Refinanzierung Medizincontrolling

  • Hallo zusammen,

    ich bin auf der Suche nach Argumentationen was die Tätigkeit des Medizincontrollings und vergleichbarer Aufgabenprofile wie MDA ökonomisch bringt;
    sprich: Rechnet sich die Einführung solcher Stellen/Abteilungen für ein Krankenhaus?!

    Die meisten hier werden wohl uneingeschränkt „ja!!!“ sagen (ich auch), gibt es daher in diese Richtung zur Unterstützung der Argumentation Fachartikel, Studien, eigene Kalkulationen o.ä. um zu untermauern dass solche Tätigkeiten nicht nur lästige Pflicht sind aufgrund des nun mal vorhandenen Systems? Mir ist da leider nämlich nichts bekannt.

    Also Kosten (Personal, IT-Ausstattung, Fortbildung...) vs. Nutzen (höhere laufende Erträge durch Erlössicherung, schnellere Fakturierung, weniger MDK-Anfragen, geringere Erlöskorrekturen, mehr 300€-Pauschalen, geringere MDK-Rückstellungen im Jahresabschluss, Entlastung des medizinisch tätigen Personals von Dokumentationstätigkeit, ggf. Argument für Personalrekutierung etc.).

    Ist mir natürlich klar dass das Ergebnis auch von der Situation vor Ort abhängt (welche Strukturen bereits existieren, Komplexität der Kodierung, etc) aber es geht mir nur um eine grobe Hausnummer .

    Vielen Dank für jede Antwort!
    D.Endres

  • Hallo,
    diese Artikel gibt es. Sie werden in den gängigen KH-Zeitschriften immer wieder veröffentlicht und sind den Abonnenten auch zugänglich.
    z.B. das Krankenhaus 7-2010 S. 636 ff.

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch

  • Hallo,

    z.B. Forum der Medizin, Dokumentation und Medizin, Informatik (mdi)
    2/2008

    \"Da sich ab 2.500 Fällen pro Jahr eine Kodierfachkraft finanzieren läßt, spielt auch die Größe des Krankenhauses keine Rolle.\"

    [size=12]Freundlichen Gruß vom Schorndorfer MDA.

  • Guten Morgen Forum,

    ich will meine Frage mal hier dran hängen, weil sie in gewisser Weise dazu passt.

    Die KDA\'s bei uns im Haus sind jeweils für mehrere Fachabteilungen zuständig. Jetzt soll im Rahmen einer internen Leistungserfassung/-verrechnung deren Arbeit auf die einzelnen Fachabteilungen umgelegt werden.
    Der Kodieraufwand pro Fall ist von Abt. zu Abt. doch ziemlich unterschiedlich, ebenso der Aufwand hinsichtlich der Kostenträger-Anfragen. Hinzu kommen abteilungsspezifische organisatorische Besonderheiten (z.B. problemloser Aktenlauf vs. aufwändige Suche).

    Trotzdem erscheint mir die Zuordnung nach Fallzahl noch als die beste unter allen ungenauen Varianten.
    Welche/r Schlüssel könnte sich hierfür noch anbieten? Wie wird dies in anderen Häusern gehandhabt?

    Für alle Tipps, Vorschläge und Hinweise dankt
    fimuc

  • Hallo fimuc,

    hier bietet sich doch auch die Berücksichtigung des jeweiligen Casemix der Abteilung an.

    Schönen Gruß
    C.Busch

  • Hallo Herr Busch,

    vielen Dank für Ihren Hinweis.
    Da hatte ich auch schon dran gedacht, aber der Kodieraufwand korreliert nicht unbedingt mit dem CM (z.B. bei eingepreisten hohen Implantatkosten).

    Gruß,
    fimuc

  • Hallo fimuc,

    ich würde den CM auch nicht als einzigen Parameter zu Grunde legen. Aber sicherlich einer der wichtigeren Aspekte zusammen mit der Fallzahl. Sicherlich müssen Sie die beschriebenen Aktenläufe miteinbeziehen, evtl. sind Ihre Akten ja bereits schon vollständig sortiert...oder auch nicht ;-). Ebenso sollte die entsprechende Fachrichtung berücksichtigt werden, in den operativen Abteilungen regelt sich ja doch einiges bereits über die entsprechende OPS- Ziffer.

    Gruß C.Busch

    Schönen Gruß
    C.Busch

  • Zitat


    Original von C.Busch:
    Hallo fimuc,

    hier bietet sich doch auch die Berücksichtigung des jeweiligen Casemix der Abteilung an.


    Guten Abend!

    Gegenrede.
    Da würden die Chirurgen mit ihrer relativ klaren und einfachen Codierung , zumeist ja klar definierte Operationen bei klar definierten Ausgangsdiagnosen, profitieren. Die viel schwierigeren Codierfälle sind aber auf der Inneren mit ihren multimorbiden Patienten mit komplexen Pathogenitäskaskaden.

    OKIDOCI 8)

  • Hallo,

    vielen Dank für die Beiträge.

    Ich hatte es schon befürchtet, dass es eine einfache Variante nicht gibt ... .

    Zitat

    Die viel schwierigeren Codierfälle sind aber auf der Inneren mit ihren multimorbiden Patienten mit komplexen Pathogenitäskaskaden.


    Das sehe ich grundsätzlich auch so.

    Man könnte natürlich die Fälle mit einem je nach Fachabteilung unterschiedlichen Faktor gewichten. Aber welche Höhe wäre für welche FA angemessen (dabei zunächst mal unterstellt, dass aus dem OP und aus der Endoskopie usw. die korrekten OPS-Ziffern geliefert werden und keine der erwähnten organisatorischen Besonderheiten bestehen)?

    Gruß,
    fimuc

  • Guten Abend,

    leider sind die internen Leistungserfassungen inkompatibel mit dem OPS, dh., dass jede OPS-Leistung gleich zweimal eingegeben werden muss, einmal für das hausinterne System und einmal als OPS Ziffer. Und da wir Ärzte inzwischen Sklaven der EDV sind, deren einzige Daseinsberechtigung noch in der Lieferung von Daten besteht, gibt es dort auch keinen Impetus, das vielleicht mal zu ändern. Merke: die Ärzte sind für die EDV da und nicht umgekehrt. Wenn etwas nicht läuft, sollen wir uns ändern und nicht etwa das EDV-System.

    OKIDOCI 8)

  • Hallo fimuc und okidoci,
    dass korrekte OPS-Ziffern aus dem OP geliefert werden, halte ich für ein Gerücht. Da gibts doch eine Menge Spielraum, vor allem in der Vollständigkeit.
    Und warum muss es zweimal eingegeben werden? Bei uns (mit Orbis) erscheinen die OPS-Ziffern aus dem OP-Protokoll im Workplace.
    Ich kenne auch Abteilungen in unserer Klinik, wo die MDAs die OPS im OP-Protokoll vollständig eingeben, da kennt kaum ein Arzt noch die richtigen Codes...ist vielleicht auch nicht so ganz der Idealfall.
    Wie immer....es kommt halt drauf an. Aber die Ärzte müssten doch durch die MDAs in dieser Hinsicht entlastet werden.
    Mit freundlichen Grüßen aus dem tiefverschneiten wunderschönen Sachsen
    Anne