Liebes Forum
Welcher diagnostische, pflegerischer oder therapeutische Aufwand sollte ihrer Meinung mindestens nach vorliegen, um diese Nebendiagnose korrekt zu verschlüsseln.
Danke AB
Niereninsuffizienz mit kompensierter Retention N18.8
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Liebe(r)AB,
grundsätzlich sind Nebendiagnosen nicht durch die Höhe ihres Aufwands definiert. Es ist also keine Frage der Ökonomie. In den DKR'S gibt es hierzu keinen Hinweise. Wenn Aufwand verursacht wird, egal wie niedrig oder hoch, wird die ND korrekt verschlüsselt (alter Streitpunkt: Hypokaliämie und Banane)- so sind die Vorgaben.Herzliche Grüße
G.Forster -
- Offizieller Beitrag
Hallo,
hierzu ist prinzipiell zu sagen, dass nur eins der genannten Kriterien erfüllt sein muss (Diagnostik, Therapie, Pflege).
Sie müssen also anhand des Einzelfalls entscheiden, ob hier eine Therapie (medikamentös, operativ, sonstige), eine Diagnostik (zusätzlich zur "Basisdiagnostik", also bezogen auf die entsprechende Diagnose) oder ein erhöhter Pflegeaufwand (Frage: Wird am Patienten etwas geleistet, was nicht sein müsste, wenn er diese Erkrankung nicht hätte?) durchgeführt wurde.
Wenn ja, dann kodieren und die entsprechenden Nachweise in der Akte vermerken.
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GrußD. D. Selter
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Hallo Frau Barthel,
es ist sicher gerechtfertigt, die Niereninsuffizienz in solchen Fällen einzustellen, in denen sie auch möglicherweise Probleme bereitet: KM-Gabe, Anpassung von Antibiotika, Drug-Monitoring, Wiegen wegen der Gewichtszunahme ...
Für meinen Geschmack ist z.B. die Anpassung der KM-Menge beim CT und die anschließende Überwachung (Krea?) der Nierenfunktion völlig ausreichend.
Ich gebe den anderen Beiträgen völlig recht: man soll sich nicht auch auf diesem Segment schon mal im vorauseilenden Gehorsam auf eine "Mindestmengenregelung" für den Aufwand einlasse.
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Gruß aus DUDr. med. Andreas Sander
Stabsstelle MedCo/QM
Evangelisches und Johanniter Klinikum DU/DIN/OB gGmbH -
Hallo,
ich kann dem gesagten nur zustimmen, auch wenn ich mir sicher bin dass diese und andere CCl-Nebendiagnosen zu heftigem Streit mit den Kassen und dem MDK führen werden.
Eindeutige Kriterien wären hier konfliktentschärfend, aber die gibt es ja (noch?) nicht.Also kann ich jedem nur empfehlen in diesen Fällen auf ein sehr sorgfältige Aktenführung und Dokumentation zu achten, da man hier mit großer Wahrscheinlichkeit mit Prüfungen rechnen darf.
Gruß
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Thomas Lückert
Medizincontrolling
Johanniter-Krankenhaus im Fläming