• Hallo Herr Blaschke,

    wenn es denn erlösrelevant wäre, müßte man das sicher noch weiter diskutieren:

    Ostim ist ungesintert (=ungebrannt); Nach der Definition z.B. auch aus Wikipedia ist Keramik gebrannt. Die einzelnen (Nano-)Partikel werden aber offenbar auch als keramisch bezeichnet - und sind doch vollständig abbaubar (und nicht nur von den Zellen aufnehmbar)?

    Also könnte man aus Ostim Keramik brennen?

    Interessant: http://www.keramverband.de/brevier_dt/inhaltsverzeichnis.htm

    Im englischen wird auch Zement, Kalk und Gips als \"ceramics\" bezeichnet

    Auf alle Fälle entspricht das nicht meinem bisherigen Verständnis von Keramik - aber auch ich bin lernfähig..

    Gruß, J. Helling

    PS: sollen das doch der Hersteller und das DIMDI ausdikutieren...

  • Tja, hier lassen mich meine chemischen Kenntnisse leider im Stich...

    Viele Grüße,

    V. Blaschke

    _____________________
    Dr. med. Volker Blaschke

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    ich würde generell nicht darauf warten, dass ein Hersteller etwas mit dem DIMDI diskutiert. Das passiert nämlich nicht immer, da hier gewisse ökonomische Überlegungen eine Rolle spielen. Man sollte da lieber selber das DIMDI befragen, wobei hier dann ggf. die Fachgesellschaft konsultiert wird. Gerade dann, wenn es entgeltrelevant ist.

    Mit freundlichen Grüßen

    D. D. Selter

    Ärztlicher Leiter Medizincontrolling

    Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Murnau

  • Wohl wahr...

    Wobei es aber zumindest dieses Jahr für die Gruppierung egal ist, ob der Einsatz mit 5-785.2- oder 5-785.x- kodiert wird. Insofern besteht kein \"dringlicher\" Bedarf der Klärung.

    Gruß, J. Helling

  • Liebe Kollegen,

    ich habe mal bei der distalen Radiusfraktur keramisch mit nichtkeramisch verglichen, da gab es keinen Erlösunterschied.

    Viele Grüße,

    V. Blaschke

    _____________________
    Dr. med. Volker Blaschke

    • Offizieller Beitrag
    Zitat


    Original von JanH:
    Wobei es aber zumindest dieses Jahr für die Gruppierung egal ist, ob der Einsatz mit 5-785.2- oder 5-785.x- kodiert wird. Insofern besteht kein \"dringlicher\" Bedarf der Klärung.

    Hallo Herr Helling,

    das ist relativ. Angenommen es wird im nächsten Jahr abrechnungsrelevant und ist nicht in diesem Sinne zu kodieren, haben Sie ein Problem bei der DRG-Zuordnung für 2007 mit dem Datensatz aus 2006, bzw. der Budgetverhandlungsvorbereitung. Sie müssen ja dann nachkodieren, um die korrekte DRG-Zuordnung herzustellen. Abgesehen davon, verfälscht es natürlich dann auch die Kalkulation. Inwiefern es hier großartig ins Gewicht fällt, ist ein anderes Thema.

  • Hallo Herr Selter,

    natürlich, so wollte ich auch nicht verstanden werden, dass es \"völlig egal\" sei. Aber es gibt momentan wichtigeres....

    Gruß, J. Helling

    PS: Um das Thema abschliessen zu können, habe ich doch weitere Recherchen angestellt: Demnach werden sowohl Hydroxylapatit als auch das von uns verwendete Beta-Trikalziumphosphat \"gesintert\" (=bei hohen Temperaturen gebrannt/verbunden), sind also offenbar in der Tat nach verschiedenen Definitionen Keramik. Da sieht man einmal, was moderne Technik vermag... Und ich dachte immernoch an mein Badezimmer... Ich gebe mich also geschlagen - und das nicht nur als Beweis meiner Lernfähigkeit...

    PPS: Gruppierungsrelevant ist der Einsatz in der Regel im Rahmen von Mehrfacheingriffen,analog z.B. zur Spongiosaplastik.

  • Hallo Forum,

    m. E. gehört die Anwendung von Ostim gar nicht in die Gruppe 5-785.- und daher ist es egal, um was für ein Material es sich handelt.

    Ostim ist ein vollsynthetisches Hydroxylapatit, mit dem Knochendefekte aufgefüllt werden, aber nicht als Ersatz dieser.
    Der Herstellerbeschreibung ist folgendes zu entnehmen.

    --> Ostim härtet nicht aus und wird schnell von Makrophagen und Osteoklasten resorbiert (erwarten wir dies wirklich von einem alloplastischen Knochenersatz)

    --> Vaskularisierung nach 7 bis 10 Tagen nachweisbar, eingewanderte Zellen resorbieren das Ostim und bilden neuen Knochen

    --> Ostim beschleunigt die Proliferationsrate knochenbildender Zellen und stimuliert die Knochenheilung, der Knochenaufbau erfolgt sehr schnell (wozu den, wenn schon ein \"Knochenersatz\" eingebracht wurde?) ) Ostim wird nach wenigen Monaten vollständig resorbiert

    Nichts für ungut, aber muß hier nicht die Ziffer 5-828.7 [Implantation eines biochemischen Stimulators für das Knochenwachstum] kodiert werden?!

    Viele Grüsse

    Felix :d_gutefrage:

    • Offizieller Beitrag

    Hallo DRG-Felix,

    Zitat

    Original von DRG Felix:
    m. E. gehört die Anwendung von Ostim gar nicht in die Gruppe 5-785.- und daher ist es egal, um was für ein Material es sich handelt.

    aus dem Link:
    \"gerne stellen wir Ihnen unser Knochenersatzmaterial Ostim kurz vor.\"

    Zitat

    i]Original von JanH:[/i]
    PS: Wobei ich es schon als \"Ersatz\" sehen würde, dieses aber für diskussionswürdig halte.

    Zitat


    Original von Selter:
    ich würde generell nicht darauf warten, dass ein Hersteller etwas mit dem DIMDI diskutiert. Das passiert nämlich nicht immer, da hier gewisse ökonomische Überlegungen eine Rolle spielen.

    Ihre Überlegung ist völlig gerechttfertigt. Deswegen bringt ja auch die Frage an das DIMDI letztlich die abschließende Antwort.