präop. Umstellung Marcumar auf Heparin

  • Ein Patient wird zur geplanten AP-Rückverlagerung aufgenommen. Patient nimmt wegen VHF Marcumar und daher erfolgt die Aufnahme zur Umstellung auf Heparin zunächst in die Kardiologie
    Welche Nebendiagnose dsbzgl. wird wird kodiert?
    Z92.1 Dauertherapie (gegenwärtig) mit Antikoagulanzien in der
    Eigenanamnese
    oder
    D68.3 Hämorrhagische Diathese durch Antikoagulanzien und Antikörper

    Danke und Grüße an alle!

  • Hallo Herr Werner,

    meines Erachtens nach kann mann nur die Z92.1 verschlüsseln, da ja keine Blutung, also auch keine Hämorrhagische Diathese aufgetreten ist (hoffentlich).
    Nebenbei, warum kann die Umstellung nicht bei den chirurgischen Kollegen erfolgen? Sind die nicht in der Lage, PTT, Quick und INR zu kontrollieren? Das würde auch die Schwierigkeiten in der internen Leistungsverrechnung minimieren.

    Stefan Stern

    Dr. Stefan Stern :sterne:
    Klinik für Anästhesiologie
    Klinikum der Universität München

  • Als kardiiologisch tätiger Arzt kann ich mich den Ausführungen von Herrn Stern nur anschließen,

    Ist die Umstellung (je nach Grunderkrankung) nicht letztlich auch ambulant durchzuführen, zumal VHF auch effektiv präoperativ mit subcutaner Heparingabe behandelt werden kann.

    Surfer

  • Hallo, Forum,
    im Grundsatz beschäftigen wir uns in der inneren Abteilung auch immer wieder mit dieser Thematik. Z.t. muß ich zugeben kodieren wir die D68.3 schon in diesen Fällen, wenn z.B. der Patient Koniakion bekommen hat, da sich die Therapie im Ansatz nicht zu der bei einer Blutung unterscheidet und eine Blutung verhindern soll. Außerdem ergibt sich ein nicht unerheblicher Resourcenverbrauch durch die ständige Kontrolliererei und einem verlängertem Aufenthalt, wenn sich die Situation im Vorhinein nicht abschätzen läßt, wie Surfer richtig anmerkt. Dahingehend habe ich auch schon mit den Kassen und dem MDK Debatten.
    Meines Erachtens ist die D68.4 (der erworbene Mangel, hier fällt auch der Vitamin-K-Mangel selbst drunter...) vielleicht eine \'Krücke\' mit CCL-Belegung - eine Blutung muß in diesem Falle nicht vorliegen. Ich kann mir allerdings vorstellen, daß es hier wieder zu Debatten mit den Kassen kommen kann ... in meine Aufgen ist die Z92.1 zu schwach.

    mfg Gerhard Füchsl

  • Hallo, zusammen. Die gleiche Überlegung hatte ich gerade auch. Wir haben einen HTG - Patienten, bei dem das Marcumar auch Hep. umgestellt wurde vor OP. Bisher hatten wir die D68.4 vor allem dann kodiert, wenn Konakion aufgrund eines zu niedrigen Quicks gegeben wurde.

    Was meinen Sie, rechtfertigt die o.g. Situation wirklich die Kodierung der D68.4?
    Grundsätzlich würde ich sagen JA, da durch den durch MArc. entstehenden funktionellen Vit. K - Mangel eindeutig ein Ressourcenverbrauch zu verzeichnen ist.

    Vg und Danke. KOdi79

    Mit den besten Wünschen,
    KODI79
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    Medizinischer Fachberater und Gutachter
    Klinische Kodierfachkraft und Krankenpfleger

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