MDK und Nebendiagnosen

  • Hi Forum, hi Herr Mehlhorn,

    aber, aber:

    Zitat:
    Hätten wir also lieber transfundieren sollen? Eine vom MDK verordnete Körperverletzung, um den gehabten erheblichen Aufwand (neben der Kontrolle liefen ja auch intensives klinisches Monitoring und Beurteilung jedes einzelnen Ergebnisses durch einen Arzt) gegenüber einer Transfusion auch noch codieren zu dürfen???

    Sorry, so ganz erschließt sich mir der Sinn des Satzes nicht. Einerseits kann der MDK doch gar nicht in Ihre Therapie eingreifen, andererseits therapieren sie doch erst und kodieren dann, oder geht das auch anders herum?

    mfg

    fuge

    • Offizieller Beitrag
    Zitat


    Original von Mehlhorn:
    Wir streiten uns gerade mit dem MDK, ob die Diagnose \"Anämie\" (Hb 5,2 mmol/l) dadurch gerechtfertigt ist, daß 14 Kontrollen innerhalb von 3 Tagen stattfanden - wo normalerweise 3 Kontrollen stattfinden. Transfundiert haben wir nicht - aber genau das wurde ja durch den erhöhten diagnostischen Aufwand gegenüber einer Routine-Post-OP-Versorgung abgewendet.


    Guten Tag,

    Die Indikation zur Transfusion ist sorgfältig zu stellen.

    Transfusionsmediziner stellen heute den “Transfusionstrigger“ Hb-Wert in Frage und empfehlen eine sorgfältige klinische Überwachung einschl. engmaschige Laborkontrollen (= Aufwand im Sinne der DKR) streng am Einzelfall orientiert um dann bei unzureichender Sauerstoffversorgung streng am Einzelfall die Indikation zur Transfusion zu stellen.

    Beachtet werden müssen u.a.:
    Bestehen Komplikationen in der postoperativen Phase die den Sauerstoffverbrauch erhöhen oder die myokardiale Reserve einschränken?

    ASA Stadium?
    Klappenerkrankung, KHK, Herzfehler etc.


    Gemäß Literatur gilt:
    Die kritische Sauerstoffkonzentration im arteriellen Blut, die mit dem Überleben der sensiblen Gewebe (Herz, Gehirn) gerade noch vereinbar ist, beträgt theoretisch 6 ml/dl, was einem Hämoglobinwert von 4,4 g/dl unter Raumluftatmung entspricht.


    Gruß

    E Rembs