Epikondylitis humeri radialis

  • Hallo zusammen,

    wie kodiere ich die OP nach Hohmann-Wilhelm richtig. Für den Hohmann-Teil würde ich die 5-850.62 nehmen und für den Wilhelm? Denkbar wäre m.E. die 5-041.3, aber ne OP am Nerv ist es ja eigentlich nicht, oder die Ziffer 5-789.x3, da 5-789.0- die Naht von Periost ist, kann doch \"Sonstiges\" die Incision von Periost sein, was anderes ist doch die sog. Denervierung nicht, oder? Wäre dankbar für jede Hilfe. Habe über die Suchfunktion nichts finden können.

    Danke und schönes Wochenende

    Felix :d_gutefrage:

  • Hallo Felix,
    ich nehme auch 5-850.62+5-041.3 weil letztlich bei dieser Operation doch (mehr oder weniger gezielt) Nervenfasern zerstört werden.

    Gruß M. Finke

    [f2]Mit freundlichen Grüßen


    Dr. M. Finke
    Oberarzt der Chirurg. Abteilung :i_ritter:
    Rotkreuzklinik Lindenberg[/f2]

  • Hallo zusammen,

    Da ist natürlich auch die Frage was gemacht wurde. Bei der Originalarbeit von Herrn Wilhelm der die Epicondylitis Ursache in einem Kompressionssyndrom N. Radialis sieht, werden nämlich noch Muskeln durchtrennt und wieder genäht. Außerdem wird der N. radilis entlastet, also eigentlich wie ein Supinatorlogensydrom.

    Daher als Prozeduren: 5-851.12 Tenotomie, 5-851.03 Durchtrenung Muskel,5-853.13 Naht von Muskel, 5-056.3 Dekompression Nerv

    Sollte allerdings nur die Einkerbung erfolgte sein nehme ich die 5-851.12 alleine

    mfg

    mare

  • Hallo Felix et al,

    da Mare die Originalarbeit zitiert – sie liegt mir leider nicht vor – scheit das Phänomen eine Verselbständigung des Begriffes „OP nach Wilhelm“ zu sein (ähnlich der Girdlestonehüfte bei der TEP-Entfernung, die mit der OP nach Girdlestone auch nichts mehr gemein hat), und jeder versteht nun darunter etwas anderes und muss demzufolge seine Variante auch individuell codieren. Als ich diese Eingriffe noch machte, war die OP nach Wilhelm die zusätzlich zur Einkerbung der (Muskel-) Sehneninsertion noch durchgeführte Durchtrennung der einstrahlenden Nervenfasern – also 5-851.dff + 5-041.3ff. Aber wie gesagt, der Methoden gibt es viele und deren Codierung muss jeder mit sich ausmachen.

    Mit freundlichen Grüßen

    Thomas Winter
    Berlin

  • Hallo an alle,

    da möchte ich mich auch kurz einklinken mit einer Frage zur Denervation nach Wilhelm.

    Ein Patient mit posttraumatischer Arthrose und bestehender Schmerzsymptomatik des Handgelenkes kommt zur sogenannten Denervation nach Wilhelm. Neben der 5-041.4 wurde auch die 5-041.3 und die 5-040.4 kodiert. Auf meine Nachfrage wieso auch die Inzision von Nerven der Hand kodiert wurde, bekam ich von der Chirurgin zur Antwort, dass sie zur Unterbrechung des N. interosseus anterior zur Punkt-5- Denervation entlang des M. pronator quadratus das Periost und damit auch den befindlichen Nerven inzidiert hätte. :a_augenruppel:

    Ähm, das ist doch nicht richtig...? Wer kann mir helfen?

    Gibt es zu den einzelnen klassischen Punkt1-10-Denervationen eigentlich Standartkodierungen? Dazu wollen unsere Chirurgen nämlich jetzt einen möglichst einheitlichen Kodiervorschlag haben. Ich stehe dabei jetzt völlig im Dunkeln. Hat jemand Tipps???? Bin für jede Anregung dankbar!

    Viele Grüsse aus Hannover

    Simone F
    :sonne:

  • Hallo Simone,

    warum die Chirurgen auch die Nervenincision codieren, weiß ich nicht, das müssen Sie vor Ort klären. Aber die Handnerven verstehe ich schon, denn das Handgelenk ist nun einmal die Grenze zwischen Unterarm und Hand und beide Teile haben Nerven, die den Schmerz weiterleiten.

    Mit pauschalen Codiertipps würde ich sehr vorsichtig sein und mich möglichst nicht aufs Glatteis begeben.


    Mit freundlichen Grüßen
    Thomas Winter
    Berlin

  • Hallo Simone,

    bei der Denervation des Handgelenkes nach Wilhelm erfolgen mehrere Schnitte um das Handgelenk herum. Bei der Art und Weise wie wir es operieren sind es genau 5 Schnitte. Davon befinden sich 3 proximal des Handgelenkes am Unterarm und 2 auf der Hand. Daher kodiere ich 3 mal die 5-041.3 und 2 mal die 5-041.4.
    Ein richtig sichtbarer Nerv findet man in der Regel aber nur einmal, nämlich den N. interosseus posterior am Unterarm. Bei den anderen Schnitten handelt es sich um Nervengeflechte an Venen, oder aber Periostale Äste die sozusagen \"blind\" durchtrennt werden.
    Daher wird auch \"nur\" in 70 % der Fälle eine deutliche Schmerzreduktion erreicht.

    mfg

    mare