Hypertensive Krise - Grenzwerte

  • Hallo liebes Forum,

    das Thema Hypertension wurde ja schon einige Male besprochen.
    Aber ich habe trotzdem noch eine Frage, die mir auf den Nägeln brennt und ständig zu Differenzen mit unserem MDK führt:

    Wann kodiere ich die hypertensive Krise I10.01 und wann nicht (I10.00)?

    Im Internet recherchiert gibt es manchmal Grenzwerte zwischen 220 und 240 mmHg systolisch. Manche geben keine Werte an und sagen plötzlicher RR-Anstieg mit Symptomatik. Unser MDK hat den \"Herold\" und besteht auf mindestens 230 mmHg.

    Wo liegt die Wahrheit? Kann ich mich auf was berufen, gibts Quellen, Definitionen?

    Für Eure Hilfe wäre ich sehr dankbar.
    Viele Grüße
    M. Köppert

  • Hallo Frau Köppert,

    warum fragen Sie nicht andersrum: Pat. mit bekanntem Hypertonus, sonst stabil eingestellt, hat Blutdruckspitzen (symptomatisch - dokumentiert). Es erfolgt eine Reaktion (Nitro, Adalat, sonstiges). Damit haben Sie erhöhten Aufwand - und dürfen kodieren!

    Gruß

    T. Flöser

  • Hallo!
    ich sehen es ähnlich.Lassen Sie sich nicht all zu sehr auf Zahlen festlegen.Wenn Sie intervenieren mußten,würde ich \"mit Krise\" codieren.
    Viele Grüße

  • Guten Morgen,
    im Klinikleitfaden der Inneren Medizin, wird die Hypertensive Kriese
    mit einem Kriesenhaften RR- Anstieg auf > 230/120mmHg, mit vital
    bedrohlichen neurologischen und/oder kardialen Symptomen,
    beschrieben ! Aber wie schon gesagt, wenn der RR unter Medikation in
    der Regel gut eingestellt ist, es aber zu einem Behandlungsbedarf zwecks erhöhung oder Spitzen kommt, sollte man sich nicht auf Richtewerte stützen
    es wird ja sicherlich eine Therapie eingeleitet und somit ein Aufwand
    betrieben.
    :sterne:
    Gruß
    Akim

  • Dass wir mit den hohen RR-Werten Aufwand hatten, ist ja keine Frage. Dafür könnte man ja auch I10.00 kodieren. Die Abgrenzung zur hypertensiven Krise, dem Kode I10.01, ist mir nur nicht recht klar. Der MDK macht sich dort an systolisch 230 mmHg fest. Ich weiß nicht, wie ich dagegen argumentieren soll.

    M. Köppert

  • Manche Pat. haben bereits bei syst. RR von 200 die Symptome
    einer hyperteniven Krise. Wie kann man dann unbedingt auf einem
    Wert von 230 pochen? Entscheidend ist das klinische Bild!
    Ordu

  • Hallo zusammen,
    egal wie das Lehrbuch heißt, wie alt es ist usw.
    Ich schlage vor, wir orientieren uns an den LEITLINIEN (gilt auch für den MDK).

    http://www.uni-duesseldorf.de/AWMF/ll/046-001.htm

    Hier werden KEINE Grenzwerte für eine hypertensive Krise genannt, sondern die SYMPTOMATIK ist entscheidend - und sind im Aufnahmebefund / Notarztprotokoll entsprechende Eintragungen vorhanden, dann ist es eben eine hypertensive Krise.

    Viele Grüße
    P.Dietz