• Hallo,
    ich habe hier ein Fall mit ausgeprägter Lympadenopathie (mediastinale und parahiläre). Auch ein Nachweis zweier peripherer Herde der Lunge im CT Thorax sind bestätigt. Ausschluß Sarkoidose läuft noch. Das Ergebnis der Yamshidipunktion steht noch aus - Frage der Lymphogranulomatose. Wie kann ich kodieren?

  • Guten Abend ochpowi,

    solange keine andere Diagnose bekannt ist: R59.0 (umschriebene LKVergrößerung). Die Beschreibung mit mediastinalen und parahilären Lymphknoten sowie zweier Lungenherde ist schon sehr verdächtig für eine Sarkoidose oder eine andere Granulomatose, dann z.B. D86.0 (für Sarkoidose II ).

    mfg aus dem mitlerweile nächtlichen Löwenstein

    W. Stark

    Mit freundlichen Grüßen aus dem Rhein-Neckar-Delta

    Dr. Wolfram Stark
    Internist / Pneumologe / Beatmungsmediziner / Kardiologe
    OA der Medizin. Klinik III
    Theresienkrankenhaus Mannheim

  • Hallo Forum,

    Was ist die Hauptdiagnose in folgendem Fall aus 2006?

    Therapie und Verlauf: Die stationäre Aufnahme des Patienten erfolgte zur weiterführenden Diagnostik bei unklaren Lungenparenchymveränderungen und verkalkender mediastinaler Lymphadenopathie. Die histolo-gische Analyse der Probeentnahmen der Endosonografie sprachen für eine Pneumokoniose, welche auf die Grauguss mit entsprechender Quarzstaub- und Eisenstaubexposition zurückzuführen ist. Das computerto-mografische Bild mit zystischen Veränderungen und knötchenförmigen OL betonten Veränderungen und einer ungleichförmigen basal betonten Fibrose ist jedoch auch durchaus mit einer Langhans-Zell-Histiozytosis vereinbar. Dagegen spricht allerdings die schon längere Zeit aufgegebene Rauchgewohnheit.

    Differentialdiagnostisch ist auch eine chronische EAA nicht sicher ausgeschlossen bei Z. n. langjähriger Tauben- und Hühnereinweißexposition. Zumal der Patient in früheren Jahren nach intensivem Kontakt mit Taubenproteinen in Form von Taubenexkrementen bei Reinigung der Tierstelle eine klinische Symptomatik wie bei einer akuten EAA verspürte.

    Aufgrund der geringen funktionellen Einschränkungen mit latenter Hypoxämie unter Belastungsbedingungen und geringgradiger Einschränkung des Transferfaktors strebten wir eine definitive Sicherung an. Auf konven-tionellem bronchoskopischem Wege war dies nicht möglich.

    Wir besprachen deshalb mit dem Patienten die Durchführung einer VATS rechts. Damit ist er einverstanden. Eine präoperative Atemtherapie wurde bereits am x.x.06 begonnen.

    Danke für Ihre Hilfe.

    Gruß

    MiChu ;)
    Sei nicht unglücklich vor der Zeit, denn was dich, als dir drohend, in Angst versetzt, wird vielleicht nie kommen. (Seneca)

  • Guten Morgen,

    ich muss diesen Fall noch mal nach vorne bringen. \"Er brennt uns etwas an.\"

    Hoffe es findet sich jemand der sich dazu äußern kann.

    Danke

    Gruß

    MiChu ;)
    Sei nicht unglücklich vor der Zeit, denn was dich, als dir drohend, in Angst versetzt, wird vielleicht nie kommen. (Seneca)

  • Hallo Herr Chudy,

    da Sie keine Diagnose mit Sicherheit bestätigen oder ausschließen können und offenbar auch keine Therapie einer der Verdachtsdiagnosen eingeleitet haben, bleibt wohl nur das \"Symptom\".

    Hierfür habe ich keinen spezifischeren Code als J98.4 gefunden, meine pneumologischen Kenntnisse sind allerdings nicht wirklich überragend, vielleicht hat jemand anderes eine bessere Diagnose auf Lager.

    Viele Grüße,

    V. Blaschke

    _____________________
    Dr. med. Volker Blaschke

  • Hallo Herr Blaschke,

    danke für Ihre Antwort.

    Unsererseits wurde die R59.0 (Lymphknotenvergrößerung, umschrieben) als HD kodiert.
    Der MDK sieht die R91 (Abnorme Befunde bei der bildgebenden Diagnostik der Lunge als HD. Begründung: „Aus den vorliegenden Daten ist abzuleiten, dass eine umfangreiche Diagnostik der Lunge erfolgte wegen der Einweisungsdiagnose Lymphknotenvergrößerung. Im Ergebnis wurde ein abnormer Lungenbefund (R91) diagnostiziert. Dieser veranlasste somit hauptsächlich die stationäre Behandlung und ist als HD zu verschlüsseln.“

    Wir haben die R59 gewählt, da die Lymphadenopathie bestanden hat und weitere diagnostische Untersuchungen ausgelöst hat. Die Ursache der Lymphadenopathie konnte nicht zweifelsfrei ermittelt werden. Daher blieb für uns nur das „Symptom“. Die R91 halten wir für zu unspezifisch.

    Ich hoffe es gibt noch weitere Anmerkungen aus dem Forum zu diesem Fall.

    Danke

    Gruß

    MiChu ;)
    Sei nicht unglücklich vor der Zeit, denn was dich, als dir drohend, in Angst versetzt, wird vielleicht nie kommen. (Seneca)

  • Hallo Herr Chudy,

    ok, dann haben Sie die Lymphknoten in den Vordergrund gerückt, diese Idee kam mir nicht, ich habe mehr auf die Lunge fokussiert.

    Die R91 ist mir auch zu unspezifisch, immerhin haben Sie ja nicht nur einen pathologischen Befund in der Bildgebung, sondern ein histologisches Korrelat, das die path. Veränderungen spezifischer (wenn auch nicht viel) beschreibt.

    Viele Grüße,

    V. Blaschke

    _____________________
    Dr. med. Volker Blaschke

  • Danke Herr Blaschke,

    Wenn ich mit der HD R59.0 richtig liege dann freut es mich natürlich.

    Da der Fall aber beim MDK ist bin ich an kritischer Kodierung interessiert.

    Also wer hat noch andere Vorschläge, oder Argumente warum die durch uns gewählte Kodierung richtig ist??

    Dank im Voraus

    Gruß

    MiChu ;)
    Sei nicht unglücklich vor der Zeit, denn was dich, als dir drohend, in Angst versetzt, wird vielleicht nie kommen. (Seneca)

  • Hallo Herr Chudy,

    als relativ klar erscheint die Tatsache, dass eine definitive Ursache der \"Symptome\" nicht zu finden ist- noch nicht.

    Damit bleibt die Aussage: genauer bekommen wir es nicht heraus dann die relativ unspezifische J98.4 oder das Symptom, wobei ich allerdings mit der R59.0 Probleme hätte, da dies sicher vom Patienten nicht als Symptom bemerkt wird, sondern eben doch ein abnormer Rö-Befund ist.
    Da Sie eine Hypoxämie haben - bei Belastung- hat der Pat. doch sicher aus Dyspnoe oder ähnliches?

    Mfg

    Uwe Neiser