Hallo zakspeed,
Hier wird immer nur von schwarz oder weiß gesprochen, grau gibt es scheinbar nicht. Zum einen heißt es immer "das wird nicht bezahlt wenn wir einen Patienten stationär behalten" => doch, wird es, im Zweifelsfall aber "nur" in Höhe der AOP-Leistung. Die ist halt nicht so hoch wie die DRG. Also so mit rein gar nichts geht keiner aus der Nummer raus. Und hier kommt doch vielleicht eine Möglichkeit ins Spiel, die inzwischen von vielen Kliniken (und auch vielen Arztpraxis, Praxiskliniken oder ähnlichen Einrichtungen) angeboten wird: Abrechnung mit dem Kostenträger als AOP und Übernachtung auf Wunsch als Selbstzahlerleistung.
Sie wissen bestimmt, das AOP-Leistungen in der Regel sowieso nicht/kaum kostendeckend sind. Manche Leistungen können sogar nur pauschal "vorstationär" abgerechnet werden für Peanuts um die 100 € (und das evtl. für eine Vollnarkose, mindestens 3-5 Personen Personal, Überwachung, Material etc.); für den Preis kommt zu Ihnen kein Schlüsseldienst und macht Ihnen das Auto auf!!
Und selbst die Übernachtung als Hotelleistung in der Klinik ist unzureichend, weil ja unter diesen Bedingungen (Hotelleistung!) die Person für die Nachtschwester regulär nicht anwesend ist, sie darf ihn nicht betreuen!
Und diese unsägliche Telefondiskussion (" Hausarzt/Klinik muss telefonisch erreichbar sein..."), klar hat jeder so ein mobiles Teil, aber es muss auch bedient werden und zwar von einer VERANTWORTLICHEN Person und eben nicht vom Patienten!!!!
Kennen Sie den DIOMED-Aufklärungsbogen für das amb. Operieren? Da steht ausdrücklich, dass die verantwortliche Person persönlich zu benennen ist, mindestens 18 Jahre alt sein muss usw.! Das ist nicht die zu operierende Person, sondern jemand anders!!
Zum anderen gewinne ich den Eindruck, dass alle Vollnarkosen kurz vor Feierabend gemacht werden und die alleinstehenden Patienten daher nicht in die Häuslichkeit entlassen werden können. Was spricht gegen eine Organisation, mit der solche Patienten früh auf dem OP-Plan stehen und dann mittags/nachmittags noch aus dem regulären Dienst nach Hause geschickt werden, ggf. auch mit noch einem Hausbesuch durch einen Pflegedienst abends. Bis dahin sollten alle Komplikationen aufgetreten sein.
Auch dazu noch ein Kommentar:
1. ggf. auch mit noch einem Hausbesuch durch einen Pflegedienst abends. Bis dahin sollten alle Komplikationen aufgetreten sein.
Dazu sage ich lieber nix, sonst raste ich wieder nur aus
2. Seien Sie gewiss, dass ein Großteil dieser "Bagatelleingriffe" regelhaft ambulant erfolgt, eben WEIL sich meistens jemand findet, der die 24h-Betreung gewährleistet! Es geht aber um die Fälle, wo das nicht gewährleistet ist. Und wenn das nur 1% der Fälle ist, machen genau die unnötige Arbeit für alle (Patient, Klinik, etc.) und vielleicht wäre die Solidargemeinschaft gut bedient, dies zu tragen.
Beste Grüße