Kodierassistent/innen

  • Sehr geehrte Mitstreiter/innen,

    wie wird in Ihrem Haus geplant:

    1. Werden Sie Kodierassistent/innen erhalten, oder müssen die Ärzte ihre jeweiligen Patienten verschlüsseln?

    2. Setzen Sie eine Software ein? Ist Ihr KIS inzwischen soweit?

    3. Wie lange brauchen Sie zur OPS-Kodierung pro Patient und pro Arzt/Woche?

    Hier:

    1. Noch unklar, bisher Ärzte.

    2. Unser KIS hat sich noch nicht gerührt ... (aber für irgendwann angekündigt).

    3. Ich benötige (simuliert) für einen \"durchschnittlichen Patienten\" etwa 10 min. pro Woche + durchschnittlich 5 min. für somatische OPS

    There is a theory which states that if ever anyone discovers exactly what the universe is for and why
    it is here, it will instantly disappear and be replaced by something even more bizarre and inexplicable.
    There is another theory which states that this has already happened. ~Douglas Adams

  • Habe jetzt von einer anderen Stelle gehört, daß man etwa eine Stelle pro 100 Betten rechnet ...

    There is a theory which states that if ever anyone discovers exactly what the universe is for and why
    it is here, it will instantly disappear and be replaced by something even more bizarre and inexplicable.
    There is another theory which states that this has already happened. ~Douglas Adams

  • Zitat


    Original von TicTac:
    Habe jetzt von einer anderen Stelle gehört, daß man etwa eine Stelle pro 100 Betten rechnet ...

    Moin TicTac,

    \"pro 100 Betten _WAS_\"?

    - Konservative / operative Abteilung?
    - Auslastung 100% oder 70%?
    - mittlere Verweildauer 5 oder 15 Tage?
    - mit/ohne Einbindung in das MDK-Management (was ist das überhaupt)?
    - mit/ohne Teilnahme an Visiten?
    - mit/ohne Aktentransport?
    - mit/ohne Anbindung am zentralen Medizincontrolling

    ... Sie sehen, so einfach lassen sich ihre Fragen nicht klären, vor allem, weil auch kaum einer hier die \"Hosen runter lassen wird\":

    Fallzahl / CMI / Anzahl Coder / MDK-Quote pro Krankenhaus?

    Vielleicht hilfreich für sie:
    aus \"Gramminger S, Kodierfachkräfte - ran ans Krankenbett!, mdi 2/2008, S. 60-64\"

    2.500 Fälle / Coder / anno.

    Viele Grüße

    Jannis

  • Hallo Jannis,

    vielen Dank für Ihre Antwort! Habe ich ein so sensibles Thema angerissen, daß hier niemand interne Informationen preisgeben will? Mir geht es nicht darum, etwas über die Struktur anderer Kliniken zu erfahren, sondern darum, ob andere Kliniken ihre Psych-OPS durch die Ärzte oder durch Kodierasssistenten verschlüsseln lassen.

    Wir sind eine Psychiatrische Klinik, deshalb auch mein Eröffnungs-Posting hier im Unterforum \"Entgeltsystem in der Psychiatrie\". Es ist also eine sehr konservative Abteilung. ;)
    Die Bettenauslastung ist postuliert 95%. Daraus, daß wir eine Psychiatrie sind, ergibt sich, daß nicht die Verweildauer interessant ist, sondern die Zahl der (belegten) Betten am jeweiligen Kodier-Stichtag. Die Psych-OPS müssen jeweils für jeden Patienten wöchentlich kodiert werden.
    Meine Frage bezog sich jetzt zunächst einmal nur auf die Tätigkeit des Kodierens eines Falls. Bei einem Haus mit 120 Betten und einer Kodier-Dauer von 15 min. pro Fall ergäbe sich demnach etwa ein wöchtlicher Zeitbedarf von zusammen rund 30 Stunden.

    Sehr hilfreich ist Ihre Literaturangabe, ich werde danach suchen! Und Ihre kurze, aber klare Zahl \"2.500 Fälle / Coder / anno\". :)

    Beste Grüße, TicTac

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    There is another theory which states that this has already happened. ~Douglas Adams

  • Hallo TicTac und übrige Teilnehmer,

    ich bin Medizinische Dokumentarin und habe bisher in einem somatischen Haus kodiert. Nun bin ich dabei, ein System für die Kodierung in einem psychiatrischen Haus aufzubauern.
    Interessant finde ich, daß sich bei der Literaturrecherche im Internet herausstellt, daß sich die Somatik vor 8 Jahren ähnliche Fragen gestellt hat, die sich die sich der Bereich Psychiatrie / Psychosomatik jetzt stellt, z.B. wer kodiert? Ärzte oder Kodierassistenten?
    Dazu gibt u.a. folgende Untersuchungen:

    http://www.charite.de/unfallchirurgi…s/Plaedoyer.pdf
    http://www.egms.de/static/de/meet…05dgch712.shtml

    In unserem Haus haben wir für ein Pilotprojekt folgenden Eckpfeiler gesetzt:
    (Kurzform :) )
    Ärzte, Therapeuten und Pfleger dokumentieren in leicht veränderter Form, sodass sämtliche relevante Kodierdaten aus der Verlaufsdokumentation vollständig erschlossen werden können. Kodierassistenten befinden sich auf Station und kodieren im Wochentakt aus der Akte = wandeln Dokumentation in Codes um.
    Dabei sind Kodierassistenten Teil des Stationsteams, um direkt mit Pflege,Therapeuten und Ärzten Rücksprache zu halten (wichtig!!). Der Oberarzt kontolliert lediglich bei Entlassung die Kodierung und gibt sie zur Versendung frei.

    Wir rechnen mit ca. 1 Vollkraft für 100 Patienten. Erstes Pilotprojekt läuft jetzt an, in ca. 2 Wochen können wir erste Erfahrungsberichte, Zeitanalysen etc. liefern.

    Optimistische Grüße

    E. Rah.

    E. Rah.

    Medizinische Dokumentarin

  • Hallo E.Rah.!

    Vielen Dank für Ihren Beitrag und die informativen Links!

    Viele Grüße,
    TicTac

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    There is another theory which states that this has already happened. ~Douglas Adams

  • Zitat


    Original von TicTac:
    Habe ich ein so sensibles Thema angerissen, daß hier niemand interne Informationen preisgeben will?

    Hallo TicTac,
    Sie haben kein sensibles Thema angerissen. Es ist nur so, dass hier keine Vergleichbarkeit möglich ist. Ich tu mich sogar sehr schwer, zu sagen, wieviele Fälle / Akten / Patienten von den Kodierassistenten meiner eigenen Abteilung pro Zeiteinheit bearbeitet werden.
    Das hängt zum einen von der persönlichen Leistungsfähigkeit ab (auch da gibt es Unterschiede) und dann von der Komplexität der Aufenthalte.
    14 Tage Intensivstation ist halt was anderes als eine normale unkomplizierte Geburt (und die gibt sogar zwei Fälle für Mutter und Kind).
    Und dann der Arbeitsinhalt: Komplettkodierung oder Review?
    MDK-Bearbeitung mit inkludiert? Sonstige Rechungsprüfung?
    Wer macht Recherchen im Archiv?
    Arbeitsplatz auf Station oder im Keller ? (Wegezeiten!)

    Je nachdem ob Sie viel Personal für die Aufgaben wollen (Arbeitnehmersicht) oder möglichst wenig (Arbeitgebersicht) können Ihnen die passenden Zahlen geliefert werden.

    Tipp zum Schluß:
    Fragen und in anderen Krankenhäusern die Strukturen anschauen. Und dann eigene Schlüsse daraus ziehen.

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch

  • Sehr geehrter Herr Horndasch,

    auch Ihnen vielen Dank für Ihre Antwort! :)

    Ich sehe ein, daß eine Vergleichbarkeit sehr kritisch ist.

    Trotzdem möchte ich gerne die anderen Fragen nocheinmal stellen: Kodieren bei Ihnen die Ärzte, oder setzen Sie Kodierassistenten ein (offenbar letzteres)? Und liefert Ihnen Ihr Klinik-Informationssystem für die entsprechende Dokumentation und die Psych-OPS-Verschlüsselung bereits eine brauchbare Oberfläche?

    Mit freundlichen Grüßen,
    TicTac

    There is a theory which states that if ever anyone discovers exactly what the universe is for and why
    it is here, it will instantly disappear and be replaced by something even more bizarre and inexplicable.
    There is another theory which states that this has already happened. ~Douglas Adams

  • Hallo TicTac,

    bei der Frage, wer soll kodieren, muss jede Klinik sicher die Praktikabilität selbst testen. Es hängt ja auch entscheidend vom jeweiligen KIS ab. Daher lässt sich auch kein pauschaler Zeitvergleich mit der Kodierung in der Somatik treffen. Vorteilhaft finde ich nach wie vor, wenn die jeweiligen Berufsgruppen ihre Leistungen selbst ins KIS eingeben können. Wenn dies allerdings nicht der Fall sein sollte, kann man m.E. jedoch auch nicht vom Arzt verlangen, dass er alle Leistungen bzw. die entsprechenden Kodes der jeweiligen Berufsgruppe unter Beachtung der entsprechenden Wochenwechselanforderungen kodiert. Dafür sollte es eine Assistenz geben.

    Freundliche Grüße

    RoMi

  • Hallo RoMi,

    vielen Dank für Ihre Antwort! Ich sehe das ähnlich. Der Arzt wird es nicht so gut machen, wie es benötigt wird, und ist eigentlich dazu auch zu teuer. Interessant finde ich die Idee eines Kodier-Profis, der gleichzeitig die Aufgabe eines Case-Managers wahrnimmt.

    Vielen Dank nochmals!
    Beste Grüße, TicTac

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    it is here, it will instantly disappear and be replaced by something even more bizarre and inexplicable.
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  • Hallo TicTac,

    die Idee klingt wirklich gut, zumal es sich im somatischen Bereich bewährt hat. Hier liegen die Schwerpunkte allerdings in der aktiven Verweildauersteuerung. Doch in der Psychiatrie könnten möglicherweise die Wechsel zwischen den einzelnen Settings noch eine Rolle spielen.

    Freundliche Grüße RoMi