Die richtige Hauptdiagnosenwahl - Malignom-Sepsis-Portinfektion ???

Hallo Aachen1,

ich möcht\' ja gern verstehen, wie Sie denken, aber bleiben wir doch einfach ganz sachlich: selbst wenn die Sepsis nur ein Symptom wäre, was sie med. gesehen sicher nicht ist, bzw. wenn sie als unmittelbare Komplikation eines Lymphomrezidivs angesehen würde, wäre sie doch lt. DKR 0201f nur dann die HD, wenn sie ALLEIN und AUSSCHLIEßLICH behandelt werden würde. Im vorliegenden Fall ist aber doch der Knackpunkt, daß hier erst nach der erfolgten (frustranen) Sepsistherapie klar zutage kommt, was dem Patienten wirklich fehlt. Und er kriegt dann ja auch noch einiges an Diagnostik bzw. Therapie für sein Lymphom. Deshalb verstehe ich Ihre Argumentation leider immer noch nicht, trotz guten Willens.

Schöne Grüße nach Aachen,
Dr. Stefan Stern

Hallo zusammen,

was man aus dieser und manch anderer frustraner Diskussion in ähnlichen Fällen schließen muss, ist die Tatsache, dass bei Malignom als Haupt- oder Nebendiagnose die vorliegenden DKR nicht einheitlich zu interpretieren sind und daher unbedingt eine generelle Klärung erfolgen sollte. Beide Seiten haben ja triftige Argumente.

Für mich selbst interpretiere ich nach wie vor in Analogie zu diversen anderen Fällen wie z.B. ME die 0201f doch dahin, daß das Malignom bei geplanter Diagnostik/Behandlung und Folgebehandlung als Hauptdiagnose gewählt werden muss. Wenn aber, wie hier, der Patient primär wegen einer Komplikation augenommen und behandelt wird, ist das Malignom für mich nur Nebendiagnose.

Hallo zusammen,

wirklich interessant.
Soweit ich den Fall verstanden habe, sah es nur so aus wie eine Sepsis! Selbst ein einmaliger Nachweis von ORSA in der Blutkultur ließ sich nicht wirklich bestätigen. Therapeutisch wirksam war nicht die Portexplantation oder Antibiose, sondern die Therapie der CML!
Es spricht einiges dafür, das das Malignom als HD zu wählen ist.

Schönen Tag noch.