OPS Manuelle Reposition Analschleimhautprolaps

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    Hallo,

    mich interessiert, welcher OPS wird von euch für die manuelle Reposition Analschleimhautprolaps eingesetzt?

    Mit freundlichen Grüßen

    D. D. Selter

    Ärztlicher Leiter Medizincontrolling

    Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Murnau

  • Grüß Gott Herr Selter,
    das ist nicht so einfach mit dem Prolaps, egal ob es sich um Hämorrhoiden, einen segmentalen Rektummukosaprolaps oder Anodermprolaps(Analprolaps) handelt.

    Ich weiß zwar für ambulante Fälle die 07320 aus dem EBM200plus nach Berufsverband der Coloproktologen aber aus den OPS fällt mir nichts dazu ein, wäre ja bei 8-12 zu erwarten.

    [f2]Mit freundlichen Grüßen


    Dr. M. Finke
    Oberarzt der Chirurg. Abteilung :i_ritter:
    Rotkreuzklinik Lindenberg[/f2]

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    Zitat


    Original von Finke:
    wäre ja bei 8-12 zu erwarten.

    Hallo Herr Finke,

    genau, aber dort gibt es weder eine spezifische Zuordnung, noch einen .x-Kode.

    Deswegen noch mal die Frage: Welcher Kode wird von in der Kodiergemeinde benutzt?

  • Hallo Herr Selter,


    Zitat


    Original von Selter:
    ...Welcher Kode wird von in der Kodiergemeinde benutzt?


    Gar keiner!

    Da der Analschleimhautprolaps immer zusammen mit (prolabierenden) Hämorrhoiden auftritt, ist eine Behandlung nur zusammen mit einer Therapie des Hämorrhoidalleidens sinnvoll und somit als Prozedurenbestandteil im OPS für z.B. die Hämorrhoidektomie enthalten.
    Eine alleinige manuelle Reposition des Analschleimhautprolapses ist Zeitverschwendung.

    MfG

    Mit freundlichen Grüßen

    Dr. med. Roland Balling

    Chirurg
    Medizincontroller
    "Ärztliches Qualitätsmanagement"
    Chirurgische Klinik, 82229 Seefeld

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Herr Balling,

    wäre dem so gewesen, gäbe es kein Problem.

    hier ein Fallbeispiel:
    Patient kam mit Analschleimhautprolaps in die Klinik. In Kurznarkose gelang die komplette Reposition des Prolapses. Da es sich um ein Erstereignis handelte und lokal noch deutlicher Verschwellungszustand vorlag, wurde zunächst auf eine operative Therapie verzichtet.

    Also, keine OP die da etwas beinhalten kann. Bleibt die Frage nach dem OPS....

    Ich bin der Meinung, es wird gar nicht kodiert. Die DKR sagt:
    P001f Allgemeine Kodierrichtlinien für Prozeduren
    Alle signifikanten Prozeduren, die vom Zeitpunkt der Aufnahme bis zum Zeitpunkt der Entlassung vorgenommen wurden und im OPS abbildbar sind, sind zu kodieren. Dieses schließt diagnostische, therapeutische und pflegerische Prozeduren ein.

    Kein zuordbarer OPS = keine Kodierung

    Mich interessiert aber, ob jemand trotzdem einen OPS zuordnet (zuordnen kann).

  • Hallo Herr Selter,

    Ihre Beschreibung lässt mich eher an einen Rektumprolaps denken...
    Allein, es gibt weder für die Reposition des einen noch des anderen einen OPS-Kode. Also, wie Sie schon schreiben, keine Kodierung (abgesehen von der Narkose).

    MfG

    Mit freundlichen Grüßen

    Dr. med. Roland Balling

    Chirurg
    Medizincontroller
    "Ärztliches Qualitätsmanagement"
    Chirurgische Klinik, 82229 Seefeld

  • Hallo Herr Selter,

    auch ich sehe hier keinen annähernd geeigneten OPS. 5-489.x oder 5-499.x gehen hier eindeutig zu weit. Und im 8er-Kapitel gibt es nichts passends. Bleibt nur die Narkose...

    Gruß, J.Helling

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    Zitat


    Original von JanH:
    Bleibt nur die Narkose...

    Zitat


    Original von RolandBalling:
    (abgesehen von der Narkose).

    Hallo, die Herren,

    danke für Ihre Meinung. Allerdings haut das mit der Kodierung der Anästhesie nicht so recht hin, da dies ein Zusatzkode ist. Ich habe dann nun aber nichts \"zusätzlich\"....

  • Hallo,

    das Problem kenne ich zu gut...
    Z.B. Pat schon in Narkose (aber noch kein Hautschnitt), dann stellt sich das Transplantat als untauglich heraus... Keine kodierbare Teilleistung (außer eben der Narkose), und als \"unterbrochen\" nach DKR P004f Punkt 5 würde ich die Nieren-Transplantation auch nicht werten wollen.

    Ich würde hier dennoch die Narkose kodieren, erlösrelevant wird sie nicht werden, verdeutlicht im Datensatz aber, dass überhaupt etwas passiert ist. Streng formal korrekt ist das in der Tat nicht.

    Alternativ wäre höchstens noch 1-100 denkbar, der beschreibt aber eine \"Untersuchung\". Und für 1-654.x (Diagnostische Proktoskopie) würde ich auch mehr als eine Inaugenscheinnahme \"von außen\" mit bloßem Auge erwarten...

    Gruß, J.Helling

    PS: Es fehlt also ein OPS 8-999.9: Andere Behandlung, sonstige, sonstige Lokalisation...

  • Hallo Zusammen,

    :rotwerd: was wäre mit der 5-499.x \" Andere Operationen am Anus\" :erschreck:

    Ist vielleicht eine Möglichkeit die ich in betracht ziehen würde. ?(;(

    8) Stefan Schulz, Med. Controlling

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    Zitat


    Original von JanH:
    auch ich sehe hier keinen annähernd geeigneten OPS. 5-489.x oder 5-499.x gehen hier eindeutig zu weit. Und im 8er-Kapitel gibt es nichts passends.

    Hallo Herr Schulz,

    danke, aber den hatten wir hier schon im Rennen.