Wann ist Begründung für MDK-Prüfung ausreichend?

  • Welch ein Fanal, Herr Wille!
    Ein weiterer Bericht, wie einen die unheilige Koalition KK&MDK an den Rand des Wahnsinns treiben kann (bzw. vom KHEntgG-Krankenhaus in eine BPflV-Einrichtung :sterne: ). Nach 8.000 MDK-Fällen unseres Hauses (460 Betten) machen wir jedoch dem Wahnsinn ein Ende und beschäftigen jetzt (sorry!) die Sozialgerichte...

    Dr. Lars Nagel
    Leiter Medizincontrolling
    Kreiskliniken Darmstadt-Dieburg
    [Groß-Umstadt | Seeheim-Jugenheim]

  • Hallo Forum,

    also ehrlich, die armen Krankenhäuser tun mir richtig leid. Dieser immense Aufwand für die MDK Begutachtung, wo doch alle immer so gut und so richtig kodieren

    Sorry, das sehe ich aber ganz anders. Auch wenn ich BVA Stellungnahme in keiner Weise gutheisse, wir als Kasse schaffen mit fast 1,95 % Ersparnis fast die vom BVA geforderten 2 %. Und das sind beileibe keine Peanuts!.
    Dabei finde ich es auch nicht schlimm, wenn sich im Rahmen der Begutachtung herausstellt, dass das Krankenhaus zu seinen Ungunsten abgerechnet hat. Leistung soll entsprechend bezahlt werden, aber \"schön krank kodieren\" daran kann ich nun keinen Gefallen finden.

    Solange auf beiden Seiten kein guter Wille da ist, wird sich nichts ändern.

    Schon jetzt Entschuldigung an alle, die sich auf die Füsse getreten fühlen.

    Pekka

  • Hallo Herr Nagel, Hallo forum
    8000 MDK-Fälle in einem Jahr?? Bei wieviel Patienten denn??
    Und wieviel davon mit einem negativen Gutachten?
    Ich habe das mal auf unsere Bettenzahl runtergerechnet-da lebe ich offensichtlich auf einer Insel der Glückseligen. Wir haben 2006 9,2% und 2007 5,5 % Prüfquote.
    Der Ablauf ist auch simpel:
    Anforderung vom MDK - Erfassung im KIS - Druck/Kopie Sekretariate - Versand Aufnahme/Poststelle - positive oder negatives Gutachten - Widerspruch oder Fallabschluss nach Prüfung
    Ich weiss nicht wo das Problem ist. Ich telefoniere auch mit KK, da klären wir aber nur banale Dinge wie Entlassungsdatum oder so was.

    Viele Grüße aus Sachsen
    D.Zierold

  • Hallo Pekka,

    ich fühle mich nicht auf die Füße getreten.
    Stellen Sie sich aber mal vor, Sie müssten die kodierung eines Falles übernehmen,
    haben davon im Studium nicht mal was gehört, haben als Arzt nur die Arbeit am Patienten im Sinn, alles andere ist Nebensache oder sie sollen kodieren ohne Weiterbildung auf DRG-Ebene und das KIS des KH ist ein Buch nit 7 Siegeln.
    Das erleben wir als Kontrolle jeden Tag.
    Sie haben eine Akte, welche Sie schreien lässt und die Epikrise sagt nichts aus.
    Auch wir kämpfen im KH wie Don Quichote oft gegen Windmühlen (Chefärzte), welche die Wichtigkeit der Abrechnung für Ihre Abteilung erkennen.
    Wo gehobelt wird, fallen eben Späne!
    Ich glaube, da geht es den Kassen eher andersrum. Da wird Druck gemacht, etwas zu finden und der MDK in die Spur gehetzt. Was will man dann jeweils mit seinen Mitteln geradebügeln und einen vernünftigen Konsens untereinander zu finden ist (fast) unmöglich.
    Also allen viel Spass beim Prüfen!
    Und wenn sie nicht gestorben sind, dann prüfen wir alle auch noch morgen....

    Mit frdl. Grüßen
    [c=blue]Mikka[/c]

    :d_zwinker:
    Das Leben ist die Suche des Nichts aus dem Etwas.
    (Chr. Morgenstern)

  • Hallo Forum,

    die Angabe eines konkreten Prüfanlasses halte ich für überflüssig, da sowieso nur als Alibi und an den Haaren herbeigezogen anzusehen. Der einzige Prüfanlaß ist die Absicht, den Rechnungsbetrag zu mindern. Warum sollte man das irgendwie pseudomedizinisch verbrämen?

    Grüße
    RT