• Hallo Zusammen!

    Warum wurde für das Medikament Dasatinib (sowie Lapatinib) der NUB-Antrag seitens des InEK abgelehnt (Status 2 bei 89 Häusern).
    Es handelt sich um ein neues Medikament was in der vorherigen InEK - Kalkulation noch nicht eingegangen sein kann, da die Zulassung erst für das 1.Quartal 2007 erwartet wurde. Die Zulassung hat jedoch für die NUB-Einstufung keine Relevanz, da dies zwischen den Verhandlungspartner im Zuge der Entgeltvereinbarung diskutiert werden muss - siehe analog dazu die positive NUB-Einstufung von Lenalidomid ohne Europäische Zulassung)

    (Dasatinib stellt eine neue Therapieoption für Patienten nach Versagen einer Therapie mit
    Imatinib dar. Imatinib wurde im Jahr 2006 als krankenhausinviduelle ZE2005-38 zugelassen.)

    Ich freue mich über Ihre zahlreichen Antworten und wünsche schon mal vorab ein schönes Wochenende!

    Mit freundlichem Gruss an alle Mitnutzer !!!

    Zwaennie

    Im Leben kommt es wie im Theater nicht darauf an wie lange das Stück dauert, sondern wie gut man es spielt! :i_respekt:

  • Zitat


    Original von Zwaennie:
    Warum wurde für das Medikament Dasatinib (sowie Lapatinib) der NUB-Antrag seitens des InEK abgelehnt (Status 2 bei 89 Häusern).
    Ich freue mich über Ihre zahlreichen Antworten.....

    Hm - man könnte es sich ja einfach machen und sagen:
    \"weil die plausiblen Mehrkosten bei Erbringung der angefragten Methode/Leistung im Verhältnis zu den typischerweise bei diesen Fällen vergüteten DRGs nicht von relevanter Höhe waren\"

    So oder anders würde sicher die offizielle Antwort ausfallen. Sonst hätte es ja auch Status 1 gegeben.....
    Ist glaube ich keine befriedigende Antwort - sorry.
    Ich wüsste aber auch nicht, wo man die dezidierten Ergebnisse der NUB-Kalkulation einsehen könnte.
    [hr]
    Hat nicht noch wer eine Idee oder gar konkrete Ergebnisse vorliegen?

    [center][hr]Ekhard Wille
    MedCo
    FEK Neumünster GmbH[/center]

  • Sehr geehrter Herr Wille,

    leider kann man es sich nicht ganz so einfach machen.
    Ihre Vorschlag das InEK könne antworten „weil die plausiblen Mehrkosten bei Erbringung der angefragten Methode/Leistung im Verhältnis zu den typischerweise bei diesen Fällen vergüteten DRGs nicht von relevanter Höhe waren“ kann/dürfte an dieser Stelle nicht greifen.

    Denn Dasatinib stellt – wie auch schon beschreiben - eine neue Therapieoption für Patienten nach Versagen einer Therapie mit Imatinib da. Imatinib ist jedoch bereits im Jahr 2006 als krankenhausinviduelle ZE und inzwischen als bundesweites ZE kalkuliert worden und nach meinen Recherchen verursacht Dasatinib höhere Kosten. Daher kann diese Begründung offenkundig ausgeschlossen werden.

    Nur so zur Info:
    Laut Bristol-Myers Squibb Company ist Sprycel (Wirkstoff Dasatinib) in den USA für die Behandlung von CML und Philadelphia-positiver ALL bei Vorliegen einer Resistenz gegen Imatinib zugelassen. Das Medikament soll bei einer täglichen Dosis von 140mg etwa US-$ 3900/Monat kosten (Stand Juni 2006).

    Daher wird es mir immer Unverständlicher wie das InEK die NUB-Anträge bewertet. Demzufolge wäre mir sehr an einer Stellungsnahme seitens des InEK gelegen.

    Mit freundlichem Gruss an alle Mitnutzer !!!

    Zwaennie

    Im Leben kommt es wie im Theater nicht darauf an wie lange das Stück dauert, sondern wie gut man es spielt! :i_respekt:

  • Zitat


    Original von Zwaennie:
    (....) leider kann man es sich nicht ganz so einfach machen.
    Ihre Vorschlag das InEK könne antworten „weil die plausiblen Mehrkosten bei Erbringung der angefragten Methode/Leistung im Verhältnis zu den typischerweise bei diesen Fällen vergüteten DRGs nicht von relevanter Höhe waren“ kann/dürfte an dieser Stelle nicht greifen.
    (....) eine neue Therapieoption für Patienten nach Versagen einer Therapie mit Imatinib da.
    (....) Imatinib ist jedoch bereits im Jahr 2006 als (...) bundesweites ZE kalkuliert worden

    Hallo Frau Zwaennie,

    ich wollte es mir auch nicht einfach machen und bestreite ja auch nicht, dass Dasatinib nicht teurer oder in den USA zugelassen ist. Das InEK wird nur so antworten müssen, weil dies die offizielle Bedingung zur Status 1 Vergabe ist. Jede andere Begründung würde ja das Vergabeverfahren in Frage stellen.

    Ich habe es mit letztlich natürlich doch einfach gemacht, da ich die Hintergründe oder Ergebnisse der Kalkulation nicht kenne - woher auch.

    Das InEK wird nur anhand der ihm vorliegenden Daten (bei den gelieferten Fällen) keine signifikant höheren Kosten gefunden haben, gegenüber den anderen Fällen der gleichen DRGs. Es mag also auch ein Problem der gelieferten Kostendaten oder der Identifikation der Fälle gewesen sein. Denn nur wenn signifikant höhere Kosten erkannt werden, gegenüber den restlichen Fällen der gleichen Fallgruppen und dies auf Dasatinib zurückzuführen ist, kann ein Status 1 vergeben werden. So habe ich das zumindest verstanden.

    Ich denke, die ZE-Kalkulation hat eine andere Systematik. Ein ZE wird gewährt, wenn mit der Methode typischerweise verbundene und relevante Kosten theoretisch bei jeder DRG oder zumindest bei keiner eng umschriebenen Gruppe von DRGs anfallen. Gerade die NUBs haben doch aber gelegentlich einen direkten Bezug zu nur einer oder zu wenigen DRGs. Und innerhalb dieser eng umschriebenen Gruppe werden höchstwahrscheinlich keine dem Dasatinib eindeutig zuzuordnenden Kosten erkannt worden sein.

    Ok: Imatinib wird auch nicht gerade bei \"theoretisch jeder\" DRG anfallen. In so fern bin ich mit der Erklärung auch nicht glücklich. ;(

    Aber das ist auch nur Spekulation und ein Trost schon gar nicht. Schlage vor, in der Tat das InEK zu befragen.

    Viel Glück, MfG

    [center][hr]Ekhard Wille
    MedCo
    FEK Neumünster GmbH[/center]

  • Zitat


    Denn nur wenn signifikant höhere Kosten erkannt werden, gegenüber den restlichen Fällen der gleichen Fallgruppen ...........kann ein Status 1 vergeben werden. So habe ich das zumindest verstanden.


    Guten Tag,
    weiss jemand was in den Augen des Inek \"signifikant\" bedeutet (in % oder Zahlen) ?

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch

  • Guten Morgen Herr Horndasch,

    ich weiß nicht, wie das InEK den Begriff benutzt, aber es sollte sich schon am Konsens der medizinischen Welt richten, bei der die Wahrscheinlichkeit einer Hypothese ab einem p-Wert < 0,05 (= Wahrscheinlichkeit eines Fehlers der 1. Art < 5 %) als signifikant anerkannt ist.

    Mir ist aber leider keine Publikation des InEK bekannt, in der das Signifikanzniveau einer NUB-Status 1 Hypothese veröffentlicht wurde. Wenn sie einen abgelehnten NUB-Antrag haben, fragen sie doch aus Spass nach :)

    Gruß
    Jannis

  • Zitat


    Original von Jannis:
    (...) Wenn sie einen abgelehnten NUB-Antrag haben, fragen sie doch aus Spass nach :)

    soeben erledigt. Sobald eine Antwort eintrifft, werde ich sie natürlich kund tun.

    Noch mal zur Vergabe eines ZE / eines Status 1 für NUB:

    Ich hatte gesagt:

    ZE-Einrichtung: ZE bei hohen, auf das Verfahren bezogenen Kosten, die aber keiner DRG / keiner Gruppe von DRG\'s fest zugeordnet werden können, und das eine NUB einer anderen Systematik gehorcht (nahezu 1 zu 1 Beziehung zu einer DRG)

    Hatte dann aber selber eingeschränkt, dass auch einige ZE\'s eine 1 zu 1 Beziehung zu einer Fallgruppe haben können.

    Klar - beide Varianten gibt es (a: keiner Gruppe zuzuordnen, aber immer gleich teuer bzw. b: klare Zuordnung zu einer DRG, immer gleich teuer, nur manchmal eben erbracht innerhalb der DRG und manchmal nicht).

    Ein wesentlicher Unterschied zwischen ZE-Vergabe und Status 1 Vergabe: für NUBn (s) gibt es oftmals keine Kodierung. Die Systematik in der Kalkulation (zur ZE-Einrichtung bzw. Status 1 Vergabe) müsste aber die gleiche sein, nur dass bei einer nicht kodierbaren NUB die Schwierigkeit besteht, die Fälle zu identifizieren.

    Aber wie gesagt: ich hab\' mal angefragt.

    Gruß

    [center][hr]Ekhard Wille
    MedCo
    FEK Neumünster GmbH[/center]