"Beinahe ertrinken" mit anschliessender Rea bei V.a. Krampfanfall

  • Liebes Forum,

    hier kommt Frage Nr. 2:

    Pat mit frühkindlichem hypoxischem Hirnschaden war mit Begleitung schwimmen.
    Dort ist sie bei wahrscheinlichem Krampfanfall bei bekannter Epilepsie beinnahe ertrunken.
    Rea durch den Notarzt + Intubation.

    Dann kam die Pat zu uns auf die Intensivstation, hier weiter beatmet + Krampfanfälle, im EEG nichts auffälliges sichtbar bezgl. der Epilepsie.
    Pat. erhält gegen die Krampfanfälle Orfiril und Tavor.

    Meine Frage, wie lautet die Hauptdiagnose ???
    Epilepsie - Ertrinken oder J96.0 ???
    Die Krämpfe können doch auch Folge der Hypoxie vom Ertrinken sein, oder muss ich das unter Epilepsie kodieren, da die Krämpfanfälle nur ein Symptom sind ??? Und ist das dann ein \"Status Epilepticus\" ??
    J96.0 ist doch nur eine ND ??
    Und die Rea darf eh nur der Notarzt kodieren, da bei uns nicht stattgefunden .

    Brauche dringend Hilfe !!
    Danke - Martha

  • Hallo Martha,
    einfach mal abwarten - nach 96 Std. Beatmung wird die Frage fast irrelevant ;)

    Ansonsten ist HD die, die den meisten Aufwand verursacht hat, wenn man sich nicht recht festlegen kann so wie beim Henne-Ei-Problem. Und ich provoziere dann gerne mal mit dem Test-Groupen: Mal ausprobieren, was am meisten RG macht und das ist dann i.d.R. auch das mit dem größten Aufwand (sollte natürlich Kurven-mässig auch so hinkommen) und damit die HD!

    Viele Grüße
    P. Dietz

  • Hätte dieses Kind bei bekannter Epilepsie einen Krampfanfall auf der Wiese bekommen, wäre er wahrscheinlich nicht unbedingt ins KH gekommen, weil die Grunderkrankung bekannt ist, und somit ein erneuter Anfall also nichts neues.

    Er bekam aber seinen Krampfanfall im Wasser und wäre beinahe ertrunken.
    Was hat demnach die stat. Aufnahme veranlasst?

    Gruß
    Ordu

  • Hallo Martha,
    ich denke der Hinweis mit der Beatmung ist nicht ganz von der Hand zu weisen, denn diese dürfte für sich allein ja schon in eine entsprechende (Beatmungs)DRG triggern 8o . Hinsichtlich der HD=Ertrinken bin ich nur auf den Kode T75.1 mit der DRG X64Z gekommen (ohne ND und OPS). Ob diese DRG mit einem Relativgewicht von 0,249 den Behandlungsaufwand widerspiegelt dürfte anzuzweifeln sein. Hinsichtlich des Vorschlags von Herrn Dietz wär ich doch eher vorsichtig, denn neigt man(n) dann nicht auch hin und wieder zum Upcoding..? :d_pfeid: Unterm Strich müssen Sie wie immer am Ende der Behandlung schauen, welche Diagnose den größten Ressourcenverbrauch verursacht hat. [schild]Keine Hilfe ..? Ich weiß![/schild]

    Maik Hauk
    Teamleiter, Reha-Manager & DRG-Verantwortlicher :erschreck:

    Glücklich, wer das, was er liebt, auch wagt, mit Mut zu beschützen. (Ovid)