Sectio mit gesundem Säugling

  • Guten Morgen,

    nun ist mal wieder ein Kassenvertreter dran.. :d_zwinker:

    Zitat

    Zitat

    RVO §197: \"...hat sie für sich und das Neugeborene auch Anspruch auf Unterkunft, Pflege und Verpflegung, für die Zeit nach der Entbindung jedoch für längstens sechs Tage.\"

    Fallpauschalen-Katalog 2005 oGVD
    P66D: 12 Tage
    P67D: 8 Tage

    Ich sehe hier keine Entsprechung.

    Ganz so einfach ist das leider nicht.

    RVO §197 lautet hier: \"... für die Zeit nach der Entbindung jedoch für längstens 6 Tage.\"

    Also Entbindungstag + 6 = 7 Tage

    DRG P67D
    Erster Tag mit Zuschlag 8, OGVD wäre somit Tag 7.


    Da muss ich Herrn Freundlich mal zustimmen, ich finde auch das es hier doch ganz gut passt. Die OGVD entspricht hier also der Leistung nach RVO, die ja keine medizinische Notwendigkeit voraussetzt.

    Danach erst setzt Krankenhausbehandlung nach §39 SGB V ein, die wiederum eine medizinische Notwendigkeit voraussetzt.

    Lieben Gruß aus dem Bergischen Land

    Jennifer Busse

  • Hallo Frau Busse,

    so weit so gut (abgesehen von den weiterhin bei der P66D nicht übereinstimmenden Zeiten). Jetzt sind wir wieder am Punkt der medizinischen Notwendigkeit. Diese läßt sich nicht anhand der Verschlüsselung der P66D/P67D ausschließen, das ist allerhöchstens ein Indiz aber kein Beweis, da auch durchaus Kinder mit med. Problematik in diese DRGs rutschen. Genau das war ja meine Aussage weiter oben.

    MfG,
    M. Achenbach

  • Hallo Herr Forum,
    Hallo insbesondere Herr Achenbach,

    vom Grundsatz her kann ich Ihrem Post zustimmen und mit dem konstruierten Beispiel (Sorry, dass ich nicht die P67D genommen habe) wollte ich nur auf eine Problematik aufmerksam machen, die bisher überhaupt noch nicht in die Diskussion eingebracht wurde.

    Ich glaube Sie haben einen Satz geschrieben, der für uns alle gilt:

    Zitat

    Ich hoffe, daß es dann in 2006 eine allgemein akzeptierte Vorgehensweise geben wird.

    Bitte lieber Oberklopfer, handel schnell und eindeutig !!!

    Schönen Feierabend

    Mr. Freundlich

  • Hallo Herr Freundlich,

    Da bleibt wirklich zu hoffen, daß es eine pragmatische Lösung geben wird.

    Letztlich sind das ja alles \"Nebenkampfschauplätze\". Die Kassen sind angehalten, Kosten zu sparen. Die Krankenhäuser sind im wirtschaftlichen Sinne also eher als Gegenspieler aufgestellt. Jede sinnvolle Regelung, die dann optimalerweise auch noch halbwegs gerecht sein sollte, nimmt da den Streitdruck auf beiden Seiten heraus.

    Sie erleben die Krankenhäuser sicherlich oft genug als \"Täter\". Umgekehrt empfindet man sich im Krankenhaus andersherum oft genug als \"Opfer\". Diese Konkurrenzsituation mit der daraus resultierenden einseitigen Sichtweise der jeweiligen Beteiligten ist ja nun so gewollt.

    Aber nichts kann uns daran hindern ein Verständnis für die \"andere Seite\" zu entwickeln - übrigens m.E. einer der wichtigen Nebeneffekte dieses Forums.

    Die Hauptsache wäre m.e. viel stärker auf eine (gesellschaftliche) Konsentuierung - über eine entsprechende Debatte - der Frage der Leistungen hinzuarbeiten. Dieser Spagat zwischen globalen Sparbemühungen und dem (unausgesprochenen aber mitschwebenden) Versprechen der bestmöglichen Versorgung an den Einzelnen geht nicht gut. Dieses Problem kann nicht im Grundsatz dadurch gelöst werden, daß diese Auseinandersetzung aber auf die Ebene Leistungserbringer-Kostenträger heruntergebrochen wird. Aber genau das macht die Politik. Sie sagt: \"Streitet Euch im Kleinen, wir greifen vielleicht ab und an steuernd ein (z.B. künstliche Ernährung), aber ansonsten seid ihr da unten für das Unangenehme verantwortlich, alles klar?\"

    Das waren meine 2 ct. für heute... 8)

    MfG,
    M. Achenbach

  • Hallo,

    der Thread ist zwar schon etwas älter, für uns jedoch immer noch aktuell!

    Wir haben gerade vom MDK zwei gesunde Säuglinge mit überschrittener OGVWD \"rausgeprüft\" bekommen und haben widersprochen. Die KK bietet uns ein \"persönliches Gespräch\" an.

    Vorher wollte ich mich mal erkundigen, wie das o.g. Problem zwischenzeitlich in anderen KH gehandelt wird: Begleitperson, Langliegerzuschläge, individuelle Sonderregelungen?

    Wer kann mir Informatioen geben?

    Danke+Gruß

    AnLi

  • Der Thread ist schon \"alt\", die Problematik leider nicht.
    Eine Frage an Informierte: inzwischen haben zwei Landes-Sozialgerichte irgendwo im südlichen Deutschland das Ganze beurteilt, leider sind sie wohl zu unterschiedlichen Ergebnissen gekommen.


    Weiß jemand, wie/wo man die Urteile finden kann?

  • Schönen guten Tag,

    Das LSG NRW hat under dem AZ L 16 KR 37/07 ein Urteil in dieser Sache zugunsten des Krankenhauses gefällt. Ich habe aber auch schon ein gegenteiliges Urteil - ich meine von einem SG in Bayern - gelesen. Die Sache wird wohl bis zum BSG noch weiter in der Schwebe bleiben.

    Zu finden ist das Urteil unter http://www.sozialgerichtsbarkeit.de (bei \"Entscheidungen\" AZ eingeben oder noch einmal selbst suchen)

    Ich wünsche noch einen schönen Tag,

  • Hallo Forum,

    ich denke die Problematik ist zwischenzeitlich relativ galant für \"Neufälle\" gelöst worden. Da die zeitliche Begrenzung von 6 Tagen in der RVO gestrichen wurde, gibt es keine Probleme diesbezüglich mehr, denn es ist nicht mehr auf die medizinische Notwendigkeit abzustellen.

    MFG

    Mr. Freundlich