In-Stent-Restenose

  • Hallo liebe Kardiologen im Forum!

    Wann spricht die Kardiologie, spezieller die Kathetermedizin von einer
    In-Stent-Restenose? Ist diese an gewisse zeitliche Grenzen nach Stentsetzung gebunden oder an bestimmte Arten von Verschlüssen?
    Wenn Beispielsweise im Katheterbericht steht\" Eine In-Stent Restenose im Gefäß XY konnte mit ... von 80% auf 0% diladiert werden...\", dann wäre eine solche doch auch kodierbar (ND: T82.8)?
    Welche Sichtweisen schränken eine Kodierung ein?

    Danke für die Hilfe!

    Mit frdl. Grüßen
    [c=blue]Mikka[/c]

    :d_zwinker:
    Das Leben ist die Suche des Nichts aus dem Etwas.
    (Chr. Morgenstern)

  • Hallo Mikka,

    aus der Diskussion, wann eine Stent-Stenose vorliegt, halte ich mich raus, da ich kein Mediziner/Kardiologe bin, aber als :icd: schlage ich I97.1 vor, da die T-Kodes ja diese Exklusiva beeinhalten und auch das alphabetische Verzeichnis diese Kodierung vorschlägt (siehe unter Stentstenose).

    Bewölkt mit etwas :sonne:

    Gruß aus Bayern

    Andrea-FS1 :d_v:

  • Guten Morgen Andrea,

    Danke für Deine Antwort.Es geht mir leider weniger um die korrekte Kodierung überhaupt, sondern um \"ob und wann\"-Kodierung. Nach Meinung eines unserer Kardiologen sollten diese In-Stent-Restenosen nicht als solche angesehen werden und auch nicht kodiert werden. Warum - das ist für mich unklar und deshalb meine Frage. Eine Abbildung im Datensatz ist meinerseits aber nur korrekt. Hängt das vieleicht mit der Einstufung in Widerkehrer zusammen? Eine Antwort bleibt er mir schuldig und nun suche ich eine Grundlage für Diskussionen.

    Mit frdl. Grüßen
    [c=blue]Mikka[/c]

    :d_zwinker:
    Das Leben ist die Suche des Nichts aus dem Etwas.
    (Chr. Morgenstern)

  • Guten Morgen Mikka, Andrea & Forum,

    von einer (relevanten) in-Stent-Stenose spricht man wenn in einem eingesetzten Stent eine Wiederverengung von 50% oder mehr auftritt. Deren Genese und Zeitpunkt des Auftretens kann unterschiedlich sein.

    Zum einen gibt es Stenosen/Verschlüsse durch Thromben die sich am Stent ablagern und meist früh auftreten. Hier kann eine \"Komplikation durch ein Implantat im Gefäß\" (T82.8) unterstellt werden. Kausalkette: ohne den Stent gäbe es den Verschluss/Infarkt an dieser Stelle nicht.
    Der genannte Fall könnte zu einer Zusammenlegung zweier Aufenthalte wegen Komplikationen führen wenn zB der Patient beim Erstaufenthalt eine PTCA mit Stent wegen AP bekam, seine Medikation nicht vorschriftsmäßig genommen hat und in 3 Wochen mit Infarkt (dessen Ursache eine Stentthrombose ist) wiederkommt. Das wird meiner Vermutung nach der Grund sein, warum Mikka\'s Kardiologe rät, keine T82.8 zu codieren. Meiner Erfahrung nach riechen die KK aber sowieso \"Lunte\" bei der HD-Konstellation I20.- für den Erst- und I21.-für den Zweitaufenthalt in einem best. Zeitrahmen und fordern die Akte an (in der\'s dann drinsteht wie es war).

    Andererseits können Stenosen auch spät durch Bindegewebs- oder Plaquebildung im Stentbereich auftreten. Die Koronarsklerose ist ja eine chronisch progrediente Erkrankung. Da sich im normalen Klinikalltag die Zusammensetzung des zur Stenose führenden Materials kaum klären lässt würde ich hier immer eine Progression der Grunderkrankung behaupten. Mit Codierung der T82.8 in solchen Fällen läge man prinzipiell nicht ganz falsch (der Stent kann auch Restenosen provozieren, sog. \"proliferative Restenosen\"), zudem ist die T-Diagnose PCCL-relevant. Man setzt sich aber eher lästigen Nachfragen zur Komplikationsdefinition aus so das wir die Codierung der instent-Stenose auch auf Empfehlung eines ausgewiesenen DRG-Experten aus Mannheim bei uns gestrichen haben.

    Hoffe, Sie können mit meiner Antwort was anfangen. Viele Grüße,

  • Sehr gehrter Herr \"Cardiot\",

    recht vielen Dank für Ihre Erläuterungen, welche mir sehr geholfen haben.
    Gibt es von dem DRG-Experten aus Mannheim etwas in Schrift-oder Datenform? Ich wäre sehr daran interessiert.
    Nochmals Danke!

    Mit frdl. Grüßen
    [c=blue]Mikka[/c]

    :d_zwinker:
    Das Leben ist die Suche des Nichts aus dem Etwas.
    (Chr. Morgenstern)

  • Hallo Mikka, Cardiot und alle andren,

    und genau aus diesem Grunde sind die :icd: in den einzelnen Kapiteln so schön. Sie beschreiben ja immer irgendwas, wo die Medizin Fortschritte gemacht hat, um dem Patienten das Leben zu erleichtern, zu verbessern, etc. Ich hoffe, Sie alle wissen, was ich als Nichtmediziner meine, ich will niemanden auf den Schlips treten :augenroll:
    Die meisten :icd: aus den einzelnen Kapiteln \"nach med. Maßnahmen\" sind genauso PCCL-relevant wie die T80.x-T88.x Kodes.
    Wie \"Cardiot\" ja schon sagte, ist es im Klinikalltag (nicht mehr) machbar, die genaue Zusammensetzung der Stenose zu analysieren. Aber die \"vorhergehenden\" Eingriffe wurden ja gemacht, um akute Erkrankungen abzuwenden oder chronische Krankheiten zu mildern. Ein \"mechanischer\" Ersatz funktioniert nun mal nicht so gut wie das \"menschliche\" Original, ist ja auch aus anderen Bereichen bekannt :d_zwinker:

    Schon jetzt ein schönes Wochenende, endlich hab ich Urlaub :i_baeh:

    Gruß aus Bayern

    Andrea-FS1 :d_v:

  • Hallo Mikka,

    gibt es: u.a. das Heftchen \"DRGs für die Kitteltasche\" von Dr. F. Metzger. Die Ausage zu T82.8 steht da allerdings nicht drin, die stammt aus einem seiner Vorträge.

    Andrea-FS1, schönen Urlaub!

    Grüße.

  • Hallo Herr \"Cardiot\", Hallo auch Andrea-FS1!

    Danke für die Hinweise und Kommentare.
    Für heute wünsche ich allen einen geruhsamen Feierabend, wenn möglich und Andrea einen wunderschönen Urlaub!

    Mit frdl. Grüßen
    [c=blue]Mikka[/c]

    :d_zwinker:
    Das Leben ist die Suche des Nichts aus dem Etwas.
    (Chr. Morgenstern)

  • Hallo,
    ich habe eine Frage zur OPS-Kodierung. Gibt es für die Dilatation der Instent-Stenose einen eigenen OPS? Oder ist hierfür der "normale" PTA-Kode zu verwenden. Da ist im Inklusivum nix von Stent zu lesen. Deshalb gehen manche davon aus, dass hierfür der Kode 5-394.2 (Revision eines vaskulären Implantates) mit anzugeben sei. Was sagen die Kardiologen und Angiologen dazu?

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch

  • Da hatten wir hier auch schon eine Unterhaltung zum OPS 5-394.

    5-394 ist nicht kodierbar auf Grund des Exklusivums am Anfang von 5-38 - 5-39.

    Zitat

    Exkl. Perkutan transluminale Gefäßintervention (8-836)

    .

    PTAs im Stent werden wie normale PTAs kodiert.
    So lange kein Inkl./Exkl. oder ein Hinweis vorhanden ist und es keinen spezielleren OPS gibt, kann man nur diesen verwenden.
    Das wäre jedenfalls meine Argumentation.


    Sonnigen Gruß,

    F15.2

    Grüße aus dem Salinental