akute Blutungsanämie bei Ca

  • Guten Tag liebes Forum,

    wieder mal eine Frage bzgl. der Kodierung Anämie...

    Pat. mit bek. Pankreaskopf-Ca kommt mit GI-Blutungen - akut. Bekommt EKs.

    Internist schreibt im E-Brief \"rez. Hb relevante obere GI-Blutung (a.e. Tumorarrosionsblutung)\"

    Meine Kodierung:
    HD = D62
    ND = C25.0 + D63.0*

    da \"akut vor chronisch\". Bin aber dennoch etwas unsicher. :d_gutefrage:

    Mfg

    HeFe

  • Hallo HeFe,

    ich nehme an, \"a.e. Tumorarrosionsblutung\" steht für \"Ausschluss einer Tumorarrosionsblutung\" - dann dürfen sie die D63.0* natürlich nicht kodieren, weil diese ja gar nicht vorlag!

    Und die D62 wäre als Hauptdiagnose allenfalls dann gerechtfertigt, wenn sich keine Blutungsquelle findet und kein Blutabgang peranal stattfand (siehe DKR 1105) - und das ist doch sehr unwahrscheinlich!

    Mit freundlichen Grüßen

    Markus Hollerbach

  • Hallo Herr Hollerbach,

    also; Pat. hat anamnestisch sowieso eine Anämie bei bek. Ca. (war schon öfters Gast in unserem Hause)
    Jetzt kam der Pat. stat. wegen GI- Blutung mit einem Hb von 10.0 und Erys von 3.23 g/dl. Eine Blutungsquelle konnte nicht ausgemacht werden. Der beh. Internist ist nun der Meinung, dass die Blutung eben am ehesten einer Tumorarrosionsblutung entspricht. Sorry; konnten Sie ja nicht wissen; a.e. heißt hier: am ehesten :rotwerd:


    Therapie:

    Gabe von 4 EKs

    ?(

    Freundliche Grüße

    HeFe

  • Hallo.

    Ich würde folgendes Vorschlagen:

    DKR 2006 1105d \"gastrointestinale Blutung\"

    HD : K92.2
    ND : D62

    Begründung:
    Pat. kommt mit oberer GI Blutung zur Abklärung. Eine Blutungsquelle wurde nicht entdeckt. Der Hinweis \"am ehesten Tumorarrosionsblutung\" spielt m.E. keine Rolle, da es keinen Nachweis dafür gibt.
    Die D62 würde ich nicht als HD angeben, da ich davon ausgehe, dass der Ressourcenaufwand zur Abklärung der GI Blutung höher als die Therapie der Anämie ist. (Lasse mich da gerne vom Gegenteil überzeugen.)
    Also haben wir eine obere GI Blutung nicht sicherer Ursache und eine akute Anämie, welche therapiert wird -> G47Z (mit 1-632).
    Ob die C25.0 noch angegeben werden kann :f_keineahnung:

    Schönes WE

    Gruß
    papiertiger

    Sport: eine Methode, Krankheiten durch Unfälle zu ersetzen.

  • Hallo HeFe,

    eigentlich bin ich ja versucht zu sagen: Kodieren Sie gar nichts - wenn Ihre Internisten bei Hb 10.0 gleich 4 rote Tüten spendieren, haben sie sowieso zu viel Geld!

    Auch ansonsten kann ich mich dem Vorschlag nicht ganz anschliessen: Anämisch war der Patient ja anscheinend sowieso schon. Geblutet hat er zwar, aber inwieweit die aktuelle Anämie auf die GI-Blutung zurückzuführen ist, ist ja pure Spekulation. Und mal ehrlich: So stark kann die Blutung ja nicht gewesen sein, wenn ein ohnehin anämischer Patient damit immer noch ein zweistelliges Hb hat.

    Bleibt als HD manels einer identifizierbaren Blutungsquelle nur die K92.2.

    Schönes Wochenende

    MDK-Opfer

  • Hallo MDK Opfer.

    Die D62 (ggf auch +D50.0, oder auch nur D50.0,oder....) sei gegönnt. :)

    Hb war pathologisch, Therapie ist erfolgt -> Kodierung irgendeiner passenden Form von Anämie.

    Gruß
    papiertiger

    Sport: eine Methode, Krankheiten durch Unfälle zu ersetzen.

  • papiertiger:
    Ich bezog mich ja nur auf die HD - und da kommt die Anämie nicht in Frage, wenn der Aufnahmegrund die Blutung war.
    Dass die Kodierung als ND gerechtfertigt ist, ist schon klar - ich würde sogar noch die C25 mit draufpacken, wenn das Karzinom die wahrscheinliche und bekannte Anämie-Ursache ist. Zum Wochenende ist man ja gerne mal großzügig ;)

  • @MDK Opfer:
    :a_dito:

    Weihnachtsmarkt ruft. :i_drink:
    Auch wenn es nicht kalt genug ist :(

    Schönes WE

    Gruß
    papiertiger

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