T81.4 oder T89.03??

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    tja, dann spiele ich doch mal weiter den Advocatus diaboli:

    Die Wunde war primär verschlossen worden. Eine Dehiszenz der (eigentlich) geschlossenen Wunde stellt eine Komplikation der vorausgegangenen Versorgung (medizinische Maßnahme) dar. Dies ist unter der D002 kodiertechnisch beschrieben und nicht mit der Kodierrichtlinie für Komplikationen offener Wunden darzustellen.

    Abgesehen mal davon, dass es sich selbstverständlich um eine Folgebehandlung handelt (wer will dem widersprechen).

    Wir haben also prinzipiell 3 DKR, die man hier anwenden kann.

    Konsequenz?
    Nehmen wir den spezifischsten Kode für die Erkrankung im Sinne der D002, ist doch die offene Wunde am spezifischsten (Was und WO), T sagt nur \"Was\" mit Verbindung zu \"Nach Was\". Bleibt also die Diskussion um die Spezifität und Mehrfachnennung.
    Folgebehandlung: Die offene Wund.
    Offene Wunde mit Komplikationen: Die offene Wunde.

    Also eigentlich gleiches Ergebnis.

    Die Frage des ergänzenden T-Kodes ist dann wieder das allgegenwärtige Problem. Und daher sind Sie sich nicht wirklich einig (T89/T81).

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    zum Thema \"Folgebehandlung\".
    Auch die SEG4 hat jetzt ein Beispiel, was eindeutig keine geplante Behandlung darstellt und somit der angesprochenen \"Kollegin\" (und anderen Diskutanten) vielleicht eine neue, dem eigenen Lager entsprungene, Perspektive aufzeigt.
    Kodierempfehlung Nr. 278
    Schlagworte: Fraktur, Frühkomplikation
    Stand: 02.02.2009
    Problem/Erläuterung
    Eine distale Radiusfraktur wurde primär mit dorsaler Platte versorgt, Wiederaufnahme mit Frakturdislokation, jetzt Anlage einer volaren Platte. Welche Hauptdiagnose ist korrekt?
    S52.5- Distale Fraktur des Radius
    oder
    T79.8 Sonstige Frühkomplikationen eines Traumas
    Kodierempfehlung
    Hauptdiagnose bleibt die Fraktur. Gemäß DKR D005 handelt es sich um die nachfolgende Behandlung einer aktuellen Verletzung.

    Über diese neue Kodierempfehlung bitte dann im schon laufenden Thread diskutieren.
    http://mydrg.de.dedi694.your-server.de/apboard/thread.php?id=7341&start=151&seuser=&sepost=#

  • Hallo Herr Horndasch,

    Zitat


    Original von E_Horndasch:
    \"Die stationäre Aufnahme der dialysepflichtigen Patientin erfolgte aufgrund einer neu aufgetretenen Blutung aus einer bereits primär versorgten Kopfplatzwunde. Diese hatte sich die Patientin bei einem häuslichen Sturz zugezogen.
    ...
    Es bestand eine Kopfplatzwunde mit einer etwa 2 cm großen Dehiszenz. Hier hatte sich wohl ein Haematom entleert. \"

    ...


    Nachfrage, um die ganze Diskussion nachvollziehen zu können:
    Ist die Patientin zweimal gestürzt und hat sich dabei zweimal den Kopf angeschlagen, oder trat die Blutung „spontan“ auf ohne zweites Trauma?

    MfG

    Mit freundlichen Grüßen

    Dr. med. Roland Balling

    Chirurg
    Medizincontroller
    "Ärztliches Qualitätsmanagement"
    Chirurgische Klinik, 82229 Seefeld

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Herr Balling,

    was soll das für einen Unterschied machen? Es ist dann eine neue-alte Wunde = Wunde HD, oder ein spontanes Eröffnen (Kompl. nach med. Maßnahmen oder Folgebehandlung) = Wund HD.

  • Hallo Herr Selter,

    Zitat


    Original von Selter:
    ...was soll das für einen Unterschied machen? ...


    ganz einfach: Wenn es sich um eine neue-alte Wunde (2. Trauma) gehandelt hat, ist die ganze Diskussion von vorneherein überflüssig („Kaisers Bart“) – wenngleich sich natürlich bei kommunikatorischen Unklarheiten umso trefflicher disputieren lässt.


    MfG

    Mit freundlichen Grüßen

    Dr. med. Roland Balling

    Chirurg
    Medizincontroller
    "Ärztliches Qualitätsmanagement"
    Chirurgische Klinik, 82229 Seefeld

  • Hallo,

    Zitat


    Original von Selter:
    ...eben, das Ergebnis ist das gleiche.


    ...aber die Diskussion überflüssig - als Pragmatiker neige ich zu größtmöglicher Effizienz :d_pfeid:

    MfG

    Mit freundlichen Grüßen

    Dr. med. Roland Balling

    Chirurg
    Medizincontroller
    "Ärztliches Qualitätsmanagement"
    Chirurgische Klinik, 82229 Seefeld

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Herr Balling,

    das Problem ist aber, dass man ggf. alle DKR mit dem MDK diskutieren muss.
    Will meinen, dass man besser gleich alle Möglichkeiten darstellt, wenn das Ergebnis dann gleich bleibt.

    Zitat


    Original von RolandBalling:
    als Pragmatiker neige ich zu größtmöglicher Effizienz

    ...dann sollten wir es lieber dabei belassen.

  • Hallo zusammen,

    ich meinte es schon geschickt zu haben, finde es aber nicht wieder :S , daher erneut:

    Pat. mit offener 2gradig Sprunggelenkfraktur. Osteosynthese und Entlassung mit noch sekundärer Wundheilung ("Krusten" im Entlassungsbrief!). Wiederaufnahme nach 8 Wochen wegen der nicht abheilenden Wunden/Krusten/Nekrosen.

    Frage nach der HD:

    T81.8 Wundheilung per secundam postoperativ oder

    S91.0 offene Wunde Knöchelregion mit T89.00 Komplikation einer offenen Wunde oder

    R02 Gangrän ?( ?(

    Was ist richtig :?:

    Danke für eine Tipp :thumbup:

    riol

    Viszeralchirurg/Unfallchirurg

  • Hallo riol,

    findet sich hier ihr Thread ;)

    Wäre für einen T81.-er am ehesten als postoperative Komplikation.

    Gruß
    F15.2

    Grüße aus dem Salinental