Ersatzvornahme-Zeitplan BMG

    • Offizieller Beitrag

    Guten Tag,

    folgende Mail hat mich heute erreicht. Mit Genehmigung des Autors stelle ich sie hier ein:

    Liebe MedCos,

    für alle Interessierten, die bereits 2003 starten wollen.

    Im Rahmen einer Veranstaltung des Zweckverbandes der Krankenhäuser des
    Ruhrbezirks hat Herr Tuschen (BMG) am 11.6.2002 folgenden Zeitplan für die Ersatzvornahme genannt:

    20.7.2002:
    Veröffentlichung einer ersten G-DRG-Version (nennen wir sie mal V 0.9)

    8/2002:
    Veröffentlichung eines Grouper-Zertifizierungsverfahrens für
    Nativ-Grouping

    9/2002:
    "Endgültige" G-DRG V 1.0

    23.(25.)9.2002:
    Bekanntmachung der kompletten Rechtsverordnung des BMG

    Anhand dieses Zeitplanes mag jeder selbst entscheiden, ob es reicht sich bis zum 31.10.2002 für die Wahrnehmung der Option zu entscheiden.

    Einen guten Start in die Woche

    wünscht

    Mit freundlichen Grüssen


    Dr. med. Dirk Kaczmarek
    Arzt für Innere Medizin
    Gesundheitsökonom (ebs)
    Sankt Marien-Hospital Buer gGmbH
    Medizinisches Controlling

    Gruß

    D. D. Selter
    Arzt, Med. Cont., BGU-Murnau

    Mit freundlichen Grüßen

    D. D. Selter

    Ärztlicher Leiter Medizincontrolling

    Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Murnau

  • Liebes Forum,

    da nun offenbar endlich erkannt wird, dass man für den DRG-Start einen "richtigen" Grouper "zum Anfassen" benötigt (deutscher Nativ-Grouper), und da davon auszugehen ist, dass dieser längst in den Schubladen von SBG und 3M liegt und auf seine Veröffentlichung wartet, halte ich den genannten Zeitplan durchaus für realistisch.

    Denn bei allen Unzulänglichkeiten und berechtigter Kritik von verschiedensten Seiten, kommt es doch zunächst einmal darauf an, die für alle gültigen Spielregeln überhaupt zu definieren. Und deren Destillat sind m. E. nicht die DKR, sondern der Algorithmus bzw. DRG-Grouper. Erst dann kann die Kritik produktiv in eine Verbesserung des Groupers der nächsten Version einfließen.

    Gegen erneutes lobbyistisch und parteipolitisch motiviertes Sperrfeuer sollte sich das Bundesministerium zu wehren wissen, sonst ist der inzwischen angerichtete Image-Schaden wohl kaum mehr zu reparieren.

    Zu wünschen ist dem BMG, dass es durch eine angemessene Förderung der am Optionsmodell teilnehmenden Krankenhäuser dafür sorgt, dass deren in den letzten Monaten unternommenen Vorleistungen ausreichend gewürdigt werden.

    Noch habe ich die Hoffnung nicht aufgegeben, dass im Verlauf dieses Dramas doch noch etwas übrigbleibt von der berechtigten Forderung, dass das Geld der Leistung folgen möge.
    --
    Mit freundlichen Grüßen

    Dr. Bernhard Scholz
    DRG-Beauftragter
    Kliniken des Landkreises Freyung-Grafenau gGmbH

    [center] Bernhard Scholz [/center]

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Forum,
    hallo Herr Selter,
    Danke, dass Sie diese wichtigen Hinweise hiermit allen Interessierten zur Verfügung gestellt haben.

    Auf der - gelungenen - Veranstaltung wurde deutlich, wieviel Arbeit jetzt durch das Ministerium zu veranlassen ist...
    Kleiner Trost am Rande: nun haben die Damen und Herren im Ministerium die Gelegenheit, auch einmal so wie die Krankenhausärzte, -Tag und Nacht- zu arbeiten...


    Der Vertreter der DKG meinte, daß der Termin für die Datenlieferung im August eher nicht zu halten ist.


    "Anhand dieses Zeitplanes mag jeder selbst entscheiden, ob es reicht sich bis zum 31.10.2002 für die Wahrnehmung der Option zu entscheiden."
    Dr. med. Dirk Kaczmarek

    Aber:
    Warum die "Ängstlichkeit?"

    Jede ökonomische Entscheidung wie jedes Wirtschaften ist unvermeidlich mit Risiken verbunden, da muß man sich halt entscheiden und mit den vorhandenen Gegebenheiten leben.

    Eine "einfache" Risikobetrachtung hilft:
    Risiko, welches man sich leisten kann
    Risiko, welches man sich definitiv nicht leisten kann
    Risiko, welches nicht einzugehen, man sich nicht leisten kann.


    Mit schönen Grüssen

    Eberhard Rembs
    Arzt für Chirurgie
    Medizincontroller
    Bochum

  • [quote]
    Original von Selter:

    (...)
    20.7.2002:
    Veröffentlichung einer ersten G-DRG-Version (nennen wir sie mal V 0.9)

    (...)

    Da hätt ich mal ne Frage. Mal angenommen, daß die Vorversion wirklich am 20.7. veröffentlicht wird:

    Soweit ich verstanden habe, wird das Budget unseres Krankenhauses mal zumindest in den kommenden 3 Jahren vom CM abhängen (3stufige Angleichung). Upcoding-Effekte werden ausgeglichen werden: Was ja nichts anderes heißt, als daß man uns den jetzt für Jan- Juni 2002 "eingereichten" CMI in den nächsten Jahren vor die Nase halten wird, falls unser CMI oder auch die Fallzahl dann plötzlich steigt.

    Wenn das also so ist, ist der in der jetzigen Datenlieferung festgestellte CMI auf Jahre kriegsentscheidend.

    Habe mich bei der Revision unserer Kodierungen bislang, wenn ICD 10 und DKR Spielräume ließen (das war gar nicht so selten der Fall), am australischen Grouper orientiert.

    Heißt das, daß ich meinerseits ein paar Nachtschichten einplanen sollte, um zwischen dem 20.7. und der Datenlieferung (August? später?) diese Fälle alle noch mal anzusehen?

    Würde mich interessieren, wie andere Controller das handhaben werden.

    Herzliche Grüße


    --
    Martin Kleinschmidt
    Arzt / Med.Contr.
    Alexianer KH Krefeld

    Dr. Martin Kleinschmidt
    Arzt / Med.Contr.
    Alexianer KH Krefeld

  • Guten Morgen,

    <mkleinschmidt>
    Soweit ich verstanden habe, wird das Budget unseres Krankenhauses mal zumindest in den kommenden 3 Jahren vom CM abhängen (3stufige Angleichung). Upcoding-Effekte werden ausgeglichen werden: Was ja nichts anderes heißt, als daß man uns den jetzt für Jan- Juni 2002 "eingereichten" CMI in den nächsten Jahren vor die Nase halten wird, falls unser CMI oder auch die Fallzahl dann plötzlich steigt.
    </mkleinschmidt>

    Das kann ich nicht ganz so sehen:

    1 - der CMI Ihrer Fälle 1-6/2002 und der CMI, den Sie für 2003 mit Ihren Kostenträgern vereinbaren, sind definitiv zwei Paar Schuhe

    2 - unterschätzen Sie nicht die Bereitschaft der Kassen, mit Ihnen einen hohen CMI zu vereinbaren (und diesen nachher über den MDK herunterzudrücken - budgetrelevant, versteht sich)

    Die Gefahr, auf Ihrem möglicherweise noch zu niedrigen CMI 2002 (aus welchen Gründen auch immer: Kodiermängel oder Orientierung am "falschen" Grouper) "hängenzubleiben", besteht IMHO nicht.

    Grüße
    Christian Jacobs

  • Hallo,

    <selter>20.7.2002:
    Veröffentlichung einer ersten G-DRG-Version (nennen wir sie mal V 0.9)

    </selter>

    Wo kann man sich denn heute, am 22.7.2002 diese Version 0.9 mal ansehen?

    http://www.g-drg.de schweigt wie immer?
    http://www.bmgesundheit.de weiss auch nichts?
    Da selbst https://www.mydrg.de noch nichts meldet, ist wohl noch nichts passiert?!
    Oder weiß wer mehr?

    Neugierige Grüße

    Christian Jacobs

  • Hallo Forum,

    der 20. Juli ist vorüber, doch von einer G-DRG-Version 0.9 habe auch ich noch nichts Konkretes gehört oder gesehen. Bei einer Veranstaltung der Bayerischen Krankenhausgesellschaft zum FPG gestern in München hieß es jedoch, dass die Selbstverwaltung als Gesellschafter des InEK der Generalbevollmächtigung des Geschäftsführers zugestimmt haben. Damit kann das Gesundheitsministerium über die Mittel des Instituts verfügen, was es auch schon getan hat. Es wurde nämlich 3M beauftragt, ein G-DRG-System zu entwickeln. Als problematisch wurde allerdings die fehlende europaweite Ausschreibung angesehen (es bleibt keine Zeit!), Klagen drohen! Ich darf also spekulieren, dass die Version 0.9 dem DRG-Scout von SBG/3M sehr ähnlich sehen wird, ein nativer Grouper erscheint mir sowieso besser als jede Mapping-Tabelle...
    Hat jemand die Version 0.9 schon gesehen?

    Dr. Stefan Simmel