Leitlinien zur Therapie einer Hypokaliämie

  • Hallo Forum.

    Habe schon im Netz gesucht aber nichts gefunden. ;(

    Gibt es irgendwelche Leitlinien, ab welchem Wert eine Hypokaliämie behandelt werden muss?

    Vielleicht kann mir ja jemand helfen. :)

    Gruß
    papiertiger

    Sport: eine Methode, Krankheiten durch Unfälle zu ersetzen.

  • Hallo Papiertieger,


    Ich möchte die Frage nutzten um folgenden Gedanken zu diskutieren:

    Die Behandlung einer Hypokaliämie und anderer Erkrankungen (ND) liegt m.E. im Ermessen des behandelnden Arztes!
    Sollte der MDK bei der Überprüfung feststellen, das dies medizinisch nicht notwendig war, würde ich den Spielball auch mal an den MDK zurückgeben.
    Frage: „Warum sind wir (Krankenhausseite) es immer die auf die teilweisen pauschalen Aussagen der MDK Gutachter wissenschaftlich fundierte Argumente beibringen müssen?“

    Natürlich ist eine vorhandene Leitlinie eine gute Argumentationsmöglichkeit. Diese besteht aber auch für den MDK. Aber von dieser Seite erhalte ich üblicherweise keine derartigen Argumentationen / Hinweise.
    Die inhaltliche wissenschaftliche Argumentation wird vom MDK nicht geführt und auch nicht aufgegriffen.


    Zurück zu Ihrer Frage:
    Ich halte es für nicht sinnvoll nach einem bestimmten Wert zu fragen, da uns die menschliche Individualität doch immer wieder überrascht.
    Klar ist doch das der ärztliche Kollege es für angebracht ansah eine entsprechende Behandlung einzuleiten.

    Gruß

    MiChu ;)
    Sei nicht unglücklich vor der Zeit, denn was dich, als dir drohend, in Angst versetzt, wird vielleicht nie kommen. (Seneca)

  • Hallo Forum, hallo MiChu.

    Um den Fall etwas näher zu erläutern.

    Ein Pat wurde eingewiesen mit Gewichtsverlust von 23 kg in 7 Monaten. Hier als Ursache ein Magenkarzinom festgestellt.
    Bei Aufnahme bestand ein Kaliumwert von 2,63 mmol/l. Im Brief steht leider nicht drin, dass eine Substitution erfolgte.
    Bin aber in meinem jugendlichen Leichtsinn davon ausgegangen, dass eine Substitution erfolgte.
    Leider ist der / die Gutachter/in als Diplommedizinier (Preisfrage: Wie heißt die KK? :biggrin: ) anderer Ansicht.

    Gruß
    papiertiger

    Sport: eine Methode, Krankheiten durch Unfälle zu ersetzen.

  • Hallo,

    manchmal wundert man sich ja, welche Laborwerte mit dem Leben vereinbar sind. Grade bei \"langfristiger\" Anpassung.
    Aber Sie sollten ja schon in der Akte finden, ob eine Therapie erfolgte...

    Gruß, J.Helling

  • Hallo,
    sollte häufiges Erbrechen wg. Magenausgangsstenose vorgelegen haben, so ist dies oft eine hypochlorämische, hypokaliämische Alkalose (und sicher auch Exsikkose).
    Na, wenn sich daraus und der folgenden Infusionstherapie (auch da enthält die eine oder andere Lösung KALIUM) doch nicht die eine oder andere Nebendiagnose ableiten liese, würde es mich wundern...Aber klar, Akte muß es möglich machen.

    Aber hier mal wieder die Frage: Für wenn sollen die Kollegen die Briefe schreiben? Für den MDK? Oder aber für den Hausarzt, der den Pat. anschliessend zum Chirurgen schicken muß?

    Es wird von unseren Freunden immer mittels Standardtext nach \"relevanten Unterlagen wie....\" verlangt. In der Regel wird halt - häufig im Verwaltungsbereich - schnell der Brief und vielleicht der OP-Bericht angefordert und weitergeleitet, und da steht eben häufig nix drin, was die Diagnosen rechtfertigen würde - Folge: \"...kann aus den vorgelegten Unterlagen nicht nachvollzogen werden...\" Was mich allerdings dann stört, ist die Schlußfolgerung: Geld her!

    Dann geht das Gezerre doch erst recht los, hier muß nun Papiertiger die Akte bestellen, eine Widerspruch schreiben, der MDK prüft nochmals, und zum Schluß bleibt alles beim Alten. Wird der MDK eigentlich nach ANZAHL der Gutachten bezahlt?? Dann würde ich\'s auch so machen - aber: Warum gibt\'s beim MDK keine \"Fallzusammenlegung wegen Komplikation\" oder \"Wiederaufnahme\"? Da könnten die Kassen auch Geld sparen...Aber der MDK ist ja \"kundenorientiert\" - so steht es beim MDK BaWü auf der Internet-Seite. \"Kundenorientiert\" heißt doch in der Wirtschaft auch nichts anderes als \"Wie kann ich dem Kunden noch mehr an mich binden und ihm Geld aus der Tasche ziehen?\".

    Übrigens: Kachexie schon kodiert? Der Pat wurde doch sicher auch ernährt...

    Gerade jedoch habe ich keinen Spielgrouper zur Hand (und mit Verlaub JanH, Münster ist mir zu umständlich ;) ), nur vom Gefühl wundert mich, wozu die Nebendiagnosen hier gut sein sollen. Um welche DRGs geht es denn?

    Viele Grüße
    P. Dietz

  • Hallo Herr Dietz, hallo Forum.

    1. Ich sehe es genauso, Briefe werden auch bei uns nicht für die evtl. Fallprüfung durch den MDK geschrieben. Sie dienen zur Info des weiterbehandelnden (Haus-)Arztes.

    2. Ich wiederhole mich: Wenn ich weiss, was Kasse/MDK prüfen wollen, kann ich auch entspr. Unterlagen gleich zur verfügung stellen. Wenn dort nur steht: Bitte Epikrise und ausführlichen Entlassungsbericht, frag ich mich auch, ob die überhaupt wissen, was sie wollen. Welcher der hier anwesenden Kollegen schreibt denn eine extra Epikrise, einen kurzen und dann noch einen langen ausführlichen Entlassungsbericht?

    3. Soo umständlich ist der Webgrouper nun doch nicht? Er hat seine Macken, aber wenn es nicht eigene Fälle sind, müßten Sie OPS und ICDs usw. ja auch in einen lokalen Grouper eingeben... und nein, ich weiss noch nicht, wann der Übergangsgrouper installiert ist, um der Frage vorzubeugen...

    Gruß und schönes Wochenende, J.Helling

  • Hallo JanH, hallo DRGFans,
    ok,ok, soooo umständlich ist er nicht, was umständlich ist und vielleicht auch eine Anregung: Wenn Sie schon eine Suchfunktion für ICD/OPS haben, wäre es nicht schick, wenn man beim Suchen bleiben könnte und mittels Hacken oder Ösen mehrere ICD/OPS-Codes auf\'s mal in den Grouper bekäme?

    Dies ist der \"Vorteil\" unseres \"Hausgroupers\" - deshalb \"umständlich\" für WebDRG. Aber immerhin: man kann auch mal von daheim groupen, wenn einem was fehlt ;)

    Zum Thema Anforderung von Unterlagen: Man sollte vor Verschicken der Unterlagen ggf. mit seinem Spielgrouper mal testen, woran es liegt. Wenn man dann sieht, aha, die Hypokaliämie alleine macht 1000 EUR aus, dann ist der Fall klar - denn selten genug steht ausser K=2.9 auch \"Kaliumperfusor\" oder \"Brause\" im Brief. Dann kann man ja gleich was mitkopieren.

    Leider ist aber die Zielrichtung oft nicht klar, oder - wie ich schon mal berichtet habe - selbst Dinge, die klar sein müßten (\"...Unterschenkelödeme wurden diruretisch behandelt...die Herzinsuffizienz kann nicht anerkannt werden\" Zitat sog. Gutachten des MDK), werden \"umgebogen\". Was bleibt, ist ein Haufen unnütze Arbeit. Wäre schön, wenn bald 100 EUR für abgeschmetterte Anfragen fliessen würden.

    Schönes Wochenende noch
    P. Dietz

  • Liebes Forum,

    bezüglich der Anforderungen durch den MDK bin ich nachdrücklich der Meinung, dass es nicht Aufgabe des Krankenhauses sein kann, die Fälle vor Übersendung der Unterlagen inhaltlich auf den möglichen Anfragegrund hin abzuklopfen. Zumal diese Prüfung bei weiterhin steigenden Anfragezahlen gar nicht mehr leistbar ist.
    Es kann durchaus verlangt werden, dass der MDK bereits bei der Anforderung die konkreten Diagnosen oder Prozeduren benennt, die aus Sicht der Kasse angezweifelt werden. Wird dies unterlassen, so wäre vor der Gutachtenerstellung zumindest eine Nachforderung genau zu spezifizierender Unterlagen zu erwarten.
    Dass trotz der diesbezüglich klaren Rechtslage (u.a. SG Magdeburg S 6 KR 126/2003) weiterhin zahlreiche negative Erst-Beurteilungen getroffen werden, die ausschließlich auf Grundlage der Entlass- und OP-Berichte erstellt wurden, ist eigentlich nicht hinnehmbar.
    Würden die Krankenhäuser solche Gutachten auf Grund von Formfehlern vermehrt zurückweisen, könnte hier vielleicht eine Verbesserung erreicht werden.

    Mit freundlichem Gruß

    Thomas Walter
    Medizincontrolling
    Universitätsklinikum Mannheim

  • Hallo Forum,

    da sind wir ja hier in Nordhessen besser dran. Hier fordert der MDK neben E-Brief und OP-Bericht den spezifischen Ressourcenverbrauch für bestimmte relevante Nebendiagnosen und Prozeduren direkt mit der ersten Anfrage an. Wir schicken dann z.B. Labor und Reaktion gleich mit. Das spart Rückfragen.

    mfg

    schnippler2
    Med. Controller/Chirurg