Kurzschluß KK/MDK

  • Liebes Forum,

    hier häufen sich im Augenblick folgende \"Kurzgutachten\" des MDK.
    Eine große örtliche Gesundheitskasse stellt dem MDK die Kodierung der Entlassung zur Verfügung, natürlich incl. Diagnosen und Prozeduren.
    Ein fleissiger Arzt des MDK schaut über die Datensätze und entscheidet dann, ob und wie lange eine stationäre Behandlung überhaupt erforderlich ist, sogar die genaue Anzahl der Behandlungstage wird vorgeschrieben. Das ganz mündet dann in einem handschriftlichen \"Zweizeiler\" des MDK-Arztes, der uns dann zugestellt wird mit der Aufforderung ddie Rechnungen zu ändern. Eine Prüfung anhand des E-Briefes oder OP-Protokolles findet gar nicht statt, geschweige denn der Krankenakte.
    Meine Fragen:

    Ist das überhaupt rechtens?
    Was ist die rechtliche Grundlage?
    Handelt es sich denn überhaupt um ein MDK-Gutachten?
    Soll ich das ignorieren oder Stellung dazu beziehen?
    Was sind denn die Erfahrungen des Forums zu diesem Thema.

    Grüsse

    schnippler2
    Med. Controller/Chirurg

  • Guten Tag,

    ich nehme mal an, daß die Heiterkeit von Herrn Merguet auf der Tatsache beruht, daß er mit einer gewissen Bitterkeit so etwas in schier unfaßlicher Fülle in der Vergangenheit bereits erlebt hat. Man entwickelt in der Tat gelegentlich eine Art von Humor, die einfach überlebensnotwendig ist.
    Ich rate Ihnen auch mal wieder über die Suchfunktion nach den formalen Anforderungen für Gutachten zu suchen. Wir haben darüber schon oft diskutiert; Sie werden sicher wesentliche Aspekte dort finden.

    Gruß aus DU
    Dr. med. Andreas Sander
    Evangelisches und Johanniter
    Klinikum Niederrhein

  • Hallo schnippler2,

    ich wollte Sie damit keineswegs vor den Kopf stoßen, ich bin nur der Meinung, daß dieses Vorgehen so absurd ist, daß man lieber lachen als weinen sollte.
    Nun bin ich in der Praxis immer eher gesprächsbereit ggüber allen Beteiligten. Dennoch würde ich hier eher \"das Visier herunterfahren\". Auch ich empfehle die Suchfunktion zum Thema, da findet sich einiges.

    Ich habe unlängst in einem Brief an die KK formuliert, ich hielte das (damals schon weit ausführlichere) Vorgehen für derart unzureichend, daß wir künftig immer den Rechtsweg beschreiten würden.

    Prompt kam eine Woche später eine Anruf des MDK, nach kurzem schmutzige-Wäsche-waschen schloss sich ein sehr nettes Gespräch an, und wir konnten im gleichen Aufwasch eine Reihe von Unsitmmigkeiten klären.

    Womit wir wieder beim Motto des Kaisers wären:
    \"Menschenskind, redet´s doch mitanand´\" :i_smalltalk:,
    Leider lassen nich alle mit sich reden.

    Gruß

    Merguet

  • Hallo Forum,

    auch ich hatte ein ergiebiges Gespräch mit einem kompetenten Vertreter der betroffenen KK. Diese Form der Gutachten wird es in der Zukunft nicht mehr geben. Vielleicht sollte man schon viel früher mal zum Hörer greifen, es ist ja schließlich kein Krieg! Der Partner hat oft auch nachvollziehbare Argumente. Der einfache Dialog könnte vieles vereinfachen.

    Packen wirs an

    schnippler2
    Med. Controller/Chirurg

  • Zitat


    Original von schnippler2:

    Packen wirs an

    eben:

    Man soll nie anfangen aufzuhören. Und:
    Man soll nie aufhören anzufangen.

    Gruß aus DU
    Dr. med. Andreas Sander
    Evangelisches und Johanniter
    Klinikum Niederrhein