Liebes Forum,
bräuchte mal medizinischen Rat.
Darf man eine akute Gastritis nur nach eindeutiger Bestätigung durch eine Gastroskopie kodieren? Patient kam mit epigastrischen Schmerzen in unsere Notaufnahme. Wurde zur Verlaufsbeobachtung stationär aufgenommen. Sonographie: Zeichen einer Gastritis.
Behandlung: Infusion mit Novalgin, Buscopan, MCP, Pantozol,
Was würden Sie als HD nehmen.- Symptom oder Gastritis?
Schon jetzt herzlichen Dank für Ihre Hilfe.
Allen ein schönes Wochenende
A.G.
Wurde zur Verlaufsbeobachtung stationär aufgenommen. Sonographie: Zeichen einer Gastritis.
Hallo,
hier ist doch die Diagnose durch ein Sonogramm gestellt und auch entsprechend behandelt worden. Deshalb ist es ok die Gastritis als Hauptdiagnose zu verschlüsseln.
Hallo Frau Gehling,
zum Verständnis: meinen Sie
Original von Gehling:
Gastroskopie
oder
Original von Gehling:
Sonographie
:d_gutefrage:
Frage deshalb: Eine Gastroskopie läßt sicherlich die Diagnose einwandfrei zu, während ich Probleme hätte, eine sonographisch ermittelte Gastritis zu akzeptieren.
Also zum Verständnis: Der MDK lehnt die HD Gastritis ab weil diese nicht durch eine Gastroskopie sondern nur durch eine Sonographie diagnostiziert wurde. Da eine andere Krankheit durch das Symptom, Schmerzen im Epigastrium nicht ausschließbar ist, ist das Symptom als HD zu kodieren. -
Aber das Sonogramm schließt doch hoffentlich andere Erkrankungen des Oberbauches auch (z.b. Cholelithiasis). Wenn es tatsächlich sonograf. Zeichen der Gastritis gibt, bleibt nichts anderes, als die Gastritis zu akzeptieren, obwohl sicherlich eine Gastroskopie der \"Goldstandard\" wäre.
Guten Tag
Guten Abend,
Original von Gehling:
Also zum Verständnis: Der MDK lehnt die HD Gastritis ab weil diese nicht durch eine Gastroskopie sondern nur durch eine Sonographie diagnostiziert wurde.
1) Die Diagnose einer akuten Gastritis ist eine klinische Diagnose!!!
Sie haben die klinische Diagnose akute Gastritis gestellt und behandelt, also muß sie auch kodiert werden, K29.1 bzw. K30
„Die klinische Diagnose Gastritis geht meist nicht mit einem pathologischen endoskopischen oder histologischen Befund einher. Bei klinischer Diagnose sollte man deshalb besser von einer Dyspepsie sprechen...
Zwischen klinischer, endoskopischer und histologisch definierter Gastritis gebe es eine nur geringfügige Korrelation, ...
http://www.aerztezeitung.de/docs/2005/04/2…izin/magen_darm
Ärzte Zeitung, 27.04.2005
2) Der extensive Einsatz der endoskopischen Diagnostik bei jüngeren Patienten mit Dyspepsie wird heute eher kritisch beurteilt.
Aus den Daten der CADET-PEStudie kann man eine mehr differenzierte, d.h. zurückhaltendere Indikationsstellung zur Endoskopie entnehmen.
Thompson Aliment. Pharmacol Ther 2003 17 1481
Gruß
E Rembs
Na also, damit ist das Problem doch schon fast gelöst. Ich bin auch der Meinung, dass man nicht gleich spiegeln muss und soll. :biggrin:
Schönes Wochenende an Alle
Hallo,
mal von dem oben beschriebenen Gründen abgesehen, bleibt dann immer noch das \"Totschlagargument\":
Im Zweifelsfall handelt es sich hier dann immer noch um eine Verdachtsdiagnose, die dann laut DKR D008b zu kodieren ist, weil hier die entsprechende Behandlung durchgeführt wurde. Die Symptome wären nur dann zu kodieren, wenn die Gastritis ausgeschlossen wäre, bzw. keine Behandlung stattfand. Beides ist hier nicht der Fall.
Die Gastritis ist somit unter allen Umständen HD.
