Guten Tag liebe Kollegen!
Ich darf mich kurz vorstellen: Mein Name ist Lindemann, ich habe 5 Jahr als Assistenzarzt in der Inneren Medizin gearbeitet. Gesundheitliche Gründe führten zu einem Wechsel in die Abteilung für Medizincontrolling einer gesetzlichen Krankenkasse.
Nun stolpere ich bei der Prüfung von Fallabrechnungen mit vielen CCL-relevanten ND häufig über die Kombination aus Hypertonus, Herz- und Niereninsuffizienz; aufgrund der Pathophysiologie liegt dieser Zusammenhang ja auch auf der Hand. Unklar ist m.E. die korrekte Kodierung: Zunächst wäre der Hypertonus mit I10.xx zu kodieren, dann ggfls. die Herzinsuff. (I50.xx) bzw. die Niereninsuff. (N18.xx). Soweit alles klar. Leider (!) besteht aber auch die Möglichkeit, das Vorliegen einer Hypertensiven Herz- und/oder Nierenerkrankung, jew. mit oder ohne Insuffizienz, mit einem Code aus I11.xx bis I13.xx zu verschlüsseln! Selbstverständlich ist dann der Hypertonus (I10.xx) nicht mehr separat zu kodieren!
Meine konkrete Frage an das Forum: ist bei einer Diagnose aus I11.xx bis I13.xx zusätzlich noch ein Code aus I50.xx und N18.xx zulässig?? Hierdurch entstehen ggfls. weitere CCL-relevante ND, wodurch m.E. ungebührlich viele Fälle mit Herzinsuffizienz in einer \"äußerst schweren\" DRG münden. Nicht ohne Grund ist die F62A (Herzinsuffizienz und Schock mit äußerst schweren CC, mit Dialyse oder
Reanimation oder komplizierender Diagnose) eine der DRGs, die am häufigsten vom MDK geändert werden (wohl in F62B : ohne äußerst schwere CC).
Darüber hinaus stellt sich mir die Frage, wie überhaupt die hypertensive Genese einer Herz- und/oder Niereninsuffizienz belegt werden soll; meist liegt doch hier eine multifaktorielle Genese bzw. Komorbidität (z.B. mit Diabetes mell. und Arteriosklerose) vor!!
Ich bedanke mich im Voraus für eine rege Diskussion dieses Themas, da hier offensichtlich bei vielen Kollgen eine nicht unerhebliche Kodierunsicherheit herrscht!
Mit freundlichen Grüßen
D. Lindemann