Monitoring EKG bei OPS 8-981

  • Liebe Foris,

    wir haben - wie wohl fast alle - Ärger mit dem MDK bei dem Nachweis der neurologischen Komplexbehandlung des Schlaganfalls.

    Das Festhalten der Parameter wie Atemfrequenz, Blutdruck oder Sauerstoffsättigung durch entsprechendes Eintragen von Werten im Kurvenblatt in bestimmten Abständen leuchtet mir noch ein.

    Wie aber soll ich dokumentieren, dass ich das EKG-Monitoring erbracht habe? Soll ich alle 4 Stunden einen Screenshot vom Monitor machen und in die Akte heften?
    Das 72 -Stunden EKG ausdrucken und dem MDK in Papierform zustellen? ( dies dann wohl mit dem LKW? )
    Wir sind dazu übergegangen, in das Kurvenblatt unter die anderen Parameter \"EKG-Monitoring\" zu schreiben und dann einen Strich über die Laufzeit des EKG durchzuziehen.

    Sollte es nicht reichen, wenn der Facharzt durch einen Eintrag in der Akte dokumentiert \"bei Patient wurde .... Stunden EKG-Monitoring\" durchgeführt?
    Denn mehr beweisen doch die anderen Einträge in der Akte auch nicht. (Screenshot, durchgezogene Linie )

    Wie gehen Sie damit um, wie wird das in anderen Häusern dokumentiert?

    Grüße aus dem herbstlichen Berlin

    Rechtsanwältin

  • Hallo Attorney,
    sie könnten doch den Patieten mit all seinen Kabeln und Anschlüssen kontinuierlich filmen und die Videoaufzeichnung archivieren. Da hätten sie dann ggf. auch andere OPS wunderbar dokumentiert.
    Speicherplatz ist doch heute gar nicht mehr so teuer. Vielleicht lässt sich ja der MDK auf eine Webcam mit lediglich 1 Aufnahme alle 30 Sekunden ein. Das würde noch einmal Speicherplatz einsparen.

    Nix für ungut, aber was anderes fällt mir um die Uhrzeit dazu nicht ein ....

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch

  • Hallo Berlin -

    OPS: \"24-Stunden-Monitoring von mindestens 6 der folgenden Parameter: Blutdruck, Herzfrequenz, EKG, Atmung, Sauerstoffsättigung, Temperatur, intrakranieller Druck, EEG, evozierte Potentiale.\"

    Der Begriff \"24-Stunden-Monitoring\" ist ja nicht genau definiert. Aber warum nicht wie z.B. bei RR stündlich auch bei EKG z.B. SR (Sinusrhythmus) oder AA (absolute Arrhythmie) usw. dokumentieren? So wird das z.B. sogar bei Narkoseprotokollen gemacht. Selbst da druckt kein Mensch das gesamte EKG aus. Es steht ja (glücklicherweise) nicht einmal im OPS wie häufig die Parameter dokumentiert werden müssen.

    Im übrigen gilt das alte russische Sprichwort: \"Der Dorfteich war im Durchschnitt einen Meter tief und trotzdem ist die Kuh ersoffen!\"

    Herzlicher Gruß.

    „Quod non in actis est, non est in mundo.“ (Was nicht in den Akten ist, ist nicht in der Welt)

  • Zitat


    Original von TT:
    \"Der Dorfteich war im Durchschnitt einen Meter tief und trotzdem ist die Kuh ersoffen!\"

    weil sie im Schlamm versunken ist?

    Schönes WE allseits. :i_drink:

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch

  • Guten Abend Herr Horndasch,

    Wieso schönes WE (heißt doch Wochenende? oder?), heute ist doch erst Mittwoch!!Oder habe ich da was verpasst???
    Aber falls Sie ab morgen schon WE haben,dann wünsche ich Ihnen natürlich auch ein schönes WE und heute noch einen schönen Abend.

    Mit Grüßen aus Sachsen.Medicus

  • Sehr geehrtes Forum,

    da auch wir diese Komplexpauschale abrechnen, haben wir bereits ähnlichen Kontakt mit dem MdK gehabt und hier zufriedenstellend lösen können. Der Begriff \"kontinuierliches Monitoring\" läßt sich sehr dehnbar begreifen und bieten für beide Seite genügend Angriffsfläche. Einigen konnten wir uns mit dem MdK, unsere TIA-Patienten nicht mit einer Rectalsonde zu versorgen, hier genügen, wie bei anderen Parametern, die regelmäßigen Eintragungen in die Intensivkurve. Bei kontinuierlicher Ableitung wie bei Oberflächen-EKG ermöglicht Ihnen sicherlich Ihre EDV einen 24-Stunden Hf-Nachweis, sodass nur ein DIN-A4-Blatt versendet werden muss. Darüber hinaus werten wir die Überwachung täglich wie ein Langzeit-EKG aus und übersenden dies mit. Unser MdK, wie auch die in angrenzenden Bundesländern haben diese Vorgehensweise bisher akzeptiert.

    Nordhessen, Nebel, keine neun Grad

  • Hallo Forum,

    Wir haben da gar nichts lösen können.

    Die Beteuerung, dass alle Patienten am Monitor liegen (auch der Hinweis auf das QM-Handbuch) haben nicht geholfen. Wir drucken daher mehrmals täglich die Monitoraufzeichnungen. Das kann doch nicht der Sinn der OPS-Definitionen gewesen sein.

    Weitere Baustellen:

    Eine einzige fehlende Temperaturmessung in 72 Stunden reicht, um den Kode zu kippen.
    Eine Schicht vergisst, die Atemfrequenz zu notieren: Kode gekippt.

    Nächtliches Intervall länger als 12 h Untersuchungsabstand: Kode wird gekippt (letzte Untersuchung 19.40 Uhr, erste U am Folgetag 8:10). Wie das \"nachts\" in den OPS-beschreibungen defniniert ist, weiss kein Mensch (Dienstplan? Werktagsdefiniton? Sonnenstand? ) Der MDK lehhnt jedes Intervall über 12 Stunden derzeit ab. Angeblich (stille Post) gelte beim MDK 22-6 Uhr als \"nachts\".
    Dabei wäre nach meinem Empfinden selbst dann die Möglichkeit 17.00 Uhr Untersuchung, 23 und 5 Uhr (nachts) fällt aus, nächste Untersuchung um 11 Uhr möglich.
    Das ist aber klinisch unsinnig, machen wir auch nicht so. Dennoch gewinnen wir hier keinen Zentimeter Boden und stossen auf eine durchweg kritische Haltung.

    \"Status idem\" als Befund: Nicht akzeptiert, Kode wird gekippt.

    Aktueller Streit: Zusatzdiganostik. Ist Routine-Gerinnung hämostaseologische Diagnostik?

    Diese ganze Erbsenzählerei bei einer hochmodernen Stroke Unit mit Qualitätshandbuch und Zertifikat.

    Es ist zum Mäusemelken.

    Gruß

    merguet

  • Hallo zusammen,

    auch wir rechnen die Komplexpauschale ab und haben natürlich in einigen Fällen Probleme gehabt. Noch schlimmer war er nach Einführung der geriatrischen Komplexbehandlung. Letztendlich kann man natürlich bei der Forderung und Anerkennung einer Dokumentation immer wieder ein wenig tiefer einsteigen. Die Frage ist doch letztendlich ob eine Behandlung bewiesen werden muss oder ob es ausreicht, dass die Behandlung hinreichend sicher gemäß der erforderlichen Richtlinien durchgeführt wurde.

    Um möglichst Missverständnisse auszuräumen haben wir z. B. die Krankenkassen und den MDK eingeladen. In ausführlichen Gesprächen wurde das Therapiekonzept erläutert und die technische Ausstattung besprochen, sowie wenn möglich auch besichtigt. Auch die personelle Ausstattung wurde besprochen.

    In Einzelfällen haben wir den verantwortlichen Arzt in entsprechenden Formular unterschreiben lassen, dass diese oder jene Behandlung durchgeführt wurde.

    Wir haben anhand des Wirtschaftlichkeitsgebotes dargelegt, dass auch hinsichtlich der Dokumentation Grenzen erreicht werden.

    Seit diesen Maßnahmen sind die Anfragen, auch hinsichtlich der Details doch ein gutes Stück zurückgegangen. Vielleicht lässt sich in dieser Richtung noch einiges machen. Ansonsten verbleibt einem immer noch der Gang zum Sozialgericht.

    Viele Grüße
    Sebastian Seyer

  • Sehr geehrtes Forum, sehr geehrter Herr Merguet,

    sind einzelne Items wie Abstand der Temperaturmessung, eine versäumte oder zu spät erbrachte Untersuchung, ect. bei einem Fall gegeben, melden wir diesen bei der KK nicht als erbrachte OPS. Auch für uns ist das hart, aber letztendlich ehrlich, da der Leistungskatalog de facto in dem Einzelfall ( und nur den gilt es abzurechnen ) tatsächlich nicht erfüllt wurde. Um solche Fälle zu minimieren, konfrontieren wir den Mitarbeiter mit der Tatsache, dass durch sein Versäumnis die Arbeit vieler nicht \"entlohnbar\" wurde. Durch dieses Vorgehen hat sich unsere Fehlerquote dramatisch gesenkt.
    Durch diese Haltung gegenüber den Kostenträgern müssen wir im Bereich der Komplexpauschale kaum noch Rechnungen ändern und hoffen auch zukünftig hier wenig Angriffsfläche zu bieten.
    Die KK würden ihren MdK kaum ausschicken, um Erbsen zu zählen, wenn hier nicht reichlich Gold zu finden wäre.

    Nordhessen, der Nebel lichtet sich, immernoch unter zehn Grad
    Viele Grüße
    Eckardt

  • Guten Tag Herr Eckardt,

    meines Erachtesn geht es hier nicht um Leistungen, die nicht erbracht wurden, sondern um solche nicht nicht \"vollständig\" dokumentiert wurden. Dies ist insbesondere dann problematisch, wenn die mediznisch sinnvolle Dokumentation von der abrechnungstechnisch relevanten Dokumenation abweicht.

    Es kann nicht sein, dass Paramenter geprüft werden, bei denen im Grunde keine Zweifel daran bestehen, dass sie überwacht wurden, nur die Dokumentation leider Lücken aufweist und allein der einsparbare Betrag nicht jedoch die Leistung in als Grundlage für die Beurteilung dient. Im Übrigen soll es ja nicht darum gehen, negative MDK-Gutachten zu vermeiden, sondern die erbrachten Leistungen korrekt abzubilden.

    Viele Grüße
    Sebastian Seyer

  • Guten Tag Herr Seyer,

    doch ... das kann sein. Wenn es sich um eine mehrstelligen Eurobetrag handelt, den ich kriegen oder zahlen muss/kann, ist man gerne bereit, genau nachzusehen. Und auch in anderen Fällen der Auseinandersetzung (z.B. Kunstfehler und andere Schreckgespenster ) zählt halt nur, was in der Akte steht. Ihrer Meinung \"erbrachte Leistungen korrekt abzubilden\", kann ich mich nach meinen Erfahrungen mit dem MdK nur anschließen, denn an Dokumentation kommt der MdK nicht vorbei.

    Nordhessen, indian summer, 12 Grad
    Viele Grüße
    Eckardt