Lieber Herr Dietz, liebe Medicus,
so allein ist willis nicht. Und so falsch ist die Herleitung auch nicht. Herr Dietz hat Recht, wenn er unter die zur extrarenalen Urämie führenden Störungen auch noch den verstopften Abfluß, die postrenale Urämie zuordnen möchte.
In dem von Willis vorgestellten Beispiel gibt es a. eine chronische Niereninsuffizienz. Und b. da oben drauf eine akute extrarenale Urämie. (Oder wie würden Sie ein Krea von 8,xx einordnen?) Extrarenale Urämien stellen aber ein Exclusivum für die N17-19 dar, so daß diese Codierung hier nicht gewählt werden darf.
Auch in unserem Hause wird die Vorgabe des ICD so ausgelegt, daß alle ANVs unter N17 zu codieren sind. Mit der Ausnahme der extrarenalen Urämie. Wobei in unserem Hause die Diskussion eher darum ging, was denn eine Urämie sei. Letztendlich hat sich die Abteilung entschlossen - weil es keine definitiven Grenzwerte gibt - jede Erhöhung der harnpflichtigen Substanzen aus extrarenaler Ursache als extrarenale Urämie im Sinne des ICD zu werten.
Damit ist die Codierung eindeutig, die Pathologien werden auseinander gehalten. Und die unterschiedlichen Aufwände ergeben unterschiedliche DRGs.
Als Controller kann ich mit einer solchen klaren Festlegung gut leben. (Und ich persönlich glaube auch, daß damit der ICD richtig \"gelesen\" wurde)
Unser MDK übrigens auch....
Noch schönen Abend
cro