Wahl der HD

  • Hallo Forum, ich bin gerade etwas unsicher was die Wahl der HD in folgendem Fall betrifft.

    Patientin kommt mit infektexacerbierter COPD zu uns und wird antibiotisch behandelt. Sie reagiert nicht auf das erste Antibiotikum, somit Umstellung und dann erst Besserung.
    Die Patientin hat ein bekanntes Magenkarzinom, welches nach dem ELF-Chemo-Schema behandelt wird.
    Die Patientin befindet sich bei Aufnahme ca. 1 Woche vor dem nächsten Zyklus.
    Es wird also der Infekt behandelt und als es der Patientin endlich besser geht, wird entschieden, dass auch gleich noch der nächste Zyklus begonnen werden kann.
    Wir haben die COPD als HD definiert, der MDK will das Magencarzinom.

    Was ist korrekt?

  • Hallo,

    nach DKR D002 sehe ich die COPD als HD, da sie hauptsächlich für die Veranlassung des stationären KH-Aufenthaltes verantwortlich ist. Letztlich hat sich erst im Laufe des stationären Aufenthaltes entschieden, dass die geplante Chemo noch mit \"reingeschoben\" wird.

    Mit freundlichen Grüßen

    Rhodolith

  • Hallo,
    Könnte es sein, dass das Magencarcinom mit einem niedrigeren RG resultiert?
    Ist nur so ein Gedanke .....

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch

  • Hallo und guten Morgen liebe Mitstreiter,

    ersteinmal zur gewagten These von Herrn Horndasch: Da muss ich mal nachsehen...oh ja, Sie haben recht, es wird billiger für die Kasse. Na, ein Schelm wer Böses denkt... :teufel:
    Jetzt im Ernst.
    Der MDk gibt als Begründung die DKR 0201d (Fall ist aus 2005) an. Also, dass die HD der MagenCA sein muss, da er ja behandelt worden ist und dass die COPD eh als eine Komplikation der Polychemo bei laufender Palliativbehandlung des CAs zu werten ist.

    Ich teile schon die Meinung von Rhodolith, da ja die Behandlung der COPD im Vordergrund stand. Allerdings könnte ich die 0201d auch so verstehen, dass hier das MagenCA als HD in Frage kommt, da, ob nun erst am Ende des Aufenthaltes behandelt oder nicht, es nunmal behandelt wurde...

    Im Moment noch große Verwirrung. Ich bitte um Hilfe :d_gutefrage:

    Delmenhorst, sonnig aber s..kalt

  • Guten Morgen,
    eine COPD als Nebenwirkung einer Chemotherapie ist auch interessant.
    Lässt sich denn aus der Anamnese ersehen, dass der Patient vor Beginn der Chemo keine pulmonalen Probleme hatte?

    Nur als Hinweis:

    Definition: Chronisch-obstruktive Bronchitis
    Eine chronische Bronchitis liegt vor, wenn Husten und Auswurf über jeweils drei Monate in zwei aufeinander folgenden Jahren bestehen. Eine chronisch-obstruktive Bronchitis liegt vor, wenn diese Symptomatik mit einer verminderten exspiratorischen Flussrate, gemessen durch verminderten exspiratorischen Spitzenfluss (Peak expiratory flow - PEF), oder mit einem Abfall des forcierten exspiratorischen Ein-Sekunden-Volumens (Atemstoßwert - FEV1) verbunden ist. Die exspiratorische Flusslimitierung ist progredient.

    Da muss die Chemo ja schon ganz schön lange gelaufen sein....

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch

  • Hallo,

    letztlich liegen zwei mögliche Hauptdiagnosen vor. Was ist jetzt mit der D002d, \"Zwei HD..., die gleichermaßen der Definition der HD entsprechen\"?

    Mit freundlichen Grüßen

    Rhodolith

  • Also, bitte nicht falsch verstehen. Es geht um eine infektexacerbierte COPD, also im Moment ein bronchopulmonaler Infekt auf dem Boden einer COPD.

    Zu Rhodoliths Meinung es gäbe schließlich zwei mögliche HD, glaube ich, dass die DKR 0201d dort eindeutig sagt, dass hier der Tumor die HD sein muss, oder?? :d_gutefrage:

  • Schönen guten Tag,

    ich würde da gar nicht so weit gehen. Als HD wird die Diagnose verschlüsselt, die nach Analyse ... usw. DKR D002f
    Und die HD war meiner Meinung nach in diesem Fall eindeutig die J44...

    Viele Grüße
    G. Grimm