modulare Endoprothese ZE 2008-25

    • Offizieller Beitrag

    Guten Tag Willis,


    Aber es geht gar nicht, aus Kostengründen den Code einfach im Sinne der DGOU umzuinterpretieren und dann zu erklären, das wäre jetzt die offizielle Linie.
    Nein. Die offizielle Linie gibt das DIMDI vor. Und, wie schon dargestellt, entspricht die Empfehlung Ihres Verbandes nicht der aktuellen Linie des DIMDI.

    Ich wundere mich schon etwas über Ihre Vehemenz und Darstellung, die vermuten ließe, Sie hätten persönlich die Verständniszuordnung des Kodes begleitet und hätten die offizielle Stellungnahme des DIMDI zu übermitteln. Natürlich kann man dies gerne für die MDK-Seite so sehen wollen, ich muss Sie da aber leider korrigieren. Das DIMDI hat früher als Stellungnahme die von Ihnen gewünschte Darstellung vermittelt, dass Schrauben nicht zu zählen seien. Das hat sich aber mit dem von Hr. Schemmann dargestellten Verlauf der letzten Jahre geändert. Seitdem ist die Antwort des DIMDI: Schrauben und weitere entsprechende Einzelteile werden als 1 Teil pro Gelenkseite gezählt. Somit ist offizielle Meinung des DIMDI, dass eine Schraube zu zählen ist und entspricht damit zu 100 % der Empfelung der Fachgesellschaft. Genau gesagt, schickt das DIMDI diese Stellungnahme zum Verständnis mit.

    Ich habe dies gerade auch noch mal mit dem DIMDI telefonisch abgeklärt und hoffe, dass damit die Sachverhalte nun im rechten Blickwinkel betrachtet werden.

    Abschließend noch eine Bemerkung zu Ihrer Aussage "Worüber wir uns aber streiten müssen, ist Ihr Versuch der "kalten" Übernahme": Als Mitglied in der DGOU DRG-Kommission verwehre ich mich ganz eindeutig dagegen, hier den Eindruck unlauteren Handelns in den Raum zu stellen.

    Mit freundlichen Grüßen

    D. D. Selter

    Ärztlicher Leiter Medizincontrolling

    Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Murnau

  • Guten Tag,

    ist jemand im Besitz in der vom Herrn Selter genannten Stellungnahme (...Schrauben und weitere entsprechende Einzelteile werden als 1 Teil pro Gelenkseite gezählt...) vom Dimdi? Wäre mir sehr hilfreich !

    Gruß Attila

  • Guten Tag, Herr Selter,

    klare Stellungnahmen helfen, besonders, wenn Sie vom DIMDI kommen.
    Wie Herr Schemmann schon geschrieben hatte, gab es zum Wechsel 2010/11 die Diskussion um die Aufnahme der Schrauben. Und man hat sich dagegen entschieden. Die Schrauben sind nicht aufgenommen worden. Früher dauerte also über den Wechsel von 2010 auf 2011 an.
    Und wenn ich den Gang des Threads richtig verfolge, war keinem der Beteiligten bekannt, daß das DIMDI jetzt seine Meinung geändert hat.
    Wenn es eine Wende gibt, dann bitte offizielle Bekanntgabe, dann muß man die Situation neu bewerten.

    Gruß

    W.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Willis,

    Guten Tag, Herr Selter,

    klare Stellungnahmen helfen, besonders, wenn Sie vom DIMDI kommen.
    Wie Herr Schemmann schon geschrieben hatte, gab es zum Wechsel 2010/11 die Diskussion um die Aufnahme der Schrauben. Und man hat sich dagegen entschieden. Die Schrauben sind nicht aufgenommen worden.
    W.

    Sie sortieren hier die Konsequenzen falsch zu. Es ist dadurch nicht erklärt worden, dass die Schrauben nicht zählen! Es ist dadurch nur nicht an dieser Stelle ganz klar gestellt worden, dass sie zählen. Da ist ein großer Unterschied! Der Hinweis sollte den auch hier dargestellten Streit auflösen und zwar an der Stelle, wo es jeder dann auch ließt. Da ich der AG-OPS des KKG beisitze, kann ich Ihnen versichern, dass die Nicht-Übernahme des Hinweises nicht den Rückschluss zulässt, erwähnte Einzelteile seien nicht zu zählen.

  • Hallo Willis,

    es mag ja sein, dass wie Sie behaupten bei der Konsensbildung vor mehr als einem Jahrzehnt mitgewirkt haben (auch wenn ein Nachweis fehlt). Aber auch damals war es kein Konsens sondern der größtmögliche gemeinsame Nenner. Von Seiten der Fachgesellschaft gab es ganz andere OPS-Vorschläge. Wurden auch damals in den Orthopädische Nachrichten publiziert. Hatten sich leider nicht durchgesetzt. Sonst hätten wir heute wahrscheinlich weniger Probleme.

    Bereits damals war bekannt, dass das System als lernendes System konzipiert wurde. Trotz Ihres festhaltens an starren Regeln.

    Belustigend fand ich Ihre Theorie über den "Versuch der kalten Übernahme". Die Überarbeitung war vom DIMDI gewünscht und angeregt worden.

    Im DRG-System geht es um Geld und um eine leistungsgerechte Vergütung. Und hier sind, waren und werden Anpassungen notwendig. Das ist das normalste der Welt. Ihnen geht es ja auch ums Geld.

    Gruß

    Dr. F. Schemmann
    FA f. Orthopädie, Chirurgie, O&U

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Frank,


    es mag ja sein, dass wie Sie behaupten bei der Konsensbildung vor mehr als einem Jahrzehnt mitgewirkt haben (auch wenn ein Nachweis fehlt).

    Wo ist das oben zu finden?

    • Offizieller Beitrag

    Die Antwort vom DIMDI, 20.9.11:

    Sehr geehrter Herr Selter,
    vielen Dank für Ihre Anfrage.

    Grundsätzlich ist nach den amtlichen Klassifikationen (ICD-10-GM bzw. OPS) in der jeweils gültigen Version so spezifisch wie möglich zu kodieren, unabhängig vom Ergebnis der Gruppierung. Bei der Kodierung von Diagnosen und Prozeduren im Geltungsbereich des § 301 SGB V sind die Deutschen Kodierrichtlinien (DKR) und die Deutschen Kodierrichtlinien für die Psychiatrie/Psychosomatik (DKR-Psych) in der jeweils gültigen Fassung zu beachten.

    Von der zuständigen Fachgesellschaft haben wir zu den modularen Endoprothesen folgende Einschätzung erhalten:
    Zu den 3 metallischen Einzelteilen an einer gelenkbildenden Komponente können Schrauben sowie nicht tragenden Anteile (z.B. Bolzen, Verankerungsstifte etc.) zusammen als ein metallischer Anteil pro Gelenkpartner zählen.
    Wesentlich ist, dass nur die Verbindung von knöcherner Defektsituation und einer Endoprothese mit drei metallischen Anteilen an einem Gelenkpartner (unter Beachtung der Hinweise im OPS) die Kodierung des OPS 5-829.d legitimiert.
    (....)

    Mit freundlichen Grüßen

    ________________________________________________
    DIMDI - Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information

  • Hallo !

    Reicht die Diagnose "Cuffarthropathie" aus, wenn eine modulare inverse Schulter-TEP implantiert wurde ? Ich sage "nein" und forderte den Operateur auf, die knöcherne Defektsituation im OP-Bericht zu beschreiben.Der Operateur lehnt dies ab mit der Begründung, die Cuffarthropathie sage doch schon alles. Bei einer fortgeschrittenen Arthrose läge immer ein knöcherner Defekt vor.

    Ich finde leider die Stellungnahme der DGOU zur knöchernen Defektsituation nicht, kann mir jemand mit einem Link abhelfen ?

    Danke, viele Grüße und schönes Wochenende !

    Sabine Reiß

    Kodierassistentin

    Neckar-Odenwald-Kliniken

  • Hallo Frau Reiß,

    natürlich nicht !! Die Cuffarthropathie ist kein knöcherner Defekt sondern eine Umschreibung einer Situation, bei der die Rotatorenmanschette bereits das Nirvana erlangt hat. Es liegen zwar knöcherne Veränderungen vor, diese sind aber im Rahmen einer eigentlichen Arthrose. Und eine Arthrose stellt keine Defektsituation dar.

    Um eins zu diesem umstrittenen Thema zu verraten. Es wird nicht mehr lange dauern, bis eine konsentierte Klarstellung zu dem Thema Modulare Endoprothesen, welche von allen Seiten gemeinsam erarbeitet wurde (und noch wird) publiziert.

    Ich kann nur empfehlen, das Thema noch kurz auf Eis zu legen und diese Klarstellungen abzuwarten. Empfehlungen haben zwar keinen rechtsverbindlichen Charakter, dies wird aber noch kommen!

    Und eins kann ich Ihnen bereits jetzt sagen. Die Cuffarthropathie war keine knöcherne Defektsituation und wird keine sein.

    Gruß

    Dr. F. Schemmann
    FA f. Orthopädie, Chirurgie, O&U