiten-Bereich auf den Hinweis zur Änderung der OPS-Systematik gestossen.

    Mir scheint langsam, man will uns für dumm verkaufen. Ende November wird unter dem Motto: hups, da haben wir doch noch was vergessen wiederum eine veränderte Version des OPS präsentiert.

    Nun mag es sich nur um ein paar Transfusionscodes handeln, über deren fehlen war aber glaub´ich keiner wirklich böse.

    Nun scheint jemandem (beim InEK) aufgefallen zu sein, daß Kostenkalkulationen darunter schwirig sein mögen, also schnell ein update und alles ist wieder gut?? :boese:

    Vorbereitetes Schulungsmaterial kann in die tonne gekloppt werden, die teilweise Erleichterung der Ärzte über das Wegfallen der unsinnigen Codierung einzelner Transfusionseinheiten war :i_baeh: zu früh gefreut.

    Natürlich werden wir´s \"überleben\", aber \"alles easy\" finde ich´s schon aus prinzip nicht.

    Sollte man demnächst vielleicht unterjährig einen Abgleich machen :noo: ?

    Und dann gibt es das ganze nicht mal als excel-tabelle, sondern man muß sich das ganze wieder selbst zusammenzimmern.

    Ich mußte meinem Ärger mal etwas Luft machen und hoffe, ich habe niemandem die Laune verhagelt.

    Gruß aus Essen, neblig, trüb, nass, kalt

    merguet

  • Sehr geehrter Herr Merguet,

    ich empfehle, den Ball flach zu halten und sich nicht künstlich aufzuregen. Updates und Anpassungen wird es immer geben, und diese kommt immerhin noch 6 Wochen vor dem neuen Jahr. Da bin ich z.B. von KIS-Anwendern ganz andere Sachen gewöhnt..

    Es handelt sich nicht um eine (vgl. Thread-Titel) Änderung der Systematik, sondern um die Ergänzung einiger weniger Codes.

    Zitat


    Original von merguet:
    Vorbereitetes Schulungsmaterial kann in die tonne gekloppt werden

    Na ja. Ich brauche für das Ändern meiner Power-Point-Präsentation deutlich kürzer als für das Verfassen dieser Antwort.

    Zitat


    Original von merguet:
    die teilweise Erleichterung der Ärzte über das Wegfallen der unsinnigen Codierung einzelner Transfusionseinheiten war :i_baeh: zu früh gefreut.

    Ob die Codierung einzelner Transfusionseinheiten unsinnig ist, kann ich nicht beurteilen. Aber statt ständig über den erhöhten Dokumentationsaufwand der Ärzte zu jammern, sollte man lieber sehen, wo man automatisieren kann. In diesem Beispiel bedeutet das: Transfusionscodes müssen automatisch von der Blutbank-Software ins KIS überführt werden (zugegeben: wir sind auch erst in ein paar Wochen so weit), dann ist es völlig wurscht, wie viele Konserven mit welchen Codes belegt sind.

    Zitat


    Original von merguet:
    Und dann gibt es das ganze nicht mal als excel-tabelle, sondern man muß sich das ganze wieder selbst zusammenzimmern.

    Sie kodieren mit Excel ? Ich gehe davon aus, dass die Anbieter von Kodiersoftware (SBG etc.) die neuen Codes in null komma nix einpflegen und Sie sich keineswegs das ganze wieder \"selbst zusammenzimmern\" müssen.

    Einen schönen Tag!

    Dr. Peter Leonhardt
    Neurologe
    Arzt für Med. Informatik
    Med. Controlling


    I'd rather have a full bottle in front of me than a full frontal lobotomy

  • Zitat


    Original von merguet:
    Liebes Forum,


    Lieber Herr Merguet und liebes Forum,

    Zitat


    Original von merguet:Ich bin im Neuigkeiten-Bereich auf den Hinweis zur Änderung der OPS-Systematik gestossen.

    Mir scheint langsam, man will uns für dumm verkaufen. Ende November wird unter dem Motto: hups, da haben wir doch noch was vergessen wiederum eine veränderte Version des OPS präsentiert.

    Nun mag es sich nur um ein paar Transfusionscodes handeln, über deren fehlen war aber glaub´ich keiner wirklich böse.

    [c=crimson]Doch[/code], lieber Herr Merguet! [c=crimson]Da waren Leute wirklich böse :devil:.[/code]

    Diejenigen, die sich mit den Menschen beschäftigen, welche <70 kg und <150 cm sind (sorry für das etwas Flapsige.
    :baby:

    Mit einer unteren Kode-Limitierung hätten sie in 80% der Pädiatrie (vielleicht noch mehr) die Kodierung von EK in die Tonne kloppen können. Und: es wäre keine transparente (!) Nachrechnung oder Kalkulation von Aufwendungen mehr möglich gewesen (Beispiel: Baby-EK, machen nur wenige, haben allein schon Transportkosten). Denn: die Kodes waren ja weg! Ohne Ergänzung des OPS läuft es zwangsläufig auf eine Wiederholung des diesjährige \"Nebelverfahren\" (@InEK: Sorry, aber so empfinde ich das!) mit Datenabfrage bei Krankenhäusern (welche ?). Die Daten werden dann mittels Vertrauensschutz gegen die Öffentlichkeit \"versiegelt.\"
    :threemonkey:

    Als weiteres Resultat: mit einiger Verwunderung über Schwellendosen zur Erlangung von ZE. Einige davon sind in realitas nur unter exzeptionellen Umständen zu erreichen.
    8o

    Anderes Beispiel: Niemand weiß, ob die SAPS II-M und Core-TISS 10 Daten beispielsweise für die Neonatologie aussagekräftig sind. Improvisierte Fallsimulationen deuten darauf hin, aber Wissen (i. S. v. untersucht) darüber existiert m. W. nach nicht. Legt man Kinder-Scores parallel dazu, dann ergibt sich ein a) leicht höherer Aufwand bei langer Liegezeit wie mehr als 100 Tage, b) die Score-Daten kennen den Patienten besser als der SAPS II-M (laut OPS2005 müssen die Intensivisten die Patienten ja auch gut kennen :d_zwinker:.
    Aber wie gesagt: Wissen darüber ist nicht validiert. Nur Extrapolation mit sehr viel Excel.

    Zitat


    Original von merguet:Original von merguet:Nun scheint jemandem (beim InEK) aufgefallen zu sein, daß Kostenkalkulationen darunter schwirig sein mögen, also schnell ein update und alles ist wieder gut?? :boese:

    Es wird hier ganz gewaltig darauf ankommen, was am Ende rauskommt (also 2006 und folgende Jahre). Die Schwerpunktversorgung (auch in Ihrem Haus) von Falldisziplinen mit geringem (!) Fallvolumen (Neonatologie) ist von solchen Regelungen unter Umständen ganz schön gekniffen. Kann ich aber nur schätzen, habe keine konkrete Daten.

    Das Argument doch bitte an der Kalkulation des InEK teilzunehmen ist prima vista bestechend :deal: - auf den zweiten Blick: wer entscheidet das? Nicht die Kliniker. Und: an welcher? An der offenen? Oder der unter Vertrauensschutz (vgl. Cost rounds beim Vorbildsystem AR-DRG 4.x und höher).

    Zitat


    Original von merguet:Vorbereitetes Schulungsmaterial kann in die tonne gekloppt werden, die teilweise Erleichterung der Ärzte über das Wegfallen der unsinnigen Codierung einzelner Transfusionseinheiten war :i_baeh: zu früh gefreut.

    Ja, ich kann Ihnen beim ersten Teil nur zustimmen :i_respekt: . Beim zweiten Teil kann ich nur Erleichterung allenthalben vermelden - zugegeben - in einem sehr limitierten Kreis 8) .

    Zitat


    Original von merguet:Und dann gibt es das ganze nicht mal als excel-tabelle, sondern man muß sich das ganze wieder selbst zusammenzimmern.

    Glücklich bin ich auch nicht; aber ( Admin: THANX!!!!) ist gerettet (halbwegs).

    Zitat


    Original von merguet:Ich mußte meinem Ärger mal etwas Luft machen und hoffe, ich habe niemandem die Laune verhagelt.

    Kann ich gut verstehen. Die Laune ist konstant und unbeeinträchtigt. :d_zwinker:

    Leonhardt:
    Sie haben mein Herz getroffen und meine Wünsche erhört! Ich verstehe jedenfalls nicht, warum im 21. Jahrhundert (Zeitalter von Athlon64 und Pentium IV) es nicht möglich sein kann, analog zum Aufnahmegewicht eine Funktion zu definieren, welche die Summen für die einzelnen applizierten Einheiten von A bis Z zusammenzählt. Man kann nicht? Man will nicht? Man darf nicht?
    :erschreck:

    Andreas Christaras
    Klinik für Kinder-Onkologie
    Universitätsklinikum Düsseldorf

    --------------------------------------------------------------------------------
    Dr. med. A. Christaras
    FA Kinder- & Jugendmedizin

  • Liebes Forum,

    ist schon erstaunlich, wie direkt die Reaktionen werden, wenn die Äußerungen mal etwas emotionaler werden :a_augenruppel: .

    @ Herrn leonhardt: ich empfinde die fristen in dem gesamten verfahren als viel zu kurz. Bei derartig komplexen Sachverhalten bräuchte man zu einer vernünftigen Umsetztung m.E. mehr Zeit. Zumal die Software-Anbieter, wie sie selbst fesstellen, ja nun auch noch nachziehen müsssen, mit der entsprechenden Latenz :uhr: .

    Ich jammere nicht über den Dokumentationsaufwand der Ärzte, sondern werbe dafür, Fälle sauber zu codieren.

    Sie scheinen in der glücklichen Lage zu sein, daß nicht nur die Datenerhebung bezüglich der Transfusion in Ihrem Haus valide ist (Rücklauf, Verworfenes etc. sauber ausgebucht wird), sondern das darüber hinaus auch die Schnittstellen in Ihr KIS so funktionieren werden, daß Ihre OPS-Codierung in diesem Bereich automatisiert wird, und das ab 1.1.05.

    Glückwunsch, :i_respekt: streben wir auch an, halte ich auch nicht für unmöglich, wird aber nicht einfacher, wenn die Listen sich während der Bearbeitung ändern.


    Selbstverständlich codiere \"ich\" nicht mit excel. Das Ausmaß der Ironie halte ich im Übrigen für überzogen.


    @ Herrn Christaras: Ich bin überhaupt der Ansicht, daß die Untergliederung in immer mehr Einzelleistungen nicht zielführend ist. Die Diversifizierung der Erfassung birgt zu viele Fehlermöglichkeiten.
    Bestimmte Sachverhalte, wie etwa die von Ihnen angeführten, werden eben doch nicht adäquat abgebildet. Und dann ? 300 neue OPS-Ziffern im nächsten Jahr. Neonatologische Komplexbehandlung? Zu unterscheiden von Frühgeborenen Komplexbehandlung?

    Meines Erachtens müsste ein deutliche Vereinfachung der Systematik das Ziel sein. Aber hier kommen wir zu weit in eine generelle Debatte über die von mir im Prinzip geschätzten DRGs.

    Seis drum, nachdem ich mich (keineswegs künstlich) aufgeregt hatte, ist der Ärger verraucht :b_smoke:

    Gruß

    merguet

  • Lieber Herr Merguet,

    Zitat


    Original von merguet:
    ist schon erstaunlich, wie direkt die Reaktionen werden, wenn die Äußerungen mal etwas emotionaler werden :a_augenruppel: .

    Ich hoffe, daß direkt im Sinne von offen und ehrlich OK ist. Mehr war nicht gemeint (weniger auch nicht).

    Zitat


    Original von merguet:
    @ Herrn Christaras: Ich bin überhaupt der Ansicht, daß die Untergliederung in immer mehr Einzelleistungen nicht zielführend ist. Die Diversifizierung der Erfassung birgt zu viele Fehlermöglichkeiten.

    Ich stimme Ihnen AUSDRÜCKLICH ZU!
    Abgesehen von den Ihrerseits zu Recht aufgezeigten Fehlermöglichkeiten nähern wir uns meinen 2 cent Meinung nach schnell dem Punkt, an dem man mindestens einen ordentlichen FH-Studiengang (oder B.A.) absolvieren muß, um durch das System \"durchzustiefeln.\"

    Ich weiß - erneut offen und ehrlich gesprochen - nicht, wie man im normalen Alltag diese ganzen Dinge korrekt und fehlerarm hinbekommen will.

    ABER:
    Wenn das InEK den Weg mit den Zusatzentgelten geht, ist es a) recht und biliig und b) für die Patienten, welche man versorgt, m. E. verpflichtend zu schauen, ob das System weitestgehend ok ist (nicht perfekt, sonst gäbe es wahrscheinlich die DRGs schon in der Bibel.
    :d_zwinker:

    Zitat


    Original von merguet:
    Bestimmte Sachverhalte, wie etwa die von Ihnen angeführten, werden eben doch nicht adäquat abgebildet. Und dann ? 300 neue OPS-Ziffern im nächsten Jahr. Neonatologische Komplexbehandlung? Zu unterscheiden von Frühgeborenen Komplexbehandlung?

    Sicher NICHT. Sondern vielmehr der Weg den Sie aufzeigen. Vereinfachung. Leider ist das InEK diesen Weg nicht gegangen.

    Neonatologie (inkl. Frühgeborenen): Es gibt dafür m. E. zureichende DRG. Aber das Scoring ist nun mal nach DIVI-Vorschlag in das System reinmarschiert. Und das auch noch zum Teil entgeltrelevant (Nebengedanke: es wäre ja zu ????, wenn nach einem Jahr Datenerfassung das Ganze wg. mangelnder Trennschärfe wieder eingestampft wird).

    Beste Grüsse und Wünsche an die Ruhr

    Andreas Christaras
    Klinik für Kinderonkologie
    Universitätsklinikum Düsseldorf

    --------------------------------------------------------------------------------
    Dr. med. A. Christaras
    FA Kinder- & Jugendmedizin

  • Hallo Herr Brenk! Als Rückkanal dient der Konserven-Begleitschein, der ins Labor zurückgeht.

    An Herrn Merguet:

    Zitat


    Das Ausmaß der Ironie halte ich im Übrigen für überzogen.

    Ich wollte mit meiner Bemerkung ein bisschen Heiterkeit verbreiten; wenn Sie sich beleidigt oder angegriffen fühlen, tut es mir aufrichtig leid.

    Schöne Grüße!

    Dr. Peter Leonhardt
    Neurologe
    Arzt für Med. Informatik
    Med. Controlling


    I'd rather have a full bottle in front of me than a full frontal lobotomy

  • Zitat

    wie stellen Sie sicher, daß die per Blutbank-Software erfassten (= ausgelieferten) Konserven auch wirklich gegeben wurden? Gibt es da einen Rückkanal?

    Nach Transfusionsgesetz hat die Einrichtung der Krankenversorgung
    sicherzustellen, dass die Daten der Dokumentation auch produktbezogen genutzt werden können.

    Dies muss in meinen Augen als zentrales Register (idR EDV-gestützt)ausgestaltet sein, über welches zu einem Produkt die entsprechenden tatsächlichen (!) Empfänger identifiziert werden können. Wenn kein \"Rückkanal\" existieren würde, wie sollte dann in diesem zentralen Register festgehalten werden können, ob ein Patient tatsächlich eine Konserve erhalten hat ?

    mfG

    C. Hirschberg