Nebendiagnose I97.9

  • Hallo Forum!

    Hoffe mal wieder auf die Meinung der Experten.

    Folgender Gynäkologischer Fall: Bei der Patientin wurde eine Subtotale Uturusextirpation endoskopisch durchgeführt(OPS 5-682.02).
    Am zweiten postoperativen Tag kam es bei der Patientin zu Kreislaufproblemen wobei der Blutdruck jedoch nicht unter 100/70 mm/Hg lag. Die Patientin erhielt 500 ml Bas und Ringer.
    Verschlüsselt wurde wegen der Kreislaufprobleme die I97.9. Diese hat ein CCL von 3 und führt zu einer Erlössteigerung. Die Auffassung des MDK ist es nun, dass die I97.9 nicht zu kodieren sei ebenso auch keine Diagnose aus dem T Bereich.

    Mit der Hoffnung auf Antwort

    Grüße aus dem sonnigen Hessen

    K.-H. Hormel

  • Hallo Herr Hormel,

    bei dem genannten RR-Wert fürchte ich,
    dass es nicht ganz zutreffend ist, ein solches
    Kreislaufproblem als \"Komplikation\" i. e. Sinne
    zu bezeichnen, zumal diese leicht zu therapieren war.
    Vielleicht gibt es noch andere Meinungen.
    Gruß
    Ordu

  • Hallo,
    Hormel
    Für die von Ihnen beschriebenen Kreislaufprobleme gab es doch sicherlich noch andere Parameter oder Symptome als den Blutdruck. Oder was hat die Ärzte dazu bewogen von Kreislaufproblemen zu sprechen und diese zu behandeln und zu kodieren?

    Ordu
    Das Argument „...leicht zu therapieren...“ kann und will ich nicht gelten lassen. :noo: Es ist m.E. sehr schwer zu sagen was ist leicht zu therapieren was nicht. Ich stelle mir grade vor das zwar die Applikation von Häs und Ringer nicht schwer ist, aber der dafür notwendige Zugang unter Umständen erheblichen Aufwand machen kann.
    Deshalb sprechen die DKR in der D003b nur von therapeutischen Maßnahmen, diagnostischen Maßnahmen und erhöhter Bereuungs-, Pflege- und /oder Überwachungsaufwand. :dkr:


    Gruß

    M.Chudy

    Gruß

    MiChu ;)
    Sei nicht unglücklich vor der Zeit, denn was dich, als dir drohend, in Angst versetzt, wird vielleicht nie kommen. (Seneca)

  • Zitat


    Original von MiChu:
    Deshalb sprechen die DKR in der D003b nur von therapeutischen Maßnahmen, diagnostischen Maßnahmen und erhöhter Bereuungs-, Pflege- und /oder Überwachungsaufwand.


    Und eine Quantifizierung des Aufwandes wurde bis jetzt zumindest in den DKR wohlweislich unterlassen; anscheinend jedoch noch nicht in allen Köpfen.
    Zur Kodierung einer Komplikation sollte man noch erwähnen, dass die allzuhäufige Kodierung von perioperativen oder sonstigen Komplikationen ganz andere Gedanken bei den Kostenträgern auslösen könnten. :bombe:
    Ich denke da an solche Dinge wie Qualitätsberichte und so.

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch

  • Hallo Forum!
    Hallo Hr. Dr. Ordu, Hr. MiChu, Hr. Horndasch

    zunächst einmal herzlichen Dank für ihre Antworten. Was mein Problemfall und die Nebendiagnose I97.9 (Kreislaufkomplikation nach medizinischer Maßnahme n.n.b.) anbelangt, vergaß ich zu erwähnen, dass der MDK auch noch die Auffassung vertritt, dass ja faßt alle Patientinnen nach solch einer Operation eine Infusion erhalten würden. Die Beschwerden der Patientin traten am 2. postoperativen Tag auf und äußrten sich mit Übelkeit und Schwindel Gefühl. Die Frage ist auch, ob die I97.9 für den vorgenannten Fall als richtige Kodierung anzusehen ist. Der Fall wird durch diese Nebendiagnose nicht unerheblich kostenintensiver.

    Herzliche Grüße

    K.-H. Hormel

  • Hallo Hr. Hormel,

    natürlich wird der Fall durch diese ND kostenintensiver. Sonst hätte sich der MDK im Auftrage der KK auch nicht mit diesem Fall beschäftigt. :d_zwinker:

    Die Begründung für eine Nichtakzeptanz durch den MDK kann sicherlich nicht sein das alle Pat. nach so einer OP eine Infusion bekommen. Zumal nicht erst am 2.postOP Tag.

    Wenn Ihre Dokumentation bezüglich der Symptomatiken bei der Pat. gut ist würde ich auf der ND in diesem Fall beharren.
    Frage ist natürlich wie häufig kommt dies bei Ihnen (diese ND, nicht die gute Dokumentation) vor?
    Siehe auch den Hinweis von E_Horndasch.


    Gruß


    M.Chudy

    Gruß

    MiChu ;)
    Sei nicht unglücklich vor der Zeit, denn was dich, als dir drohend, in Angst versetzt, wird vielleicht nie kommen. (Seneca)