Tubuläre Rektumresektion vs. transanale RR

  • Hallo zusammen,

    zunächst besten Dank für die wichtigen Infos.

    Ich glaube, woran es bei mir argumentativ noch hängt ist folgendes:

    Unter der Rubrik 5-482 Peranale lokale Exzision ... gibt ja auch den Kode 5-482.9- Vollwandexzision, zirkulär {..., Segmentresektion]. Zwar ohne "Stapler" aber immerhin zirkuläre Segmentresektion! Wenn ich also ohne Stapler eine zirkuläre Segmentresektion (Was ist das genau? Welche Größe/Länge in cm?) kodieren kann, was unterscheidet dies dann von der 5-484.2- "tubulären" Resektion .....? (Den Stapler jetzt mal außen vor!)

    Bitte mich nicht falsch verstehen: Ich möchte eine nachvollziehbare definierte Formulierung haben (was muss im OP-Bericht stehen als dokumentiertes Vorgehen?), die den Unterschied deutlich macht zwischen einem 5-482 "lokalen" Verfahren und einer 5-484 Rektumresektion! ?(

    Vielen Dank

    riol

    Viszeralchirurg/Unfallchirurg

  • Guten Morgen zusammen,

    vielleicht zitiere ich mal aus dem OP-Bericht:

    "Zunächst vollständiges Mobilisieren des Rektumprolapses. Fassen des Rektums in 6 und 12 SSL und anspannen. Das Rektum wird nun bds. in 9 und 3 SSL bis zur Linea dentata mit dem GIA durchtrennt. Anschließend wird sowohl Vorder- als auch Hinterwand mit insgesamt 5 Magazinen mit dem gebogenen Querstapler auf Höhe der Linea dentata abgesetzt ..... Die Klammernahtreihe liegt bei 2-3 cm ab ano an der anocutanen Linie."

    Ich denke, hierbei handelt es sich nicht um die klassische STARR-OP bei Rektozele, sondern um eine größere Resektion des Rektums, oder? :thumbup: Könnte es sich sogar um eine "modifizierte" Technik der "Altemei(y)er-OP" handeln und entspreche dies der "tubuläreren" Rektumresektion, zu kodieren mit 5-484.2- ? ;)

    Wer traut sich bei diesem sonnigen Tag? 8| :thumbup:

    Danke

    riol

    Viszeralchirurg/Unfallchirurg

  • Hallo Forum,

    ist meine Anfrage

    irrelevant, unwichtig, unklar, unlogisch, dumm und dämlich, zu spezifsich .... :thumbdown: :sleeping: :evil:

    oder

    einfach zu schwierig .... ?? ?( ?(

    Immerhin ist dieser Eingriff (s. letzte Anfrage) zumThema Inkontinenz - Rektozele - Rektumprolaps nicht selten und erlösrelevant! :!:

    Letzter Versuch meinerseits: Wer hat eine Meinung dazu?

    Vielen Dank :thumbup:

    riol

    Viszeralchirurg/Unfallchirurg

  • Hallo riol,


    ist meine Anfrage

    irrelevant, unwichtig, unklar, unlogisch, dumm und dämlich, zu spezifsich ....


    keinesfalls. Aber ich habe nirgends eine genaue Definition gefunden, wann man am Rektum von lokal oder tubulär spricht. Und so wird es vermutlich auch anderen gehen. Zunächst einmal, im OPS 2011 steht:"Der Begriff Segmentresektion ist im Bereich des Rektums nicht korrekt, da das Rektum nicht segmental gegliedert ist. Der korrekte Begriff ist hier die Manschettenresektion. Im Sinne einer besseren Aufindbarkeit werden die Begriffe nebeneinander genannt. Dies ist ebenfalls eine redaktionelle Änderung." Damit ist also der Begriff Segment erst einmal obsolet. Bleibt also nur noch lokal oder tubulär. Mein kleiner Kodiererverstand stellt sich das so vor. Ein zirkuläres Resektat von einer Länge, welche dem Durchmesser des Rektums entspricht (das Resektat bildet flachgelegt quasie ein "Quadrat"), würde ich als lokal bezeichnen. Ein Resektat, welches länger als der Durchmesser des Rektums ist (das Resektat ist flachgelegt also eher ein "Rechteck"), erfüllt m.E. dann schon die Bedingung, dass es sich um ein tubuläres = schlauchförmiges =röhrenförmiges Resektat handelt. Aber wie gesagt, dass sagt mein kleiner Kodiererverstand. Es kann auch völlig falsch gedacht sein.

    MfG findus

    MfG findus

  • Hallo riol,

    das was Sie beschreiben ist aus meiner Sicht kein Altemeier, sondern eine Transtar-OP, bei der in der Regel ein deutlich längeres "Segment" reseziert wird. Dies müsste man doch auch in der Histo sehen. Eine exakte Definition wann man von einer Segmentresektion und wann von einer tubulären Resektion spricht gibt es wohl nicht, das zeigt sich doch auch, wenn man die Ausführungen von Herrn Bartkowski betrachtet, der von "mehr als drei bis vier einzelne Vollwandexzisionen" spricht. Dies ist aber auch beim Transtar nicht vergleichbar, da hier ja die Zirkumferenz in mehreren Schritten reseziert wird.
    In der Regel - und vielleicht würde hier eine Größenangabe des Präparates im OP oder der Histo helfen- handelt es sich um eine tubuläre Resektion.

    Gruß
    B.W.

  • Hallo zusammen,

    zunächst vielen Dank für die Zuwendung! ;)

    Der Pathologe beschreibt "zwei mit Klammernaht verschlossene ..... Exzisate, dass Größere 4x5x2 cm, das Kleinere 4x3x2 cm groß."

    Den OP-Bericht hatte ich oben skizziert und er geht sicher über die typische STARR-OP bei der Rektozele hinaus. Insbesondere wird dabei auch kein GIA verwendet!

    Der Begriff "TRANS-STARR-OP" wird wohl uneinheitlich gebraucht. Manche verstehen darunter die "klassische" STARR-OP, andere offenbar einen "größeren" Eingriff.

    Unser Operateur, der auch STARR-OPs durchführt, hat seinen Eingriff im OP-Bericht bewusst als "TRANS-STARR" (also größeren Eingriff) beschrieben und entsprechend kodiert, eben mit 5-484.2- "tubulären" Resektion ...

    Bevor ich jetzt ein Klageverfahren einleite, wären ein paar fachliche, "wissenschaftlich fundierte" Argumente hilfreich. ;(

    Noch eine Idee?! :cursing:

    Merci :thumbup:

    riol

    Viszeralchirurg/Unfallchirurg

  • hallo riol,
    Ihre TRANS-STARR-OP, was ist das denn?
    Allerdings wenn ich 2 buchstaben streiche wird was draus.


    Bis vor kurzem hat man Stapled TransAnal Rectal Resections STARR mit dem "alten" circulären Stapler von Ethicon durchgefühhrt (PPH 01).
    Neu für die STARR ist nun dieser device namens Contour Transtar (CCS-30) auch von Ethicon Endo-Surgery, damit braucht man nicht mehr (blind) die ganze circumferenz abtragen, sieht mehr.


    Kann es ein Schreibfehler sein? TRANS-STARR statt Transtar?
    Googeln Sie doch mal, u.a. auch mit ODS Sonnenberg Dominikus.


    Übrigens die größe der resektate spricht für den Transtar (aufgeklappt). Zusammen ist es eher wenig.


    mfg ETgkv

  • Hallo ETgkv,

    danke für die Hinweise.

    Ich hatte gegoogelt und genau dabei den Eindruck, das STARR und TRANS(S)TAR(R) z. T. synomym verwendet wurden.

    Wie aus dem OP-Bericht ersichtlich, wurde auch bei uns der Contour CCS-30 von Ethicon verwendet (davor hatten wir auch den PPH01), aber zusätzlich auch 2 mal ein GIA! Letzters macht mich eben stutzig, da dies für die STARR/Transtar-OP ja nicht passt. Und die beiden Exzisate sind auch nicht so klein, da sie ja als noch "mit Klammern" zusammengeklappt beschrieben werden!

    Aber ich sehe schon: Richtig überzeugen kann ich den MDK wohl nicht ... :S

    Schönen Tag noch

    riol

    Viszeralchirurg/Unfallchirurg

  • hallo riol!


    Den MDK überzeugen müssen Sie doch gar nicht.
    Es genügt vielleicht wenn Sie - s. post von Fndus - eine Juristin mit speziellen Kenntnissen finden.wink.png


    mfg ETgkv

    • Offizieller Beitrag

    Den MDK überzeugen müssen Sie doch gar nicht.
    Es genügt vielleicht wenn Sie - s. post von Fndus - eine Juristin mit speziellen Kenntnissen finden.wink.png

    Guten Tag


    Wenn Gutachter Handlungsnormen formulieren, die nur auf dem subjektiven Wunschdenken und
    Glauben beruhen, ist der Konflikt mit der Umwelt leider vorgezeichnet.


    Ist es wirklich der Wille der MDK Gemeinschaft, dass Lösungen nur noch durch Juristen getroffen
    werden können?


    Gruß
    E Rembs

  • Hallo zusammen,

    vielen Dank für die Beiträge :)

    Ich strebe gar nicht an, irgendeine/n spitzfindige/n Richter/in zu suchen, die meine Interessen durchboxt.

    Mich interessiert, was sachlich/fachlich/"objektiv" der genaue Unterschied ist zwischen einer Kodierung in Richtung "5-482.b0 Vollwand/Stapler/peranal/zirkulär" und "5-484.27 tubuläre Rektumresektion .."? ?(

    Immerhin entsehen ja wesentliche Kosten bei der Verwendung von mehreren Staplern in so einem Fall. Und daher ist ja auch eine Differenzierung laut OPS vorgesehen.

    NUR WIE IST SIE DEFINIERT? WELCHE FORMULIERUNG IM OP-BERICHT MACHT DEN UNTERSCHIED EINDEUTIG? WER WEISS ES? :thumbup:

    Schönen Tag noch

    riol

    Viszeralchirurg/Unfallchirurg