Guten Tag,
bei einem Pat. wurde in einer ersten OP eine Lobektomie des linken Lungenunterlappens sowie eine Teilresektion der unteren 2 Drittel des linken Lungen-Oberlappens durchgeführt. Kodiert wurde dies mit 5-324.a1 (Lobektomie Lunge) und 5-323.41 (Segmentresektion Lunge). Aufgrund einer persistierenden Lungenparenchymfistel im Lungenoberlappen links wurde 20 Tage später die Rest-Lobektomie des verbliebenen oberen Drittels des Lungenoberlappens mit Erweiterung Gefäßresektion intraperikardial vorgenommen. Das Gesamtergebnis war also eine Pneumektomie links, kodiert wurde dies in Ermangelung der Kodiermöglichkeit einer zweizeitigen Pneumektomie mit dem OPS 5-328.01 (erweiterte Pneumektomie mit Gefäßresektion intraperikardial).
Der MDK streicht nun den OPS 5-328.01 (erweiterte Pneumektomie mit Gefäßresektion intraperikardial) und tauscht diesen mit dem neuen OPS 5-325.01 (erweiterte Lobektomie mit Gefäßresektion intraperikardial). Es handele sich bei den zeitlich voneinander getrennten OP-Resultaten einerseits um eine Lobektomie und Segmentresektion, andereseits um eine erweiterte Rest-Lobektomie. Diese operativen Teilschritte müssen einzeln kodiert und dürfen letztlich nicht zusammengefasst als Pneumektomie kodiert werden.
Meine Frage: Ist die Entfernung einer Lungenseite mit den operativen Teilschritten (Lobektomien, Segmentresektion) zu kodieren, wenn diese an unterschiedlichen OP-Tagen stattgefunden haben? Oder kann ich das Endergebnis (Pneumektomie) kodieren? Was mich dabei verwundert, ist die DRG-Kalkulation dahinter: löscht man alle zeitlich aufwändigeren Zwischenschritte (OPS) und belässt nur das Endergebnis Pneumektomie, verbleibt man in der ursprünglichen DRG. Der Mehraufwand an Material, Personal und Zeit aus den einzelnen Operationen findet sich m.E. nicht im DRG-Ergebnis wieder.
Viele Grüße
Kai Thiemann