DRG-Berichtswesen!

  • Hallo Forum!

    Wir sind gerade in unserem Hause dabei, das DRG-Berichtswesen ein wenig zu \"reformieren\". Mich würde hierbei die Meinung des Forums interessieren, was in einem fachabteilungsbezogenen DRG-Berichtswesen dargestellt werden sollte!

    Im Moment stellen wir den Fachabteilungen ihre aktuelle Fallzahl dar, die dann aufs Jahr hochgerechnet wird und dann mit der gültigen Budgetvereinbarung \"verglichen\" wird! Gleichzeitig werden auch die CMI´s gegenübergestellt und daraus werden evtl. Erlössteigerungen bzw. -senkungen berechnet und auch \"geldmäßig\" dargestellt! Ebenfalls wird bei einer gewissen Erhöhung des CMI´s gegenüber dem vereinbarten auf ein evtl. UPCODING hingewiesen. Hinzu kommen noch andere kleinere Dinge, die tun aber hier erstmal nichts zur Sache!

    Mir erscheint das Ganze doch recht dünn und ich würde gerne die Meinung des Forums wissen, was ein DRG-Berichtswesen auf Fachabteilungsebene unbedingt enthalten soll!

    Ich freue mich auf eine angeregte Diskussion!

    Mit freundlichem Gruss an alle Mitnutzer !!!

    Zwaennie

    Im Leben kommt es wie im Theater nicht darauf an wie lange das Stück dauert, sondern wie gut man es spielt! :i_respekt:

  • Hallo,

    das ganze hat natürlich einige Haken:

    - Wie ordnet man die Fachabteilung zu? (DRG-relevanter Eingriff, Verlegung, Intensivliegezeiten, Beatmungszeiten,....?)
    - Wann hat man eine gültige Budgetvereinbarung für das laufende Jahr (oder orientiert man sich z.B. am Vorjahr)?
    - Wie werden Sonderentgelte berücksichtigt (Keine Punkte, sondern Euro-Beträge)?
    - Wie werden Änderungen des CMI aufgrund von Änderungen des DRG-Kataloges berücksichtigt? (Vorjahrefälle nach akt. Jahr gruppiert? )
    -- Und welche Konsequenz sollen und können die Kliniken daraus ziehen??
    ?)

    Man muss ich fragen, ob sich eine Klassifikation nach DRGs mit ihren z.T. medizinisch inhomogenen Inhalten und jährlichen Wechseln grade auch für eine Leistungsplanung überhaupt (noch) eignet....

    Gruß, J. Helling

  • Guten Tag,

    es ist sicher gut, eine schlankes Berichtswesen zu haben, und man sollte sich eben trauen, auch nur die wirklich wesentlichen Sachen zu verteilen, weil es sonst eben auch keiner wirklich ansieht oder auch ansehen kann. Neben Fallzahl und Casemix (auch CMI, aber der CM ist wichtig) im Vergleich zum Vorjahr (Daten mit Interimsgrouper übergeleitet) bzw. zur Vereinbarung wird bei uns z.B. noch das Informationspaket \"Verweildauer\" reportiert. Dazu gehört auf Ebene der einzelnen DRG\'s (oder auch Basis-DRG\'s) der Vergleich der mittleren Verweildauer mit der Katalogverweildauer (ausgewiesen als Delta). Bedeutet also: wer dort grundsätzlich negative Delta-Werte zeigt, läßt die Patienten vorwiegend vor Erreichen der mVWD nach Hause, wer positive Werte hat, bei dem dauert halt alles etwas länger und hat möglicherweise (!!) seine Prozesse weniger gut im Griff. Neben diesem Delta tauchen bei uns auch die Informationen zu dem Anteil der oGVD- und uGVD-Outlier auf. Abgerundet wird das Ganze noch mit ein paar Daten zur Kodierqualität, dies jedoch inzwischen deutlich sparsamer als in der Anfangsphase der DRG\'s - jedenfalls in der Routine für alle Kliniken.
    Man mache sich immer klar, daß Medizincontroller dazu neigen, damit den Fall für beendet zu erklären. Dabei gehören regelmäßige Daten - nicht nur der Leistungs- und damit der Erlösseite - sondern auch zu den Kosten mit ins Programm. Schon daher plädiere ich für eine schlanke Präsentation der Daten, weil aus 14 Seiten Information alle 4 Wochen kein Mensch mehr freiwillig Daten extrahiert oder gar Schlüsse zieht.


    HTH

    Gruß aus DU
    Dr. med. Andreas Sander
    Evangelisches und Johanniter
    Klinikum Niederrhein

  • Hallo zusammen, insbesondere an Herrn Helling, der schneller war als ich, und zu dem ich noch eine Ergänzung nachlegen möchte:

    Bei uns werden die Leistungen auf die Fachabteilungen nach der längsten Verweildauer bei internen Verlegungen verteilt. Dies ist auch nicht weiter schlimm, weil man zumeist die häufigen/wichtigsten Leistungen (nach Fallzahl oder CM-Anteil sortiert) damit ganz gut monitoren kann. Anders ist die Sachlage selbstverständlich bei der Verteilung der Erlöse zur Ermittlung des Deckungsbeitrages. Da wird bei uns (habe ich schon mal an anderer Stelle erwähnt, siehe >>>hier<<<) das Erlössplitting eingesetzt.

    Gruß aus DU
    Dr. med. Andreas Sander
    Evangelisches und Johanniter
    Klinikum Niederrhein

  • Zitat


    Original von Zwaennie:

    Im Moment stellen wir den Fachabteilungen ihre aktuelle Fallzahl dar, die dann aufs Jahr hochgerechnet wird und dann mit der gültigen Budgetvereinbarung \"verglichen\" wird!

    Guten Tag,
    zwei Fragen habe ich:

    Welche Daten stellen Sie gegenüber, solange Sie noch keine gültige Budgetvereinbarung haben?

    Wie sieht konkret Ihre Hochrechnug aus - welche Daten liegen Ihrer Hochrechnung zu Grunde?

    Danke im Voraus.
    B. Schrader

  • Zitat


    Original von B. Schrader:

    Welche Daten stellen Sie gegenüber, solange Sie noch keine gültige Budgetvereinbarung haben?

    Hallo Herr Schrader,

    ich kann natürlich nicht für \"Zwaennie\" sprechen, aber in unserem Fall ist das z.B. die \"interne\" E1 mit Bezug zum Wirtschaftsplan.
    Der ist i.d.R. zum Beginn des Jahres vorhanden, kann aber durchaus mal von der Vereinbarung mit den Krankenkassen abweichen (wenn man seine Ziele später in den Verhandlungen nicht/anders durchbekommt oder z.B. Wachtumsziele hat die außerhalb der Krankenkassen-E1 liegen).

    Viele Grüße
    D. Endres