Hallo Herr Selter,
ah schön, das ist ja interessant. Ich dachte immer, das System sei komplett \"selbstgenerierend\" - gut, dass sowas auch möglich ist. Jetzt muss mir nur noch jemand erklären, warum Enterokokken (B95.2!) einen CCL-Wert haben und die viel pathogeneren A-Streptokokken (B95.0!) nicht... :d_gutefrage:
Noch eine Anmerkung zu weiter oben: Der Grund, warum der Erreger bei der Resistenz mit genannt wird (woraus manche Leute ja geschlossen haben, dass man daher den Erreger nicht nochmal getrennt kodieren dürfte) ist eigentlich ganz einfach:
Als wir die Anträge zur Erweiterung des ICD in diesem (und anderen) Punkt(en) vorbereitet haben, haben wir von Herrn Schopen einen Entwurf, der beim DIMDI vorlag, bekommen, in dem die Erreger nicht drinstanden. Also z. B. \"Resistenz gegen Penicillin: Uxy.0\", \"Resistenz gegen Vancomycin: Uxy.1\" usw. Was natürlich unbrauchbar ist, da man die Resistenz immer im Zusammenhang mit der Art des Erregers sehen muss. Wenn ein Staphylokokk gegen Penicillin resistent ist, ist das ganz normal, bei einem Pneumokokk gäbe es aber größere Probleme; alle gramnegativen Stäbchenbakterien sind Vancomycin-resistent usw.
Wir haben daher die Kriterien des §23 IfSG (Infektionsschutzgesetz) angelegt, in dem definiert ist, welche besonderen Resistenzen gesetzlich dokumentationspflichtig sind, weil das im Groben diejenigen sind, die therapeutisch auch tatsächlich Probleme machen und (und darauf kommt\'s ja an) Mehrkosten verursachen, weil Isolationsmaßnahmen, teure Reserveantibiotika, längere Therapiedauer etc. zu erwarten sind.
Und deshalb sieht die U80-85 Gruppe so aus, wie sie es tut. Ein weiteres Ärgernis übrigens, dass das \"und\" in der Aufzählung fürs DIMDI ja eigentlich \"oder\" heißt - und einen S. aureus, der Oxacillin, 4.Generations-Chinolon- UND Glykopeptid-resistent ist, gibt\'s auch noch nicht...Hat auch schon genug Leute verwirrt...
Viele Grüße,
Tim Pietzcker