5-916.a_ Vakuumversiegelung mit Anästhesie

  • Hallo,

    unter dem Code Vakuumversiegelung steht: \"Die Angabe dieses Codes ist an die Durchführung unter Operationsbedingungen [mwechsel]mit Anästhesie[/mwechsel] gebunden\" :c_gruebel:

    Die Dermatologen haben zwar einen OP, aber keinen Anästhesisten zur Verfügung. Sie legen die Vakuumversiegelung also mit EMLA(r)-Pflaster-Analgesie und Unterspritzung mit Lokalanästhetika an.

    Ist das [c=darkred]An[/code][c=darkblue]ästhesie[/code]? Der Patient merkt ja nix mehr, wenn das Lokalanästhetikum gut sitzt.

    Gruß

    Björn

  • Hallo Mehlhorn,

    ähnlich wie bei der Diskussion um die 8-900 dürfte hier im Streitfall die Aufklärung und Dokumentation der Durchführung der Anästhesie gefordert werden.
    Als Anästhesist bin ich zwar immer froh, wenn das Wort \"Narkose\" vermieden wird, dennoch dürfte diese hier gemeint sein.

    Gruß

    merguet

  • Liebe Kollegen,

    was heißt denn schon \"Operationsbedingungen\"? Da auch zahlreiche OPs ohne \"Narkose\" durchgeführt werden, also z. B. in spinale Anästhesie, Tumeszenzanästhesie oder auch Lokalanästhesie, kann m. E. keine Gleichsetzung von \"Operationsbedingungen\" und \"Narkose\" erfolgen.

    Viele Grüße,

    V. Blaschke

    _____________________
    Dr. med. Volker Blaschke

  • Hallo Herr Mehlhorn!

    Wir dokumentieren den operativen VAC-Wechsel per OP-Bericht des Operateurs. Verbindliche Vorgabe: Durchführung nicht auf dem Zimmer! Am Besten im OP.

    Mit freundlichem Gruß
    Frank Killmer

    Frank Killmer

  • Hallo,

    Zitat

    was heißt denn schon \"Operationsbedingungen\"?


    Das läßt sich noch so ungefähr definieren - ein Eingriffsraum kann nach DIN beschrieben werden - d.h. \"nicht auf dem Zimmer\". ?(

    Zitat

    Da auch zahlreiche OPs ohne \"Narkose\" durchgeführt werden, also z. B. in spinale Anästhesie, Tumeszenzanästhesie oder auch Lokalanästhesie, kann m. E. keine Gleichsetzung von \"Operationsbedingungen\" und \"Narkose\" erfolgen.


    Dies hat der Ersteller des Codes nicht gemacht. :d_neinnein:

    Er hat zwei differente Punkte - unabhängig voneinander - gefordert:

    - OP-Bedingungen
    - Anaesthesie


    Ich denke, daß Sie mir Recht geben, wenn der Code-Erfinder unter Anaesthesie sowohl die Vollnarkose, als auch die von Ihnen vorgeschlagene Spinalanästhesie und die Tumeszenz-Anästhesie versteht - aber vermutlich auch die Plexus-Anästhesien. Er hat also alles einbezogen.

    [hr]

    Nur - wo hört der Bereich Anaesthesie auf und wo beginnt der Bereich Analgesie o.ä.?
    Facharzt-Standard Anaesthesie anwesend? :d_gutefrage: 5mg Midazolam i.V. reicht? :d_gutefrage: 15 mg Piritramid i.v.? :d_gutefrage: EMLA-Pflaster prä-OP? :d_gutefrage: Mit Lokalanästhetikum umspritzen wie bei einer Kopfplatzwunde oder Muttermal-Entfernung? :d_gutefrage:

    Midazolam ist m.E. schon der seltsamste Vorschlag der Anaesthesie, denn der Patient empfindet die Schmerzen zwar noch, aber es ist ihm egal... :(

    Gruß

    Björn

  • Hallo zusammen,

    unabhängig von der philosophischen Diskussion, wo eine \"Anästhesie\" beginnt,
    haben wir uns gerade im Zusammenhang mit der Vakuumversiegelung angewöhnt, die ersten Anlage und die ersten 1-2 Wechsel in Analgosedierung im OP MIT Anästhsiesten durchzuführen, den Rest dann auf Station, meist ohne weitere Maßnahmen. So gibt es keine Diskussionen mit dem MDK!

    Allen einen guten Start in 2008

    riol

    Viszeralchirurg/Unfallchirurg

  • Hi Forum,

    Irgendeine Anästhesie. Ich denke nicht, dass hier das vorliegen von Aufklärung und Anästhesieprotokoll gefordert werden kann (Wie etwa für die Kodierung der 8-900).

    Eine Retrobulbäranästhesie ist ja auch eine An.

    Gruß

    merguet

  • Hallo Miteinander,

    habe zufällig noch eine Stellungnahme von Herrn Bartkowski vom Dez. 2007(Berufsverband Chirurgie) gefunden:
    Wechsel Vakuumversiegelung.... Die Koderierung 5-916.a0 ist nur zulässig, wenn
    der Wechsel unter Operationsbedingungen und mit Anästhesie erfolgt. Operationsbedingungen können grundsätzlich auch außerhalb eines speziellen Operationssaales oder Behandlungsraumes geschaffen werden, die typischen Merkmale der Operationsbedingungen (Maßnahmen für aseptisches Arbeiten) müssten aber dann dokumentiert oder nachweisbar sein. Unter \"Anästhesie\" ist auch Lokalanästhesie zu verstehen, die Anwesenheit eines Anästhesisten ist (für die Kodierung) nicht erforderlich.
    Noch Fragen?!

    Eine gute Zeit

    riol

    Viszeralchirurg/Unfallchirurg

  • Hallo riol,

    auf die Stellungnahmen Einzelner (auch wenn es in diesem Fall Herr Bartkowski ist, nichts gegen ihn, wird von mir sehr geschätzt) oder auch gewisser Gesellschaften würde ich da nicht soviel geben, es fehlt die Verbindlichkeit...

    Viele Grüße, schönes Wochenende,

    V. Blaschke

    _____________________
    Dr. med. Volker Blaschke

  • Hallo Forum,
    bei uns ist dies Gott sei Dank kein Thema mehr.
    Vakuumversiegelung grundsätzlich im OP ( also aseptischen Bedingung) und mit Anwesenheit eines Anästhesisten und Dokumentation. Lokalanästhesie, Maske oder Intubation ist dabei kein Thema. Der MDK hat sich bisher noch nicht darüber beschwert.
    Habe aber mal was anderes. Was ist denn mit chirurgischen Komplexen bei schweren Infektion?
    Was ist eine schwere Infektion? Kann ich diese Komplex auch bei VAC Verbänden dazu kodieren ( vorrausgesetzt es sind alle anforderung erfüllt, aber das sind sie bei uns meistens). Wird die Koplexe 2008 DRG relevant?
    Gruß IBrune

    Iris Brune
    Medizincontrolling
    :d_gutefrage: \"Der schnellste Weg ist nicht immer asphaltiert\"

  • Hallo Herr Blaschke,

    Herr Bartkowski ist zwar ein Einzelner, aber doch ein Wichtiger, oder? :d_zwinker:
    Immerhin ist er wohl bei dieser Thematik Ansprechpartner der DGCH und beim Vorschlageverfahren beteiligt. Aber gut, lassen wir das.

    Frau Brune,
    ich hänge Ihnen mal eine Datei zum Thema \"Komplexe\" an. Ich glaube, für 2008 hat sich nicht viel geändert.

    Ciao

    riol

    Viszeralchirurg/Unfallchirurg