Bewertung bzw. Mengenplanung der ZE's für Arzneimittel

  • Liebe Kollegen,

    bei der Planung der Zusatzentgelte für 2005 ist mir aufgefallen, dass die Mengenvorgaben und damit verbunden die Bewertungen bei ZE 17 (Gabe von Gemcitabin) und bei ZE 26 (Gabe von Topotecan) sehr hoch sind. Beispiel: Wir haben keinen Patienten der mehr als 3g Gemcitabin bekommen hat, man könnte jedoch 14g und mehr noch als ZE abrechnen.

    Ist jemdandem bekannt, ob die Vorgaben zu diesen beiden ZE\'s unrealistisch sind? Ich bin etwas ratlos, möchte ja dem InEK an einer so wichtigen Stelle der FPV2005 nicht gleich einen Fehler unterstellen.

    Freundlichen Grüße P. Koske

  • Hallo,

    wir haben da ein ganz anderes Problem, es gibt (ausser in jeder einzelnen Akte) die Information wieviel jeder Patient erhalten hat nicht.

    Ich habe lediglich die Gesamtabgabemenge der Apotheke, aber da sind ja auch alle verworfenen Medikamente und Mindestmengenunterschreiter mit drin....


    Wie könnte ich für die Budgetplanung vorgehen? Wie gesagt Einzelakten gehen höchstens Stichprobenartig, da ja keiner im ernst 1500 Akten durchschauen kann und will....also letzlich werden wir schätzen müssen.

    Wie soll man die fallbezogene Erfassung künftig realisieren, wie machen das andere?

    Sind wir die einzigen die noch nicht alles Fallbezogen erfassen?

    Thomas Lückert
    Stabsstelle Medizincontrolling
    Unfallkrankenhaus Berlin

  • Hallo Herr Lueckert,

    ich mache die Planung über alle Infokanäle die sich mir bieten. Wir erfassen Arnzeimitten nur teilweise Patientenbezogen, hier habe ich keine Probleme mit der Kalkulation.
    Die Medikamente die nur global über unser Warenwirtschaftssystem erfasst werden können nur sehr grob kalkuliert werden.
    Die Blutprodukte lassen sich wieder recht gut kalkulieren, da wir nach Transfusionsgesetz eine patientenbezogene Erfassung durchführen. Weiterhin wurde auch schon in 2004 über OPS verschlüsselt, wie z.B. bei ZE 31, Antithrombin III. Hier nutze ich die OPS- Schlüssel.
    Die operativen (therapeutischen) ZE lassen sich auch meist anhand des OPS 2004 planen. Das heißt man kommt relativ einfach an IST- Zahlen aus 2004.
    Dort wo neue Leistungen mit neuen OPS- Schlüsseln abgebildet werden, kann man wiederum nur schätzen.

    Leider ist die Kalkulation der Mengen und der Preise sehr abhängig von einer guten Erfassung aller Leistungen und Kostentreiber. Oder ganz einfach: \"Hab ich keine Zahlen, kann ich nicht rechnen.\" :d_gutefrage:

    Wir machen uns derzeit auch Gedanken, ob es notwendig ist noch eine neue Software zur besseren Erfassung solcher Leistungen zu implementieren.

    MfG P. Koske

    • Offizieller Beitrag

    Guten Abend, die Herren,

    im Wesentlichen machen wir es ähnlich wie von Herrn Koske beschrieben (insbes. Nutzen aller Infokanäle :erschreck: )
    Bei den Medikamenten haben wir unsere hoffentlich letzte (leider sehr relevante) Lücke in der patientenbezogenen Erfassung. Voraussichtlich zum Jahreswechsel werden wir diese schließen können via patientenbezogenem Order-Entry für die zurechenbaren A- und B-Güter. Wie Verwurfsmengen, evtl. Schwund und stationsbezogene Anforderungen zu behandeln sind, weiß ich leider auch noch nicht und habe auch noch keine Idee dazu. Fraglich ist, ob bei einer genauen Erfassung der Aufwand nicht den Nutzen übersteigt ? Kostet ja alles Geld...

    Gruß
    B. Sommerhäuser

    @ Herrn Lückert: Ich überlege wegen Ihres Beitrages gerade, ob wir nicht die Gesamtmengen verbrauchter (relevanter !) Medikationen nach Aktenlage zusammenzählen und dokumentieren sollten, da ja ohnehin jede Akte vor Rechnungsstellung durchgesehen wird... Keine schlechte Idee! Wenn ich das vorschlage, werde ich zwar vermutlich einem Attentat zum Opfer fallen, aber darüber sollte man mal nachdenken. Danke.

  • Hallo Hr. sommerhäuser,

    auch hier wird jede Akte geprüft und vom Prozedere ist sowieso schon vorgesehen, dass die Codeumsetzung der Medikamentenmenge hier im Medizincontrolling stattfindet.

    Aber vieleicht haben Sie ja recht. Werde mal eine Stichprobenprüfung vorbereiten, und nebenbei Vollerfassung des Restjahres, sehe sonst ja keine andere Möglichkeit. Auch hier macht man sich mit sowas besonders beliebt, nur anders kann ich keine valide Schätzung abliefern.

    Bin aber fast bisschen beruhigt, dass es anderen genauso geht....

    Apropos, habe Donnerstag einen Termin wegen Barthels-, FIM-, TISS-, SAPS- OPS-Codierungen mit der Pfelgedienstleitung. Hat da jemand schon eine einfache pragmatische Lösung?

    Gruß

    Thomas Lückert
    Stabsstelle Medizincontrolling
    Unfallkrankenhaus Berlin

  • Guten Morgen,

    hier nur schnell einen Link der bei der Ermittlung der ZE 2005 helfen wird. :sonne:

    Überleitung OPS ZE

    Gruß

    Michu

    Gruß

    MiChu ;)
    Sei nicht unglücklich vor der Zeit, denn was dich, als dir drohend, in Angst versetzt, wird vielleicht nie kommen. (Seneca)

  • Zitat


    Original von Admin:

    Voraussichtlich zum Jahreswechsel werden wir diese schließen können via patientenbezogenem Order-Entry für die zurechenbaren A- und B-Güter. Wie Verwurfsmengen, evtl. Schwund und stationsbezogene Anforderungen zu behandeln sind, weiß ich leider auch noch nicht und habe auch noch keine Idee dazu. Fraglich ist, ob bei einer genauen Erfassung der Aufwand nicht den Nutzen übersteigt ? Kostet ja alles Geld...

    Lieber Herr Sommerhäuser,

    könnten Sie genaueres zu Ihrer Order entry-Software berichten? Hersteller, Aufwand, wer erfasst, Umgang mit Verwurf, v.a. aber: wie können im Rückgriffe auf Vorräte im Notfall :chirurg: anschließend aufgearbeitet werden?

    Bin für jeden Tipp dankbar.

    Gruß aus Essen

    merguet

  • Guten Morgen,

    ich möchte noch einmal auf meine Frage zurück kommen, dass die Mengenvorgaben und damit verbunden die Bewertungen bei ZE 17 (Gabe von Gemcitabin) und bei ZE 26 (Gabe von Topotecan) in der FPV2005 sehr hoch sind.

    Ist schon jemandem ebenfalls aufgefallen, das die Mengen in der FPV2005 für diese Zusatzentgelte sehr hoch angesetzt sind?

    Ich habe jetzt eine Anfrage an das InEK gestellt und hoffe auch hier etwas weiter zu kommen.

    MfG aus Potsdam P. Koske

  • Hallo Herr Koske,

    in einem Arbeitskreis bei GWI wurde die Vermutung geäußert, daß kumulierte Mengen von mehreren stationären Aufenthalten zu einem ZE führen könnten. Weiß schon jemand darüber genauer Bescheid? Ich gehe am Freitag zu einem Seminar der BWKG und hoffe, es dort zu erfahren. GWI bietet ein \"Elektronisches Notizbuch\" im Word-Format an, in dem die Einzelgaben der Zytostatika patientenbezogen notiert werden können. Der entsprechende OPS wird daraus erzeugt und der ZE-Vorschlag dann im Abrechnungsmodul EOFM erzeugt. Hoffentlich funktioniert das alles bis Anfang 2005!

    [size=12]Freundlichen Gruß vom Schorndorfer MDA.

  • Zitat


    Original von gk:
    in einem Arbeitskreis bei GWI wurde die Vermutung geäußert, daß kumulierte Mengen von mehreren stationären Aufenthalten zu einem ZE führen könnten. Weiß schon jemand darüber genauer Bescheid?

    Zitat aus einem anderen Thread:

    nach meinem Verständnis der KFPV bzw. FPV 2005 ist die Abrechnung von ZE an einen stationären Behandlungsfall gekoppelt (§ 5: \"zusätzlich zu einer Fallpauschale ... dürfen bundesweit Zusatzentgelte ... abgerechnet werden\"). Es ist also z.B. bei Medikamenten die tatsächlich verabreichte Menge des jeweiligen Aufenthaltes zu berücksichtigen.


    \"Genauer Bescheid\" weiß ich auch nicht...

    Dr. Peter Leonhardt
    Neurologe
    Arzt für Med. Informatik
    Med. Controlling


    I'd rather have a full bottle in front of me than a full frontal lobotomy

  • Hallo Herr Dr. Leonhardt,

    den Wortlaut würde ich nicht genau so auslegen wie Sie. Ich denke nicht, daß die FP in der Einzahl stehen muß und die ZE in der Mehrzahl gemeint sind. Es könnte doch auch umgekehrt sein!? Nur ist ohne (mindestens eine) FP kein ZE möglich, also z.B. nicht für ambulante Behandlungen. Es muß also m.E. auch keine 1:1 Beziehung vorhanden sein.

    [size=12]Freundlichen Gruß vom Schorndorfer MDA.