Liebes Forum,
ein 14-jähriger Jugendlicher wird mit einem Blutalkoholspiegel von 1,44 o/oo nach dem Genuss von einer Viertel Flasche Wodka mit dem RTW zur stationäre Aufnahme gebracht. Seine Mutter ist ebenfalls anwesend. Nach Ausschluss des Konsums weiterer Drogen erhält der Patient Sterofundin- und Glukose-Infusionen. Zudem werden die Vitalparameter bei leicht komatösem Zustand überwacht. Nach 9 Stunden wird der Patient entlassen.
Krankenkasse: stationäre Behandlung nicht notwendig.
Argumentation Krankenhaus: * sehr junger Patient, * (leichtgradig) komatöser Zustand, * kurze Behandlungsdauer bei Aufnahme nicht abschätzbar
Argumentation der Krankenkasse:
\"Ob tatsächlich eine vollstationäre Behandlung vorgelegen hat, kann nicht bereits bei Aufnahme eines Patienten entschieden werden. Vielmehr kann - grade bei nur kurzzeitiger Behandlung - erst rückschauend beurteilt werden, ob die besonderen Mittel eines Krankenhauses tatsächlich erforderlich waren.
Meine Frage: wie schätzen Sie die Sachlage ein? Sind Infusionen eine spezifische Therapie? Wie verfahren Sie generell bei der stationären Aufnahme von akut alkoholintoxikierten Patienten?
Mit herzlichem Dank im voraus
K. Piecha